Nach verhaltenen Tests Chefingenieur: Mercedes hat sein Potenzial noch nicht gezeigt
Keine Sorge. Die Silberpfeile sind bei den Test der Formel-1-Teams in Jerez zuletzt zwar hinterher gefahren. Doch Mercedes hat in Spanien längst nicht alles gezeigt, was der neue F1 W06 Hybrid so alles kann. "Wir sind nicht nach Spanien gefahren, um Performance zu bestätigen, sondern eher Zuverlässigkeit und das Verhalten des Autos", wird Chefingenieur Aldo Costa auf "motorsport-total.com" zitiert. Die Webseite bezieht sich wiederum auf einen Bericht in der "Gazzetta dello Sport".
Wie Costa weiter erklärte, habe man vom Potenzial des neuen Boliden "sehr wenig gesehen. Aber ich denke, dass das bei uns wie bei allen anderen Teams ist."
Weder Weltmeister Lewis Hamilton noch sein deutscher Teamkollege Nico Rosberg, der in der vergangenen Saison hinter dem Briten WM-Zweiter geworden war, hatten an vier Testtagen in Jerez eine Bestzeit gefahren. Dabei hatten die Silberpfeile, die auch den Konstrukteurs-Titel holten, 2014 doch dominiert.
"Viele Teile sehr unterschiedlich"
In Expertenkreisen stelle sich nun die Frage, ob Mercedes der Konkurrenz erneut davon fährt - oder ob Ferrari oder Red Bull aufgeholt haben und das Team aus dem Schwabenland dauerhaft gefährden können. Zumindest wirken die Autos der Rivalen im Vergleich zu den Silberpfeilen deutlich modifiziert.
Costa sprach daher von einer "Evolution" des Autos. "Aber in Wirklichkeit ist es in vielen Teilen, die von außen nicht gesehen werden können, sehr unterschiedlich", erklärte der Chefingenieur. Etwa der Motor. So bestätigte der Italiener mit Blick auf den Saisonstart Mitte März in Melbourne, dass "wir unsere neue Power-Unit für 2015 verwenden, die sich von der letzten unterscheidet".
Die Tests wolle der Mercedes-Mann daher nicht überbewerten. "Erst beim ersten Rennen werden wir die wahre Situation verstehen - vielleicht noch nicht einmal da", erklärte Costa, der aber anfügte: "Wir haben uns selbst erheblich höhere Ziele gesetzt als im vergangenen Jahr."