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Leichtathletik-WM 2015: DLV-Cheftrainer hat kein Medaillenziel


Gonschinska: "Enger Wettbewerb bei der WM"

Von t-online
Aktualisiert am 21.08.2015Lesedauer: 1 Min.
Idriss Gonschinska (li.) ist seit 2012 Cheftrainer des DLV.Vergrößern des BildesIdriss Gonschinska (li.) ist seit 2012 Cheftrainer des DLV. (Quelle: dpa-bilder)
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Das Interview führte Johann Schicklinski

Vom 22. bis zum 30. August findet in Peking die Leichtathletik-WM 2015 statt. Die deutsche Mannschaft tritt bei den 15. Titelkämpfen mit einem 66-köpfigen Aufgebot an.

Kurz vor der WM sprach t-online.de mit Idriss Gonschinska, dem Cheftrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), über die Zielsetzung des DLV für Peking, die "verschärfte Wettbewerbssituation" bei der WM und das Fernziel Olympia in Rio 2016.

t-online.de: Herr Gonschinska, bei der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren in Moskau holte der DLV viermal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze. Welche Zielsetzung geben Sie als Cheftrainer des deutschen Leichtathletik-Verbandes für die Titelkämpfe in Peking aus?

Jedenfalls keine, die auf einer Medaillen-Ausbeute basiert. Das sind zwei unterschiedliche Weltmeisterschaften, London ist schon zwei Jahre her. Die Konkurrenzsituation ist heute eine völlig andere, deshalb will ich das gar nicht vergleichen oder gar an Medaillen festmachen.

Wie müssten die Weltmeisterschaften ablaufen, damit Sie anschließend ein positives Fazit ziehen können?

Wir werden motiviert auftreten, wir werden kämpfen, wir werden eine sympathische Mannschaft sein – wir wollen alles reinlegen, was wir haben. Das ist, was wir leisten können, wollen – und werden.

Sie wurden jüngst mit dem Ausspruch zitiert, dass Sie in Peking mit einer "verschärften Wettbewerbssituation" rechnen. Wie stellt sich diese dar?

Wir gehen für die WM von rund 40 Nationen aus, die um Medaillen kämpfen. Sogar von 75, die für Top-Acht-Platzierungen und Endkampf-Teilnahmen in Frage kommen. Das wird ein enger Wettbewerb, bei dem die Tagesform entscheiden wird. Und sicher auch oft das Quäntchen Glück.

Finden Sie es schade, dass sportlicher Erfolg in der öffentlichen Wahrnehmung zumeist auf Siege und, speziell in der Leichtathletik, auf Medaillen reduziert wird?

Der Trend scheint tatsächlich dahinzugehen, aber ich muss das als Cheftrainer differenzierter betrachten. Für uns ist die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Athleten, den wir nominieren, ein wesentliches Ziel. Eine reine Reduktion auf Medaillen wird der Leichtathletik insgesamt, aber auch den einzelnen Athleten, nicht gerecht. Auch wenn es in der öffentlichen Wahrnehmung nun einmal so ist. Damit müssen wir umgehen.

Was aber sicher nicht immer einfach ist?

Ich kann nur bedingt etwas dazu beitragen, wie wir öffentlich bewertet werden. Deshalb beschränke ich mich auf die Faktoren, die ich beeinflussen kann. Es geht ja nicht nur uns so. Ich habe mich zum Beispiel jüngst bei der Schwimm-WM sehr über die Leistungen des deutschen Teams gefreut. Die DSV-Mannschaft hat mit fünf deutschen Rekorden und deutlich mehr Finalplatzierungen als bei der letzten WM eine starke Leistung gezeigt, die sich nicht nur an Medaillen festmachen lässt.

Was trauen Sie Stabhochsprung-Titelverteidiger Raphael Holzdeppe zu?

Raphael hat sich nach seinem schwierigen Jahr 2014, wo er von vielen schon abgeschrieben worden ist, wieder bravourös herangekämpft. Ich hoffe, er kann den Schwung der vielen positiven Wettkämpfe in dieser Saison mit in die WM nehmen. Allerdings liegt die Spitze im Stabhochsprung ganz eng zusammen. Ich würde mich für Raphael freuen, wenn er seine Saisonbestleistung in Peking springen könnte. Und dann müssten die anderen Stabhochspringer erst einmal höher springen.

Wie bewerten Sie die Chancen anderer prominenter deutscher Athleten wie die der Kugelstoßer David Storl und Christina Schwanitz?

Prognosen abzugeben wäre aus meiner Sicht unseriös und ist auch nicht möglich. Die inneren und äußeren Faktoren, die die Leistungsstruktur prägen, sind volatil und situationsbezogen. Wir hatten natürlich im Vorfeld der Weltmeisterschaften Ziele mit den genannten Athleten – und diese haben wir erreicht: David Storl hat erstmals die 22-Meter-Marke geknackt, Christina Schwanitz hat es nach ihrer Operation wieder in den 20-Meter-Bereich geschafft und persönliche Bestleistung gestoßen. Dies sind für beide sehr gute Ausgangsbedingungen, aber konkrete Vorgaben für einzelne Athleten hinsichtlich ihres Abschneidens werden Sie von mir nicht hören.

In der Leichtathletik ist ja vieles dem Fernziel Olympia 2016 in Rio untergeordnet? Wie wichtig ist die aktuelle WM im Hinblick auf dieses Großereignis?

Das betrachte ich als zwei voneinander getrennte Ereignisse. Für dieses Jahr war unter anderem das Ziel, dass mehrere junge Athleten einen Leistungssprung machen, sich für die WM qualifizieren und viele Leistungsträger einen positiven Trend in ihrer Entwicklung verzeichnen können. Da sind wir bisher auf einem guten Weg, der mich optimistisch in Richtung der Olympischen Spiele stimmt.

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