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Tour de France 2023: Showdown – Duell von Pogačar gegen Vingegaard.


Showdown bei der Tour
Der Zweikampf der Superstars

  • Melanie Muschong
Von Melanie Muschong

Aktualisiert am 02.07.2023Lesedauer: 4 Min.
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Tadej Pogačar (l.) und Jonas Vingegaard: Letzterer hat im vergangenen Jahr die Tour de France gewonnen.Vergrößern des Bildes
Tadej Pogačar (l.) und Jonas Vingegaard: Letzterer hat im vergangenen Jahr die Tour de France gewonnen. (Quelle: IMAGO/Vincent Kalut)

Am 1. Juli ist die Tour de France gestartet. Die Radsportwelt blickt dabei auf ein ganz besonderes Duell: Tadej Pogačar gegen Jonas Vingegaard.

Rückblick, 23. Juli 2022: Auf der vorletzten Etappe der Tour de France kommt der Däne Jonas Vingegaard nach 40,7 Kilometern als Zweiter des Einzelzeitfahrens im Ziel an. Der Sieg geht an seinen Kollegen aus dem Jumbo-Visma-Team, Wout van Aert. Der Slowene Tadej Pogačar glaubt bis zuletzt an den Toursieg, doch am Ende reicht es dann doch nicht. Stattdessen jubelt Vingegaard.

Es ist genau dieses Duell, auf das sich die Radsportfans weltweit auch in diesem Jahr beim wichtigsten Radrennen der Welt freuen. Denn: Jumbo-Visma möchte mit Vingegaard das Gelbe Trikot, das Trikot des Gesamtsiegers, verteidigen. Und das UAE Team Emirates will mit Pogačar wieder angreifen. Der Slowene holte bereits 2020 und 2021 den Tour-Sieg.

Wie besonders beide Teams und Fahrer sind, zeigt auch die neue Netflix-Doku "Tour de France: Im Hauptfeld". In sechs Folgen wird deutlich, worum es im Radsport geht: die Tagesverfassung, die Taktik, das Teamwork und vor allem – den Kampf ums Gelbe Trikot.

Pogačar mit Glanzstart – bis zum Sturz

Tadej Pogačar ist einer der besten Radfahrer, die es je gab. Der 24-Jährige ist schnell und zeigt im Zeitfahren seine Klasse. Doch der Slowene hat auch in den Bergen Ausdauer. Er attackiert und hängt seine Kollegen ab. Dies zeigte auch die 17. Etappe der letztjährigen Tour: Im Finale duellierten sich mit Vingegaard und Pogačar die großen Favoriten um den Gesamtsieg.

Dass der Slowene den Willen hat, bis zum Ende zu kämpfen, hat er gezeigt. Auch zu Beginn dieses Jahres ist der UAE-Fahrer sehr erfolgreich gestartet. Er konnte im März die Fernfahrt Paris–Nizza gewinnen, kam eine Minute und 39 Sekunden vor dem Drittplatzierten Vingegaard ins Ziel. Am 2. April gewann Pogačar dann auch noch die prestigeträchtige Flandern-Rundfahrt, später im Monat zudem das Amstel Gold Race und den Fleche Wallonne. Alles schien perfekt.

Doch: Am Ende des aus seiner Sicht bis dahin perfekten Monats April stürzte Pogačar bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Er brach sich das Kahnbein im linken Handgelenk und war von da an in der Vorbereitung auf die Tour de France eingeschränkt. Sechs Wochen musste der Slowene pausieren. Während Pogačar danach Hallentraining absolvierte, griff Vingegaard draußen an. Er gewann eines der wichtigsten Etappenrennen in Vorbereitung auf die Tour de France: das Critérium Du Dauphine.

Wout van Aert ist Vingaards Schlüssel zum Erfolg

Und das, indem er die zwei schwierigsten Etappen für sich entscheiden konnte. Vingegaard ist – ähnlich wie Pogačar – ein ausgezeichneter Bergfahrer. Neben dem Gesamtsieg gewann er 2022 auch die Bergwertung der Tour. Der Däne hat Ausdauer und brilliert auf kräftezehrenden Strecken. Hinzu kommt: Er hat ein starkes Team hinter sich. Ein Name ist in diesem Zusammenhang besonders präsent: Wout van Aert.

Der Belgier sicherte sich bei der Tour de France im vergangenen Jahr die Punktewertung im Gesamtranking. Jumbo-Visma stellt als Team also neben dem Titelverteidiger des Gelben Trikots auch den für das Grüne. Wout van Aert war bereits im vergangenen Jahr Teil von Vingegaards Erfolgsgeheimnis. Er verausgabte sich selbst, um Vingegaard nach vorne zu pushen und ihm die besten Ausgangspositionen für die Sprints gegen Pogačar zu ermöglichen.

"Er hatte so ein großes Herz"

Nebenbei trug van Aert zu Beginn der Tour 2022 vier Etappen das Gelbe Trikot, ehe er es an Pogačar übergab – um Vingegaard letztendlich den Gesamtsieg weiterhin zu ermöglichen. Der 28-jährige Belgier sicherte sich zudem die Siege der 4., 8. und 20. Etappe und bekam am Ende die Auszeichnung für den kämpferischsten Fahrer.

Nebenbei ist van Aert noch ein exzellenter Cross-Fahrer und gewann in dieser Disziplin dreimal den WM-Titel. Ob Sprint, Berge, Klassiker oder Cross – einen derart umfassend begabten Rennfahrer gibt es nur alle Jubeljahre.

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Das wäre in etwa so, als ob Weltmeister und Bayern-Star Thomas Müller nicht nur im Angriff, sondern auch als defensiver Mittelfeldspieler sowie Außenverteidiger brillieren und nebenbei einmal im Jahr auch noch ins Tor wechseln würde.

Der "Faktor van Aert"

Wenn sich jemand so für seinen Kapitän aufopfert, ist das schon etwas Besonderes. Auch deshalb überließ Vingegaard seinem Teamkollegen van Aert auf der letztjährigen Tour den Sieg der 20. Etappe. In der Netflix-Doku sagt Vingegaard dazu: "Ich hatte zu Grischa (Niermann, Sportlicher Leiter, Anm. d. Red) gesagt: Wenn die Etappe zwischen Wout und mir entschieden wird, soll er es mir sagen. Dann würde ich langsamer machen." Dann wird ein vor Freude weinender van Aert eingeblendet.

Der Belgier sagte danach: "Ich hatte mir nichts mehr gewünscht als einen Etappensieg. Offensichtlich hatte er so ein großes Herz, dass er dasselbe gedacht hat." Eine Szene, die sehr genau verdeutlicht, wie wichtig seine Helfer auf dem Weg zum Sieg für Vingegaard waren – und auch wieder in diesem Jahr sein werden. Ohne wird er Tadej Pogačar nicht schlagen können.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • netflix.com: "Tour de France: Im Hauptfeld"
  • eurosport.de: "HANDVERLETZUNG HAT TOUR-VORBEREITUNG VON TADEJ POGACAR BEEINTRÄCHTIGT"
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