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Olympia 2016 - Beachvolleyball: Laura Ludwig und Kira Walkenhorst bärenstark


"Wir haben die ganzen Brasilianer ruhig gekriegt"

Von t-online
Aktualisiert am 17.08.2016Lesedauer: 3 Min.
Laura Ludwig (re.) und Kira Walkenhorst feiern nach ihrem Halbfinal-Sieg gegen Brasilien mit den deutschen Fans.Vergrößern des BildesLaura Ludwig (re.) und Kira Walkenhorst feiern nach ihrem Halbfinal-Sieg gegen Brasilien mit den deutschen Fans. (Quelle: Conny Kurth/imago-images-bilder)
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Aus Rio de Janeiro berichtet Johann Schicklinski

Um 15.49 Uhr Ortszeit schallte die brasilianische Nationalhymne aus den Lautsprechern und knapp 11.000 Brasilianer im Beachvolleyball-Stadion an der Copacabana sangen inbrünstig die "Hino Nacional Brasileiro“. Da konnten Laura Ludwig und Kira Walkenhorst schon erahnen, dass sie es im olympischen Halbfinale nicht nur mit den topgesetzten Brasilianerinnen Larissa und Talita zu tun bekommen würden, sondern auch mit dem Publikum.

Die heißblütigen Fans auf den Stahlrohrtribünen an Rios Prachtstrand versuchten alles, um ihrem Team zu helfen. Fehler von Ludwig/Walkenhorst beklatschten sie euphorisch und versuchten mit permanenten "Buh"-Rufen und Pfiffen Einfluss auf das Spiel des deutschen Duos zu nehmen.

Bärenstarke Vorstellung

Geholfen hat die Unterstützung von den Rängen allerdings nicht. Ludwig/Walkenhorst nahmen dem brasilianischen Publikum mit einer sensationellen Vorstellung den Wind aus den Segeln. Nach einer imposanten spielerischen und taktischen Leistung siegten die Deutschen in nur 38 Minuten mit 2:0 (21:18, 21:12).

Spätestens Mitte des zweiten Satzes war dann auch auf den Zuschauerrängen Ruhe eingekehrt. "Wir haben es geschafft, die ganzen brasilianischen Zuschauer ruhig zu kriegen", sagte Walkenhorst. "Das Drumherum haben wir ausgeblendet." Stattdessen konnten sich zu diesem Zeitpunkt die gut 100 deutschen Fans zum ersten Mal Gehör verschaffen. Ihre "Laura, Laura - Kira, Kira"- und "Deutschland, Deutschland"-Sprechchöre pushten das deutsche Duo noch einmal zusätzlich.

"Das ist so geil“

Nach dem verwandelten Matchball brachen beim deutschen Duo alle Dämme. Walkenhorst schlug die Arme vors Gesicht und sank in den Sand. Dann fiel sie überglücklich Ludwig in die Arme. "Das ist so geil, es hat alles geklappt", jubelte die total euphorisierte Ludwig in der Mixed Zone.

Auch Walkenhorst wirkte, als hätte sie noch gar nicht realisiert, wie glatt und eindeutig der vorherige Triumph war. "Ich kann es noch gar nicht in Worte fassen, erst beim Matchball habe ich realisiert, es kann jetzt nichts mehr passieren“, sagte die 25-Jährige. Tatsächlich hatte sie erstmals beim 20:12 im zweiten Satz die Faust gereckt und sich einen Jubelschrei erlaubt, vorher war sie - ebenso wie ihre Partnerin - hochkonzentriert und auf das Spiel fokussiert.

Nach dem Match wurden bei Ludwig/Walkenhorst sogar Assoziationen an das legendäre 7:1 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Brasilien bei der WM 2014 wach. "Ich bin schon vor dem Spiel häufig von Brasilianern drauf angesprochen worden, und sie haben gesagt, bitte nicht wieder 7:1. Das ist bei ihnen fest im Kopf verankert", sagte Walkenhorst. "Die Sportarten sind nicht unbedingt vergleichbar, aber der zweite Satz war schon sehr dominant."

Historische Medaille bereits sicher

Damit ist die historische Medaille sicher - noch nie konnte ein weibliches deutsches Beachvolleyball-Duo Edelmetall von den Olympischen Spielen mit nach Hause bringen. Gegner im Finale ist das brasilianische Team Agatha Bednarczuk und Barbara Seixas de Freitas.

An der Copacabana springt der Funke über

Nach ihrem sechsten Turniererfolg darf das deutsche Beach-Duo damit noch einmal vor der Traumkulisse an der Copacabana ran. Die Beachvolleyball-Arena ist vielleicht der Ort in Rio, an dem der olympische Geist am ehesten zu spüren ist. Der viel beschworene Funke, der sich bei diesen Sommerspielen nicht so recht entzünden will, hier springt er über. Direkt hinter dem Stadion branden die Wellen des Atlantik, von den oberen Rängen hat man einen traumhaften Blick auf den vier Kilometern langen Strand.

Und beim deutschen Duo herrscht bereits riesige Vorfreude auf die Final-Atmosphäre. "Wenn wir unsere Leistung abrufen, ist es egal wie die anderen spielen", sagte Walkenhorst.

Sie und Ludwig wollen das Endspiel noch einmal in vollen Zügen genießen. Und danach wieder mit den deutschen Fans feiern. Wie nach dem Halbfinale, als Ludwig und Walkenhorst sich vor die Tribüne begaben und die Fans "Oh, wie ist das schön" und "So ein Tag, so wunderschön wie heute" anstimmten. Die Kehlen der rund 11.000 Brasilianer blieben hingegen stumm.

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