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SC Freiburg: Kein weiterer Höhenflug für Christian Streich


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Kein weiterer Höhenflug für den SC Freiburg

t-online, pr

Aktualisiert am 02.08.2013Lesedauer: 3 Min.
Mike Hanke soll als erfahrener Mann die Richtung vorgeben.Vergrößern des BildesMike Hanke soll als erfahrener Mann die Richtung vorgeben. (Quelle: imago/Eibner)
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von Patrick Rutishauser

Der SC Freiburg war die Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison. Wie in jedem Jahr startete das Team mit dem Ziel Klassenerhalt in die Spielzeit. Die Truppe von Trainer Christian Streich schwang sich jedoch mit attraktivem Fußball bis auf den fünften Tabellenplatz und qualifizierte sich für die Europa League. Logisch, dass die Konkurrenz dann mal genauer hinsah und bei den Breisgauern Spieler um Spieler abwarb. Nun muss der SC Freiburg mit einer neu formierten Mannschaft die Doppelbelastung von Bundesliga und internationalem Geschäft angehen. Kein leichtes Unterfangen für einen Klub, der traditionell über einen der kleinsten Etats des Oberhauses verfügt.

1. Personelle Situation

Der SC Freiburg kann seinem Schicksal als Ausbildungsverein nicht entkommen. Auch nach einer fantastischen Saison mit dem Einzug in die Europa League nutzten wichtige Spieler ihre Ausstiegsklausel und wanderten zu anderen Vereinen ab. Der größte Verlust ist Cedric Makiadi. Sein früherer Coach Robin Dutt hat die Schaltstelle im Mittelfeld nach Bremen gelockt. Streich bezeichnete den Wechsel als "Schock". Johannes Flum und Jan Rosenthal gingen zur Eintracht nach Frankfurt, Daniel Caligiuri nach Wolfsburg und Stürmer Max Kruse versucht sein Glück in Gladbach.

Neue Spieler mussten gefunden, verpflichtet und in die Mannschaft integriert werden: Angesichts der internationalen Auftritte und dem kleinen Personaletat war das für das Klub-Management eine echte Herausforderung. Gelöst wurde die Aufgabe wie fast immer in Freiburg unaufgeregt und gut.

Mit dem Gladbacher Mike Hanke kam ein Stürmer, der sich vor allem durch seine spielerische Qualität auszeichnet. Die Torgefährlichkeit des 29-Jährigen lässt jedoch des Öfteren zu wünschen übrig. Deshalb holte der Sportclub mit Admir Mehmedi auch einen weiteren Stürmer, den Streich als Wunschspieler bezeichnet. Mehmedi ist 23 Jahre alt, kommt von Dinamo Kiew und spielt für die Schweizer Nationalmannschaft. Für das defensive Mittelfeld wurde der 26-jährige Gelson Fernandes als Zerstörer und der 22-jährige Francis Coquelin, der von Arsenal London kommt, als offensiverer Part verpflichtet. Einer von ihnen wird neben Kapitän Julian Schuster agieren.

Ein typischer Freiburg-Transfer ist Vaclav Pilar. Die Breisgauer leihen den langzeitverletzten aber hochbegabten Spieler vom VfL Wolfsburg aus und hoffen, dass er nach der Genesung seinem einstigen Ruf als "Messi Tschechiens" gerecht wird. Freiburg hat außerdem eine Kaufoption für Pilar. Neben Christopher Jullien, der als Verstärkung für Innenverteidigung verpflichtet wurde, kamen mit Felix Klaus, Sebastian Kerk und zwei weitere Mittelfeldspieler.

2. Stärken und Schwächen

Der SC Freiburg hat in der vergangenen Saison mit viel Laufarbeit und frühem Pressing den Erfolg möglich gemacht. Das Team war eingespielt, jeder kannte die Laufwege des anderen aus dem Effeff. Das ist nun vorbei. Nach so vielen Abgängen braucht es Zeit, bis die Automatismen greifen. Ein ganz wichtiger Mannschaftsteil ist allerdings zusammen geblieben: die Verteidigung. Somit sollten die Breisgauer hinten sicher stehen.

Dafür hat der Sportclub bei seinen Einkäufen auf Erfahrung gesetzt, um die Doppelbelastung zu bestehen. Fernandes (42 Länderspiele) und Mehmedi (14) sind Schweizer Nationalspieler. Dazu kommt Erfahrung aus 36 Partien in der Europa League. Coquelin ist für den FC Arsenal London bereits sieben Mal in der Champions League aufgelaufen. Dass der 29-jährige Mike Hanke viel Erfahrung mitbringt, weiß jeder, der die Bundesliga verfolgt.

3. Der Trainer

Christian Streich ist der Star der Mannschaft. Der eigenwillige 48-Jährige ist schon seit 1995 beim SC Freiburg und somit tief mit dem Verein verwurzelt. Seit Dezember 2011 ist Streich Chefcoach der ersten Mannschaft und schreibt eine einzigartige Erfolgsgeschichte.

Allerdings dachten viele Experten, dass sich die Art Streichs, der seine Spieler unglaublich gut motivieren kann und ihnen viel Selbstvertrauen schenkt, mit der Zeit abnutzt. Deshalb wurde die Saison 2012/13 zur Bewährungsprobe. Doch anstatt, dass der Ritt auf der Erfolgswelle zu Ende ging, strafte der SC alle Kritiker Lügen und erreichte einen spektakulären fünften Platz, durch den die Breisgauer in der Europa League spielen. Streichs Arbeit wurde bei der Wahl zum Trainer des Jahres mit Platz zwei gewürdigt.

4. Die Prognose

Vor der Saison 2013/14 zweifelt niemand mehr an dem unkonventionell und kauzig wirkenden Industriekaufmann und Lehrer. Allerdings wird die Doppelbelastung unweigerlich ihren Tribut von der Mannschaft zollen. Deshalb bleibt man im Breisgau bodenständig und hat als Saisonziel wieder den Klassenerhalt ausgerufen. Einen weiteren Marsch nach Europa wird es nicht geben, bis zuletzt geht es gegen den Abstieg. Der SC Freiburg wird sich dieses Mal zwischen Platz zwölf und 15 einsortieren.

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