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Zweite Haut und roter Knopf: Alles neu im Skisprung-Zirkus


Skispringen
Neue Skisprung-Regeln sorgen für Gesprächsstoff

Von sid, t-online
20.11.2012Lesedauer: 2 Min.
Wegen der neuen Regeln im Skisprung-Weltcup hat Tournee-Sieger Georg Schlierenzauer sogar einen Protestbrief an die FIS geschrieben.Vergrößern des BildesWegen der neuen Regeln im Skisprung-Weltcup hat Tournee-Sieger Georg Schlierenzauer sogar einen Protestbrief an die FIS geschrieben. (Quelle: imago-images-bilder)
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Früher, sagt Gregor Schlierenzauer, war Skispringen eine einfache Sache. "Jeder hat gewusst: Der Weiteste gewinnt." Dann kamen "Windregel, Gateregel, Skilänge", jedes Jahr wurde es komplizierter. Wenn am Wochenende in Lillehammer die neue Saison beginnt, gehen die Diskussionen in eine neue Runde: Wieder gibt es neue Regeln. Macht sich der Sport kaputt?

Diesmal sind es hautenge Anzüge, ein ominöser roter Knopf und gemeinsame Wettkämpfe mit den Frauen, die für viel Gesprächsstoff sorgen. Schlierenzauer, als amtierender Tournee-Gewinner der Vorflieger der Szene, schrieb sogar einen Protestbrief an den Weltverband FIS. "Mit den engen Anzügen werden einige Probleme auf uns zukommen", mahnte der Österreicher.

Engere Anzüge sollen für Chancengleichheit sorgen

Zwischen Körper und Stoff dürfen künftig nur noch zwei Zentimeter Luft statt der bisherigen sechs liegen - zunächst waren sogar null Zentimeter geplant. Was laut FIS einen geringeren Windeinfluss und mehr Chancengleichheit bringen soll, nennt Bundestrainer Werner Schuster einen "gravierenden Einschnitt. Die Fläche am Oberkörper wird reduziert, der Springer kommt schneller in die Flugposition", sagt Schuster.

Gerade kleine Springer wie Richard Freitag scheinen im Nachteil. "Ich habe mich zunächst sehr schwer getan", sagt der deutsche Hoffnungsträger, der im Sommer den Erwartungen hinterher flog. Andere wie der 1,90-m-Riese Andreas Wank könnten dagegen von dem Anzug profitieren. Im Sommer gewann der Oberhofer als erster Deutscher seit Sven Hannawald die Grand-Prix-Serie.

Und noch ein Kritikpunkt: Bislang ist unklar, ob alle Springer tatsächlich die richtigen Abmessungen finden werden. Bei Tests im zweitklassigen Continental Cup hagelte es im Sommer wegen Verstößen etliche Disqualifikationen.

Ein "roter Knopf" soll für Sicherheit sorgen

Für Verwirrung dürfte zudem der umstrittene "Rote Knopf" sorgen. Mit dem "Buzzer" können Trainer bei schwierigen Windbedingungen die Anlauflänge für ihre Athleten verkürzen - auf dieser Art aber auch absichtliche Verzögerungen bewirken. Nicht nur Schuster hat daher Zweifel. "Wenn das so angewendet wird, ist das für unsere Sportart und für die Außendarstellung kontraproduktiv."

Die FIS begründet den Knopf mit erhöhter Sicherheit für die Springer. Die sehen den Nutzen jedoch nur bedingt. "Für mich ist es einfach zu kompliziert - nicht nur für den Zuschauer, sondern auch für den Athleten", sagte Schlierenzauer.

Nur ein Mixed-Teamspringen vor der WM

Und dann ist da noch das Mixed-Teamspringen. Zwei Männer und zwei Frauen treten in dem neuen Wettbewerb für ihr Land an, die Idee stößt auf breite Zustimmung. Kurios nur: Im kommenden Februar steht das Mixed-Springen auf dem WM-Programm, wird vorher aber im Weltcup nur ein einziges Mal getestet - gleich am Auftakt-Wochenende in Lillehammer.

Da im Frauen-Skispringern aber ein enormes Leistungs-Gefälle herrscht, wird die Entscheidung um WM-Gold wohl von den besten Springerinnen abhängen. Oder eben von den schlechtesten.

Schlierenzauer kritisiert die komplizierten Regeln

Unter dem Strich bleibt vor der neuen Saison der Eindruck, dass Skispringen so kompliziert wird wie nie. "Es ist unübersichtlich geworden", sagt Schlierenzauer: "Warum funktioniert der Fußball? Weil er eine einfache Sportart ist. Wer das Tor schießt, der gewinnt. Da darf Österreich gegen Brasilien auch nicht mit einem 4:0-Vorsprung beginnen, nur weil wir in der Weltrangliste weit hinter den Brasilianern sind."

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