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Groß über nachträgliches Gold: "Schade für die Athleten"


Dopingurteil gegen Ustjugow
Groß: "Athleten, die bescheißen, haben im Feld nichts verloren"

Von t-online, sid, ak

18.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Erfahrener Biathlon-Trainer: Ricco Groß arbeitete bereits für das deutsche und das russische Team. Aktuell betreut er die Österreicher.Vergrößern des BildesErfahrener Biathlon-Trainer: Ricco Groß arbeitete bereits für das deutsche und das russische Team. Aktuell betreut er die Österreicher. (Quelle: GEPA pictures/Thomas Bachun/imago-images-bilder)
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Wegen eines Dopingurteils gegen Jewgeni Ustjugow könnte die deutsche Biathlon-Staffel nachträglich Olympiasieger 2014 werden. Doch der Russe sieht sich als unschuldig und geht in Berufung. Unabhängig davon bezieht Biathlon-Legende Ricco Groß klar Stellung.

Der ehemalige russische Biathlet Jewgeni Ustjugow geht gegen seine Dopingsperre und die Annullierung seiner Wettkampfergebnisse aus den Jahren 2010 bis 2014 in Berufung. Dies sagte Ustjugows Anwalt Alexei Panich der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

Der Internationale Sportschiedsgerichtshof CAS hatte Ustjugow, der 2014 nach Staffelgold vor der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi zurückgetreten war, im Oktober gesperrt. Der CAS sah es als erwiesen an, dass der 34-Jährige aufgrund von Auffälligkeiten in seinem biologischen Blutpass eines Dopingvergehens schuldig ist.

Anwälte führen hohen Hämoglobinwerte auf eine genetische Anomalie zurück

Ustjugows Anwälte hatten vor dem CAS argumentiert, dass die zu hohen Hämoglobinwerte bei ihrem Mandanten auf eine genetische Anomalie zurückzuführen seien, die schon dessen Eltern besessen hätten.

Sollte Ustjugow mit seiner Berufung scheitern, winkt der deutschen Staffel mit Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp nachträglich die Goldmedaille von Sotschi. Für die Neuvergabe der Medaillen ist das Internationale Olympische Komitee (IOC) zuständig.


Ein Kenner des russischen Biathlons ist der vierfache Olympiasieger Ricco Groß. Er betreute das russische Herrenteam zwischen 2015 und 2018. Auch in dieser Zeit war das Thema Doping dort allgegenwärtig, wobei Groß immer versicherte, nichts Unerlaubtes mitbekommen zu haben. t-online sagte er nun: "Ich habe natürlich deutlich später für das russische Team gearbeitet und hatte mit der 2014er-Olympia-Mannschaft nichts zu tun. Davon abgesehen gilt: Athleten, die bescheißen, haben im Feld nichts verloren. Und wenn Ustjugow überführt ist, muss man ihm sämtliche Titel aberkennen."

Ferner sagte der 50-Jährige, der mittlerweile die Österreicher trainiert: "Sehr, sehr schade finde ich es für die Athleten, die ihres besonderen Momentes beraubt werden. Da geht es nicht nur darum, sich formal Olympiasieger nennen zu dürfen, sondern um diesen einzigartigen Moment im Stadion vor all den Zuschauern als Olympiasieger geehrt zu werden."

Bereits im Februar hatte auch der Biathlon-Weltverband IBU Ustjugow wegen der Verwendung des anabolen Steroids Oxandrolon für sämtliche Rennen zwischen August 2013 und dem Ende der Saison 2013/14 disqualifiziert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
  • Gespräch mit Ricco Groß
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