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Fußball bei Olympia: Das sind die Bronze-Helden von 1988


Letzte Olympia-Teilnahme
Das sind die Bronze-Helden von 1988

Von t-online
Aktualisiert am 04.08.2016Lesedauer: 7 Min.
Dritter Platz bei Olympia 1988: Deutschland schlägt Italien mit 3:0.Vergrößern des BildesDritter Platz bei Olympia 1988: Deutschland schlägt Italien mit 3:0. (Quelle: imago-images-bilder)
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Olympia 2016 in Rio de Janeiro steht vor der Tür. Mit dabei ist auch eine deutsche Männer-Fußball-Mannschaft. Was zuerst nicht verwunderlich klingt, ist jedoch eine Ausnahme.

Denn nur bei den Spielen 1972, 1984 und 1988 nahm ein Team aus der Bundesrepublik an einem olympischen Turnier teil. Deutlich erfolgreicher war die DDR, die insgesamt vier Medaillen holte. Darunter Gold 1976.

Bei Olympia 1972 in München kam es gar zum direkten Duell der beiden deutschen Teams. Die BRD unterlag in der Zwischenrunde mit 2:3 (1:1), trotz Treffern von Uli Hoeneß und Ottmar Hitzfeld. Die DDR gewann bei dem Turnier am Ende die Bronzemedaille.

Für das westdeutsche Team war 1984 in Los Angeles im Viertelfinale nach einem 2:5 gegen das damalige Jugoslawien Schluss. Vier Jahre später sprang für das Team von Trainer Hannes Löhr in Seoul/Südkorea mit einem 3:0 über Italien der dritte Platz heraus. Zuvor hatte es eine unglückliche Niederlage im Elfmeterschießen gegen Brasilien gegeben.

Unter den Bronze-Gewinnern von 1988 sind große Namen zu finden. Wir zeigen, wer damals alles dabei war.

Uwe Kamps (Tor): Der Keeper, der 457 Spiele in der ersten und zweiten Liga für Borussia Mönchengladbach absolvierte, hütete während der Olympia-Endrunde in Seoul den Kasten der deutschen Mannschaft. Nach seiner aktiven Zeit blieb er seinem Herzensklub treu: Seit 2004 ist Kamps Torwarttrainer am Niederrhein. Er formte Marc-André ter Stegen zum Stammspieler in Gladbach - mittlerweile ist dieser sogar Nationaltorhüter im DFB-Team.

Oliver Reck (Tor): Reck sprang bei Olympia für Andreas Köpke ein, der sich vor dem Turnier einen Innenbandriss am Knie zuzog. Während des Turniers kam er aber nicht zum Einsatz, da Löhr auf seinen Stammkeeper Uwe Kamps setzte. Reck kam als Torwart bei Werder Bremen auf 345 Spiele, auch für Schalke (112) und Kickers Offenbach (52) stand er zwischen den Pfosten. Seit 2016 trainiert er den OFC in der Regionalliga Südwest.



Wolfgang Funkel (Abwehr): Der Bruder von Friedhelm Funkel stieß aus der U21 ins A-Nationalteam. Im Spiel um Platz drei gegen Italien zählte er zur Startelf. Als Vereinsspieler lief er in 210 Spielen für Bayer Uerdingen auf und absolvierte 95 Einsätze für den 1. FC Kaiserslautern. Mit Uerdingen sicherte er sich im DFB-Pokal-Finale 1985 durch einen 2:1-Erfolg über die Bayern den Cup-Sieg. 1994 gelang ihm mit den Roten Teufeln die Vize-Meisterschaft.

Roland Grahammer (Abwehr): Als gebürtiger Bayer war Grahammer für den FC Augsburg, den 1. FC Nürnberg und die Bayern aktiv. Mit dem FCB konnte er von 1988-1994 drei Mal die deutsche Meisterschaft gewinnen. Neben der Teilnahme bei Olympia spielte er noch drei Mal für die U-Mannschaften Deutschlands.

Thomas Hörster (Abwehr): Leverkusen-Urgestein Hörster zählte zum gesetzten Defensiv-Bollwerk der Deutschen in Seoul. Im Dress von Bayer absolvierte er wettbewerbsübergreifend 430 Spiele. Damit liegt er nach Rüdiger Vollborn und Carsten Ramelow bei den Rekordspielern auf Rang drei. Das Jahr 1988 wurde für Hörster nicht nur wegen Olympia-Bronze ein erfolgreiches: Mit der Werkself feierte er den Gewinn des UEFA-Pokals gegen Espanyol Barcelona.

