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Olympia 2016 - Handball: Wolff bleibt nach "bester Turnierleistung" hungrig


DHB-Team vor "Riesenaufgabe"
Wolff bleibt nach "bester Turnierleistung" hungrig

Von t-online
Aktualisiert am 18.08.2016Lesedauer: 3 Min.
DHB-Keeper Andreas Wolff bejubelt eine weitere seiner Paraden.Vergrößern des BildesDHB-Keeper Andreas Wolff bejubelt eine weitere seiner Paraden. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Rio de Janeiro berichtet Johann Schicklinski

Andreas Wolff hatte es nach Spielende ganz eilig. Der deutsche Torhüter ließ nach dem 34:22 (16:12)-Erfolg der deutschen Handballer im olympischen Viertelfinale gegen Katar die knapp 30 wartenden Journalisten in der Mixed Zone stehen und begab sich als erster aller DHB-Profis in die Kabine.

Wolff, der gegen das Wüstenemirat eine überragende Leistung gezeigt hatte, wollte wohl erst einmal in Ruhe durchschnaufen und das Spiel verarbeiten. Als schon keiner mehr mit einem Statement der deutschen Nummer 33 rechnete, trat der Keeper ein paar Minuten später doch noch einmal vor die Presse.

Von überschwänglichem Jubel war bei Wolff aber ebenso wenig zu spüren wie bei seinen Mitspielern. Im Gegenteil, der 25-Jährige wirkte immer noch so hochkonzentriert wie vorher auf dem Spielfeld.

"Unsere beste Turnierleistung abgerufen"

"In einem K.o.-Spiel ist die Anspannung eine ganz andere als während der Gruppenphase", lautete seine erste Bilanz: "Das hat man uns heute angemerkt. Wir haben unsere beste Turnierleistung abgerufen, weil wir absolut fokussiert waren."

"Riesenaufgabe vor der Brust"

Grund zum Feiern, so der DHB-Goalie, gebe es ohnehin noch nicht. "Wir wollten ins Halbfinale, das haben wir geschafft. Dort haben wir mit Frankreich eine Riesenaufgabe vor der Brust." Die Favoritenrolle schob er der Équipe Tricolore zu: "Frankreich ist zwei Mal hintereinander Olympiasieger geworden und will jetzt das Triple schaffen. Für mich sind sie der Topfavorit bei diesem Turnier, dennoch rechnen wir uns jetzt etwas aus."

Den Schlüssel zum deutlichen Erfolg gegen Katar sah Wolff in der Ausschaltung der gegnerischen Topstars. "Wir haben Markovic komplett aus dem Spiel genommen und Capote in der zweiten Halbzeit. Da muss ich den Jungs ein Riesenkompliment aussprechen." Der gebürtige Kubaner Rafael Capote hatte der DHB-Auswahl in der ersten Halbzeit mit sieben Treffern das Leben schwer gemacht, war aber in der zweiten Hälfte weitgehend abgemeldet und konnte nur noch zwei Mal einnetzen.

Starke Tempogegenstöße

Auch für Hendrik Pekeler war die taktische Disziplin die Grundlage des Siegs. "Vor allem in der Abwehr haben wir unsere bestes Spiel hier in Rio gezeigt. Da haben wir die Basis für unsere zahlreichen Tempogegenstöße gelegt." Das DHB-Team traf insgesamt neun Mal nach Ballgewinnen, während Katar nur ein einziges Tor nach einem Fast-Break gelang.

Eine weitere Komponente für den deutschen Erfolg war die Vermeidung unnötiger Zeitstrafen. Die erste Zwei-Minuten-Strafe setzte es erst in der 27. Minute. "Wir waren ganz klar besser, da muss man kein Professor sein, um das zu sehen. Unsere Abwehr war überragend und unser Torwart super. Das ist sehr gut gelaufen. Großes Lob an die Jungs", freute sich DHB-Coach Dagur Sigurdsson.

Standing Ovations für Wolff

Für Wolff war nach 54 Minuten Schluss. Unter tosendem Applaus der deutschen Fans verließ der Keeper das Feld und machte Platz für Silvio Heinevetter. Nach dem Spiel blieben übermäßige Jubelszenen der deutschen Mannschaft aus. Zu klar war der vorherige Erfolg, zudem dachten die meisten bereits ans Halbfinale.

Dennoch: Nach dem WM-Viertelfinal-Aus gegen Katar 2015 dürfte die Freude bei den deutschen Spielern über die gelungene Revanche groß sein. Die "Multi-Kulti-Truppe" des Emirats mit eingekauften Spitzenkräften aus Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Spanien oder Kuba hatte absolut keine Chance.

"Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin"

Und so waren am Ende die deutschen Fans die einzigen, die richtig Party machten. Sie skandierten lautstark "Wer nicht hüpft, der ist kein Deutscher", "Oh, wie ist das schön" oder auch "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin".

Berlin, Endspielort des DFB-Pokals, ist, um im Bild zu bleiben, noch nicht erreicht. Erst steht das Halbfinale gegen Frankreich an. Mit einer hochkonzentrierten und taktisch disziplinierten Leistung wie gegen Katar muss indes keinem der deutschen Spieler bange sein. Und so blickte am Ende der Pressekonferenz auch Trainer Sigurdsson voller Selbstbewusstsein voraus: "Ich würde gerade nicht so gerne gegen unsere Mannschaft spielen."

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