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Überraschung bei Tour de France: Kämna gewinnt als erster Deutscher eine Etappe


Überraschung bei Tour de France
Couragierter Kämna holt ersten deutschen Etappensieg

Von t-online, sid
Aktualisiert am 16.09.2020Lesedauer: 3 Min.
Freude im Ziel: Lennard Kämna sicherte sich einen ersten Tour-Etappensieg.Vergrößern des BildesFreude im Ziel: Lennard Kämna sicherte sich einen ersten Tour-Etappensieg. (Quelle: Pool/Reuters-bilder)
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Es ist vollbracht: Lennard Kämna hat als erster Deutscher bei dieser Tour eine Etappe gewonnen. Auf dem 16. Teilstück schloss er sich früh einer Fluchtgruppe an – und zeigte dann eine taktische Meisterleistung.

Lennard Kämna fuhr mit einem Freudenschrei über die Ziellinie, dann feierte er den größten Erfolg seines Sportlerlebens mit wilden Fausthieben in die Luft: Nach einer Bilderbuch-Leistung hat der Radsport-Youngster die 16. Etappe der Tour de France gewonnen und bei der Ouvertüre der Alpen-Trilogie sein Meisterstück abgeliefert.

Für großen Aufwand belohnt

"Ich fühle mich großartig. Es ist ein wunderbarer Tag für mich, das bedeutet mir so viel", sagte der 24-Jährige nach dem ersten deutschen Etappensieg bei der 107. Frankreich-Rundfahrt, den er mit einem 20 Kilometer langen Alleingang in der Manier eines großen Champions in Villard-de-Lans perfekt machte: "Es war von Beginn ein Kampf, ich musste es solo zu Ende fahren. Am Ende bin ich All-in gegangen."

Nur vier Tage nach seinem unglücklichen zweiten Platz am Puy Mary belohnte sich der unermüdliche Kämpfer für seinen Riesen-Aufwand und sorgte in seinem gebeutelten Bora-hansgrohe-Team für ein Freudenfest. "Es ist auch für das Team eine große Erleichterung, es hat so hart gearbeitet", sagte Kämna.

Geschke auf Platz fünf

Das Ausnahmetalent aus Wedel triumphierte bei der Bergankunft nach 164 km oberhalb der 1968er-Olympiastadt Grenoble mit 1:27 Minuten Vorsprung auf den Ecuadorianer Richard Carapaz und sorgte für 90. deutschen Tageserfolg in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt. Zuletzt hatte John Degenkolb 2018 in Roubaix gewonnen. Als Fünfter machte Simon Geschke (Berlin) den deutschen Traumtag perfekt.


Die Favoriten um das slowenische Spitzenduo Primoz Roglic und Tadej Pogacar hielten sich weitgehend zurück und erreichten das Ziel mit rund 17 Minuten Rückstand. Jumbo-Visma-Kapitän Roglic geht in Gelb und mit 40 Sekunden Vorsprung in die hammerharte 17. Etappe am Mittwoch mit dem Kräftemessen am Alpenriesen Col de la Loze.

Martialische Aussage vom Tour-Chef

"Ich kann versichern, dass es höllisch wird", sagte Tour-Chef Christian Prudhomme mit Blick auf den mörderischen Schlussanstieg auf den 2304 m hohen Col de la Loze, wo es zum nächsten Showdown zwischen Roglic und Pogacar kommen dürfte.

Prudhomme durfte am Dienstag nach überstandener Coronainfektion wieder seinen Arbeitsplatz im Führungsfahrzeug einnehmen. Der 59-Jährige war am ersten Ruhetag positiv getestet worden und hatte sich in Quarantäne begeben, ein weiterer Test fiel nun negativ aus - so wie bei allen Fahrern und Teammitgliedern, die am zweiten Ruhetag turnusmäßig gecheckt wurden.

Nachdem in der Vorwoche neben Prudhomme Betreuer aus vier Teams positiv getestet worden waren, rollte das Feld somit ohne weitere Infektions-Ausfälle weiter Richtung Paris, das befürchtete Coronachaos ist trotz hoher Fallzahlen in Frankreich ausgeblieben. Bei zwei Fällen wäre ein Team ausgeschlossen worden - entsprechend groß war die Erleichterung vor allem im Roglic- und Pogacar-Lager.

Ungefährdeter Sieg

Früh nach dem Start der ersten und leichtesten der drei Alpen-Etappen in Serie hatte sich eine große Spitzengruppe abgesetzt, darunter der unermüdliche Kämna. Er sei heiß auf das "riesige Pokerspiel" in einer Ausreißergruppe hatte der knapp geschlagene Zweitplatzierte vom Puy Mary gesagt, und Kämna pokerte fleißig mit.

Am Col de Porte und der Cote de Revel (2. Kategorie) blieb die Gruppe, die mittlerweile über elf Minuten Vorsprung auf das Feld hatte, zusammen. An der vorletzten und schwierigsten Steigung des Tages zur Montee de Saint-Nizier-du-Moucherotte (1. Kategorie) setzte sich Kämna mit einer Vierergruppe ab, kurz vor der Passhöhe trat er an.

Wie am Puy Mary vier Tage zuvor fuhr Kämna als Solist in den Schlussanstieg. Anders als bei der knappen Sprintniederlage gegen den Kolumbianer Daniel Martinez reichte der Vorsprung aber diesmal dicke.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Offizielles Video der Tour de France
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