Ulrich Borowka (Abwehr): Kein Einsatz, aber dennoch ein Bronze-Gewinner. Vier Jahre später holte "Uli" mit Werder Bremen den Europapokal der Pokalsieger. Für die Grün-Weißen war er am längstem am Ball: In 239 Spielen stülpte er sich das Trikot von Werder über. Zuvor war er für Borussia Mönchengladbach aktiv. Nach der Karriere folgte der Absturz aufgrund alkoholbedingter und familiärer Probleme. Nach einer Entziehungskur im Jahr 2000 lebt der Ex-Profi abstinent. Seine Erlebnisse verarbeitete er in einer Autobiografie mit dem Titel "Volle Pulle. Mein Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker".

Michael Schulz (Abwehr): Der Hüne, bekannt aus seiner Zeit bei Kaiserslautern, Dortmund und Bremen, war unter Trainer Löhr als Stammverteidiger gesetzt. Nach den Olympischen Spielen folgten weitere sieben Einsätze im Nationalteam. In der Abwehr war Schulz als harter Hund bekannt, der bei den Stürmern der Bundesliga aufgrund seiner skrupellosen Grätschen gefürchtet war.

Thomas Häßler (Mittelfed): Thomas "Icke" Häßler feierte mit dem DFB-Team zwei Titel: 1990 wurde er Welt-, 1996 dann Europameister. In zwölf Jahren Nationalmannschaft kam der Berliner auf 101 Einsätze. Im Jahr 2007 assistierte er Berti Vogts als Co-Trainer der Nationalmannschaft Nigerias, Torwarttrainer war Uli Stein. Zuletzt zeigte Häßler bei Auftritten in diversen TV-Shows Präsenz und ist aktuell Trainer des Club Italia 80 in Berlin.

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Christian Schreier (Mittelfeld): Schreier, der mit Leverkusen den UEFA-Pokal gewann, war fester Bestandteil der Olympia-Fußballmannschaft von 1983 bis 1988. Mit 22 Partien ist er der Rekordspieler dieses Teams. Darüber hinaus kam er nur einmal im deutschen Dress zum Einsatz - in einem Freundschaftsspiel gegen Argentinien. Wie auch Thomas Hörster gewann er im Jahr der Bronze-Medaille auch den UEFA-Cup mit Bayer.

Wolfram Wuttke (Mittelfeld): "Wutti" bestritt die meisten Spiele seiner Karriere für den 1. FC Kaiserslautern. Bevor er für die erste Garde der Nationalmannschaft ran durfte, durchlief er ab der U15 alle Jugend-Auswahlmannschaften des DFB. 1994 eröffnete er ein eigenes Sportgeschäft "Wolfram Wuttke Sportline" - 2000 musste dieses jedoch Konkurs anmelden. Wuttke galt als Heißsporn und Lebemann. Zu vielen seiner Trainer hatte er kein gutes Verhältnis. Wuttke verstarb im März 2015.

Armin Görtz (Mittelfeld): Fünf Spiele in der Olympia-Endrunde stellte ihn der Trainer auf - in der letzten Partie gegen die Italiener durfe er aber nicht auf den Rasen. Neben seiner Position im Mittelfeld wurde Görtz auch auf der Linksverteidiger-Position eingesetzt. Einen Titel konnte der gebürtige Dortmunder in seiner Laufbahn nicht gewinnen. 1989 und 1990 wurde er mit dem 1. FC Köln jeweils Vizemeister.

Rudi Bommer (Mittelfeld): Ein Einsatz reichte auch für Rudi Bommer, um Drittplatzierter in Seoul zu werden. Von 1976 bis 1985 schlug sein Herz für Fortuna Düsseldorf. Anschließend folgten kürzere Stationen bei Bayer 05 Uerdingen, Viktoria Aschaffenburg und Eintracht Frankfurt, wo er 1997 seine aktive Laufbahn beendete. In der Folge coachte Bommer insgesamt dreizehn Klubs in Deutschland. Seit Januar 2016 sitzt der 58-Jährige beim Hessenligisten SC Hessen Dreieich auf dem Trainerstuhl.

Gerhard Kleppinger (Mittelfeld): Kleppinger lief 287 Mal in der ersten und 254 Mal in der zweiten Bundesliga auf. Olympia zählte zu seinen Sternstunden mit der Nationalmannschaft. Sein erster und letzter Profi-Klub war der SV Darmstadt 98. Am Böllenfalltor war er von 1994 bis 1996 als Spielertrainer aktiv, hängte dort auch seine Fußballschuhe an den Nagel. Auch ein drittes Mal kehrte er zu den Hessen zurück: Von 2006 bis 2009 coachte er die Lilien als Cheftrainer. Seit 2012 betreut er den Zweitligisten SV Sandhausen als Assistenz-Trainer.

