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Eurovision Song Contest 2014: Conchita Wurst holt den Sieg nach Österreich - Elaiza nur auf 18


Eurovision Song Contest 2014
"Ich habe die ganze Zeit geweint": Dragqueen Conchita Wurst siegt für Österreich

dpa, jho

Aktualisiert am 11.05.2014Lesedauer: 3 Min.
"The Wiener Takes It All": Conchita Wurst siegt beim Eurovision Song Contest für Österreich.Vergrößern des Bildes"The Wiener Takes It All": Conchita Wurst siegt beim Eurovision Song Contest für Österreich. (Quelle: dpa-bilder)
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Triumph der Toleranz: Mit der vollbärtigen Dragqueen Conchita Wurst und ihrer bombastischen Popballade "Rise Like A Phoenix" hat Österreich den 59. Eurovision Song Contest gewonnen. Damit siegte die Alpenrepublik nach 1966 mit Udo Jürgens ("Merci Chérie") zum zweiten Mal bei dem traditionsreichen Liederwettbewerb.

"Ich habe die ganze Zeit geweint", sagte sie. "Das hier ist nicht nur für mich, sondern für alle da draußen, die an die Zukunft, Liebe, Frieden, Toleranz und Akzeptanz glauben." Für sie sei ein Traum in Erfüllung gegangen: "Ich bin sprachlos."

Deutschland landete in Kopenhagen in der Nacht zum Sonntag mit dem Polka-Poplied "Is It Right" der Newcomerband Elaiza abgeschlagen auf Rang 18 von 26 Finalteilnehmern.

"The Wiener Takes It All"

Conchita Wurst, die mit dem Schlachtruf "The Wiener Takes It All" (in Anlehnung an den Abba-Hit "The Winner Takes It All") angetreten war, hatte eine leidenschaftliche Bühnenshow abgeliefert. Inmitten von Flammen trug die Dragqueen im bodenlangen goldenen Abendkleid mit "Rise Like A Phoenix" ("Wie Phoenix aus der Asche auferstehen") mit wundervoller Dramatik und großer Intensität einen Song vor, der wie eine James-Bond-Melodie klingt und auch von Shirley Bassey gesungen werden könnte.

"Diese Nacht widme ich allen, die an Frieden und Freiheit glauben. Wir sind eine Einheit", schluchzte Wurst nach ihrem Sieg. "Ich habe hier soviel mehr bekommen als nur eine Trophäe."

Österreichs Rundfunkanstalt ORF hatte Conchita Wurst alias Tom Neuwirth (25) ohne einen Vorentscheid als Beitrag nach Dänemark geschickt. Im Jahr 2012 war Wurst noch beim nationalen Vorentscheid zum Song Contest in Aserbaidschan Zweite hinter dem Hip-Hop-Spaßduo Trackshittaz ("Woki mit deim Popo") geworden.

Der 60. Grand Prix wird somit im kommenden Jahr wahrscheinlich in Wien ausgetragen, wenn sich das Siegerland für die Hauptstadt entscheidet. Gleich nach der Show regte Wursts Agent René Berto an, dass die Dragqueen nächstes Jahr den ESC moderieren könnte. "Ich wäre gern Gastgeberin", sagte Conchita. Der nächste Grand Prix solle "glamourös" werden.

Beeindruckende High-Tech-Show

Der Eurovision Song Contest war im Vergleich zu Ausgaben in einigen Vorjahren eher klein gehalten, vor etwa 10.000 Zuschauern in einer alten Werfthalle, allerdings mit beeindruckender High-Tech-Bühne.

Geschätzt 120 bis 180 Millionen Zuschauer verfolgten das Spektakel vor dem Bildschirm. Die drei Moderatoren Lise R¢nne, Nikolaj Koppel und Pilou Asbæk ("Borgen - Gefährliche Seilschaften") gaben sich betont lässig und cool, waren aber weniger witzig als die Vorjahres-Moderatorin Petra Mede im schwedischen Malmö.

52 Punkte Vorsprung

Bei der Punktevergabe gab es zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen mehrerer Nationen. Fast fassungslos registrierte die spätere Siegerin, wie immer mehr Länder 8, 10 oder 12 Punkte an sie vergaben. Recht knapp - mit 52 Punkten - ließ Wurst den ruhigen Country-Song "Calm After The Storm" aus den Niederlanden hinter sich. Auf Rang drei kam die lange Zeit als Favoritin gehandelte Sanna Nielsen aus Schweden. Ralph Siegels Schützling Valentina Monetta aus San Marino landete beim 59. Song Contest auf Platz 24.

Russischer Beitrag ausgebuht

Der Siegeszug von Conchita Wurst drängte sogar das weltpolitische Thema Ukraine in den Hintergrund, das diesen ESC zunächst zu überschatten drohte. Wie eisig die Stimmung gegenüber Russland zurzeit ist, zeigten die Buhrufe, die die 17-jährigen Tolmatschewy-Zwillinge immer wieder ertragen mussten, wenn sie hohe Punktzahlen erhielten.

Es waren ohnehin nur wenige Nationen, die die blonden Russinnen mit Punkten verwöhnten. Aserbaidschan und Weißrussland gaben zwölf Punkte, Griechenland und Armenien jeweils zehn, Moldau acht, Litauen sechs. Estland hatte nur einen Punkt übrig. Aber bei vielen anderen waren es null. Russland gab der Ukrainerin Maria Jaremtschuk sieben Punkte.

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