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München 2022: Absage an Olympia - ein Votum gegen das IOC


Meinung
Absage an München 2022 - ein Votum gegen das IOC

Von t-online
Aktualisiert am 11.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Bei Olympischen Spielen steht mittlerweile nicht der Sport, sondern der Profit im Vordergrund.Vergrößern des BildesBei Olympischen Spielen steht mittlerweile nicht der Sport, sondern der Profit im Vordergrund. (Quelle: dpa-bilder)
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Ein Kommentar von Jörg Runde

Trotz der Unterstützung von Sportpromis wie Magdalena Neuner, Bastian Schweinsteiger, Maria Riesch und Felix Neureuther: Die Mehrheit der Bevölkerung rund um München hat sich gegen eine Olympia-Bewerbung der bayrischen Landeshauptstadt 2022 ausgesprochen.

Für die Projekttreiber um Oberbürgermeister Christian Ude und DOSB-Generaldirektor Michael Vesper mag die eindeutige Entscheidung gegen die Ausrichtung eine Überraschung gewesen sein, sie äußerten sogar so etwas wie Unverständnis. Eine historische Chance habe man vertan, als erste Stadt neben Sommerspielen auch Winterspiele ausrichten zu können.

Es geht um Geld, Macht und Prestige

Dass sich die Bürger in Garmisch-Partenkirchen, im Landkreis Traunstein, im Berchtesgadener Land und in München von den vielen Parolen und Werbemaßnahmen nicht einlullen ließen, ist das eigentlich Historische an der Volksabstimmung. Das Votum der Bevölkerung gegen München war keine Entscheidung gegen die Sportregion Bayern und schon gar nicht gegen den Spitzensport in Deutschland gerichtet.

Der deutlich geäußerte Verzicht auf die Ausrichtung der Winterspiele 2022 war ein klares Signal gegen die politische Ausrichtung des Internationalen Olympischen Komitees. Olympische Spiele - egal zu welcher Jahreszeit - sind längst zur reinen Kommerz-Veranstaltung verkommen. Es geht um Geld, Macht und Prestige. Der Profit steht im Mittelpunkt und nicht der Sport. Ohne Rücksicht auf Mensch und Natur werden unberührte Landschaften zerstört, nur um Sportstätten hochzuziehen, die später doch als Bauruine enden.

Schockierende Berichte über Sotschi schreckten ab

In einigen ehemaligen Olympia-Städten leiden viele Bewohner heute mehr unter den Folgen, als dass sie von ihnen profitieren. Für negative Entwicklungen dieser Art haben die Menschen hierzulande ein gutes Gespür. Sie sind informiert und interessiert. Die schockierenden Berichte über die Verwüstungen und Enteignungen rund um die russische Stadt Sotschi, den Austragungsort der Winterspiele im Februar nächsten Jahres, dürfte viele bei ihrer Entscheidung beeinflusst haben. So etwas schreckt ab.

Auch wenn München damit warb, eben diese Umweltsünden nicht begehen zu müssen, das Misstrauen in der Bevölkerung gegen das IOC war einfach zu groß. Um in Deutschland wieder eine breite Vertrauensbasis für die olympische Bewegung und eine eigene Bewerbung zu schaffen, ist nun der neue IOC-Präsident gefordert. Will Thomas Bach seine Landsleute auf seine Seite ziehen, muss er dem Gigantismus ein Ende setzen. Damit rechnen, dass ihm das gelingt, sollte aber niemand.

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