Holger Fach (Mittelfeld): Sorgte mit seinem Tor gegen den späteren Silbermedaillengewinner Brasilien für die Führung. Doch Deutschland verlor das Spiel nach Elfmeterschießen mit 2:3. Für Fortuna Düsseldorf, Bayer Uerdingen und Borussia Mönchengladbach absolvierte er jeweils über 100 Partien. Als Trainer versuchte er sein Glück bei sechs Stationen, eher er von 2010-2011 Lokomotive Astana coachte. Mit dem Klub aus Kasachstan feierte er den Pokalsieg. Aktuell ist Fach Sportlicher Leiter bei Darmstadt 98.

Olaf Janßen (Mittelfeld): Janßen kam in seiner Laufbahn insgesamt drei Mal in der deutschen Olympia-Auswahlmannschaft zum Zug - davon zwei Mal beim Turnier 1988. Als Spieler waren es lediglich drei Vereine für die Janßen auflief: Neben dem 1. FC Köln spielte er für Eintracht Frankfurt und den Schweizer Klub AC Bellinzona. Seit der aktuellen Saison arbeitet er Chefcoach Jos Luhukay als Co-Trainer des Bundesliga-Absteigers VfB Stuttgart zu.

Ralf Sievers (Mittelfeld): Für den Lüneburger war das olympische Turnier ein einmaliger Ausflug mit dem DFB-Team. Sein einziger Einsatz in Südkorea hatte es aber in sich: Im Spiel um Platz drei schenkte ihm der Coach von Beginn an das Vertrauen. Neben dem Nationalteam stand Sievers für Eintracht Frankfurt, St. Pauli und den Lüneburger SK auf dem Platz. 2013 trat er als Trainer beim Amateurklub Teutonia Uelzen zurück.

Jürgen Klinsmann (Sturm): Der derzetiige Nationaltrainer der USA war Toptorschütze seines Teams bei den Olympischen Spielen. Vier Treffer steuerte Klinsmann zum Bronze-Erfolg bei, drei davon gelangen ihm beim 4:0-Kantersieg über Underdog Sambia, einer im kleinen Finale. Klinsmann erzielte bei EM-Endrunden die meisten Treffer für Deutschland (fünf Tore). 2004 übernahm er den Trainerposten der deutschen Nationalmannschaft und coachte die DFB-Elf bei der WM 2006 im eigenen Land auf Platz drei. Nach der Weltmeisterschaft verlängerte er seinen Vertrag nicht. 2008 heuerte er beim FC Bayern an - 2009 endete das Engagement frühzeitig. 2011 trat er sein Amt in den USA an.

Frank Mill (Sturm): 20 Spiele für Deutschlands Olympiateam, 17 weitere während anderer Wettbewerbe. Darunter auch der größte Erfolg seiner Karriere, als er mit dem DFB 1990 Weltmeister wurde - ohne überhaupt gespielt zu haben. Als Aktiver ging er für Rot-Weiss Essen, Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf auf Torejagd. In der Saison 1980/81 wurde er im Trikot von RWE Zweitliga-Torschützenkönig: In 38 Spielen netzte er 40 Mal ein - elf Treffer steuerte er vom Elfmeterpunkt bei.

Fritz Walter (Sturm): Von seinem Namensvetter, Weltmeister von 1954, entdeckt und gefördert, strebte der gebürtige Heidelbeger in die Nationalmannschaft. Es reichte aber nur für acht Einsätze im Olympia-Team. Seine Torquoten können sich allerdings sehen lassen: Für Waldhof Mannheim traf er in 196 Spielen 87 Mal ins Eckige, für Stuttgart erzielte er in 216 Matches 102 Treffer. Auch bei Arminia Bielefeld galt er mit 25 Toren in 50 Einsätzen als Torgarant. Das Vereinsmaskottchen "Fritzle" vom VfB Stuttgart wurde nach ihm benannt. Heute arbeitet Walter für das Sportversicherungsunternehmen 3er-SPORTS.

Karl-Heinz Riedle (Sturm): "Kalle" Riedle war als Legionär für Lazio Rom, den FC Liverpool und den FC Fulham am Ball. Außerdam schnappte er sich 1990 mit Deutschland dem WM-Titel. 1997 krönte er seine Karriere mit dem Champions-League-Triumph - Riedle steuerte im Finale zwei Treffer zum Erfolg von Borussia Dortmund gegen Juventus Turin bei und avancierte so zum Helden.

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