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BVB-Trainer Jürgen Klopp: "Das war heute der Tiefpunkt"


Bittere Pleite gegen den HSV
Klopp: "Das war heute der Tiefpunkt"

Von t-online
Aktualisiert am 05.10.2014Lesedauer: 3 Min.
Kollektive Enttäuschung bei den Dortmunder Kickern nach der Heimniederlage gegen den HSV.Vergrößern des BildesKollektive Enttäuschung bei den Dortmunder Kickern nach der Heimniederlage gegen den HSV. (Quelle: dpa-bilder)
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Von Patrick Brandenburg

Die Fans von Borussia Dortmund hatten das perfekte Gespür: Minutenlang feierten sie ihre Idole nach der Partie gegen den Hamburger SV und sorgten für kollektive Gänsehaut bei den Kickern auf dem Rasen: "Und wenn Du das Spiel verlierst, ganz unten stehst, dann stehen wir hier und singen Borussia,..." auf der Melodie des Reamonn-Hits "Supergirl". So lautete einer der Songs der Südtribüne und selten passte er besser. Denn der BVB ging hier nicht etwa als Gewinner vom Platz, sondern blieb nach der 0:1-Pleite gegen den bisherigen Tabellenletzten schon zum vierten Mal in Folge in der Liga ohne Sieg.

Tabellenplatz 13, sieben Punkte nach sieben Spieltagen, zehn Punkte hinter der Spitze und nur zwei Zähler von den Abstiegsrängen entfernt - wohl dem Klub, der seine Anhänger so treu hinter sich weiß. "Darauf können wir stolz sein", sagte Ur-Borusse Kevin Großkreutz später beeindruckt, und fügte schnell noch hinzu: "Auf uns nicht."

Klopp: "Aktuell ist das viel zu wenig"

Grund zur Enttäuschung gibt es genug rund um das frühere Westfalenstadion, denn wieder droht dem BVB frühzeitig das höchste Saisonziel in der Liga aus der Hand zu gleiten. "Bei all unseren Ambitionen und Zielen ist das aktuell viel zu wenig“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp. Dabei hatte der vor dem vierten Heimspiel noch voll auf Trendwende gesetzt und in Richtung der zahlreicher werdenden Kritiker getönt: "Wer unsere Einstellung in Frage stellt, hat Alzheimer."

Nachdem aber nun zum dritten Mal kein Sieg vor eigenen Publikum raussprang und auch die Art und Weise der Niederlage ernüchternd war, muss man sich wohl eher Sorgen um die Westfalen machen als um ihre Kritiker. Klopp jedenfalls wirkte nach der spielerisch schlechtesten Leistung seiner Mannschaft in seiner mehr als sechsjährigen Amtszeit erstmals ein wenig angeknockt: „Das war heute der Tiefpunkt, aber hoffentlich der Startpunkt für den Rest der Saison.“

70 Minuten ohne klare Torchance

Während der vermeintliche Rivale FC Bayern allen Schwierigkeiten zum Saisonstart trotzt, verschenkte der abermals völlig uninspiriert wirkende Vizemeister die Chance, das Ruder endlich rumzureißen. In den ersten siebzig Minuten erarbeiteten sich die früheren Offensivkünstler keine einzige Torchance. Erst im kräfteraubenden Schlussspurt kamen Adrian Ramos (71. Minute), Pierre-Emerick Aubameyang (77.) sowie der eingewechselte Ciro Immobile (78.) noch zu Möglichkeiten.

Im Gegensatz zum tollen Spiel in der Champions League vor drei Tagen beim RSC Anderlecht (3:0) konnte der BVB seine wenigen Chancen aber nicht nutzen. Es wäre auch nicht verdient gewesen, denn der HSV war trotz begrenzter Mittel klar das bessere Team und tat deutlich mehr für den Erfolg.

Der BVB ist schnell entzaubert

Es gehört derzeit aber auch nicht viel dazu, um Dortmund vor unlösbare Probleme zu stellen. Taktische Fouls um den Spielfluss zu unterbrechen, ein dicht gestaffeltes defensives Mittelfeld, ein paar Nickeligkeiten und konstruierte Hektik, und schon ist der BVB-Fußball im Herbst 2014 entzaubert. Außerdem kann man die Uhr danach stellen, wann ein Dortmunder den entscheidenden Fehler zum Gegentor macht. Wie bei der Derby-Pleite auf Schalke war es diesmal erneut Ramos, der mit einem Schnitzer im Mittelfeld den Konter einleitete. Nicolai Müller zog dankend auf und davon und hatte noch die Übersicht, den in der Kritik stehenden Stürmer Pierre-Michel Lasogga zum 1:0 (35.) für die Gäste zu bedienen.

Für die ohne Selbstvertrauen angereisten Hanseaten ging es so einfach, dass selbst deren Trainer Joe Zinnbauer das Endergebnis nicht so recht wahrhaben wollte: "Das ist schon sehr überraschend." Es war sein erster Sieg als Bundesliga-Trainer, und für den HSV der erste Dreier seit einem halben, und der erste Auswärtserfolg seit fast einem Jahr. Dabei hätten Heiko Westermann mit sehenswerten Kopfball (63.) und Lewis Holtby (82.) das Ergebnis sogar noch deutlicher gestalten müssen. Schon der VfB Stuttgart war als Schlusslicht mit nur einem Saisontor nach Dortmund gekommen und hätte beim 2:2 den Sieg verdient gehabt.

Eine Frage der Form?

"Es ist keine Frage der Qualität oder Einstellung, sondern nur der Form", sagte BVB-Coach Klopp und bat um Nachsicht. Erneut verwies er auf eine bessere Zukunft, in der viele Verletzte wieder zurück in den Kader kommen, die neuen Spieler den Dortmunder Rhythmus noch besser kennengelernt haben und auch der Rest des Kaders wieder fitter ist. Warum es in der Königsklasse zwei Mal so deutlich besser geklappt hat als mit schlechter Regelmäßigkeit in der Bundesliga, darauf wusste auch der 47-Jährige keine rechte Antwort.

Seine Mannschaft steht nun vor der Herkulesaufgabe, unter dem Druck der Tabelle punkten zu müssen. Und die schwierigen Gegner warten ja erst noch. Immerhin wissen die Dortmunder, auf wen sie sich in dieser schwierigen Phase verlassen können. "Die Reaktion unserer Fans nach Spielende war außergewöhnlich", sagte Klopp und versicherte: "Das wird uns helfen."

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