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Jamala siegt beim ESC 2016: Ukrainisches Feuer gegen sterilen Pop


Politischer Eurovision Song Contest
Ukrainische Leidenschaft besiegt sterilen Russen-Pop

Von t-online
Aktualisiert am 15.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Strahlende ESC-Siegerin: Jamala aus der Ukraine.Vergrößern des BildesStrahlende ESC-Siegerin: Jamala aus der Ukraine. (Quelle: dpa-bilder)
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Von Sonja Riegel

Der leidenschaftlichste Auftritt des Abends wurde belohnt: Jamala aus der Ukraine hat den Eurovision Song Contest 2016 gewonnen – mit einem ergreifenden Song über ihre Großmutter. Für den Favoriten Russland und seine perfekt choreografierte Pop-Performance blieb nur Platz 3.

Dass ausgerechnet eine Krimtatarin besser war, dürfte den großen Nachbarn besonders ärgern. In Russland war bereits im Vorfeld der Unmut groß, dass Jamalas Song "1944" überhaupt zum Eurovision Song Contest zugelassen wurde.

Denn die 32-jährige Sängerin erzählt darin die Geschichte ihrer Großmutter, die einst unter Diktator Josef Stalin vertrieben wurde. Angesichts der aktuellen politischen Situation – Russland hat die Halbinsel Krim vor gut zwei Jahren annektiert, international wird das aber größtenteils nicht anerkannt – fühlte sich der Nachbar provoziert. Die Europäische Rundfunkunion stufte den Beitrag allerdings als "historisch" ein und Jamala durfte antreten.

"Ich möchte Frieden und Liebe für jeden"

"Es geht um meine Großmutter und meine Performance ist komplett ihr gewidmet", betonte Jamala in Stockholm immer wieder – natürlich auch, um nicht unnötig Öl ins Feuer zu gießen. Und schließlich nach ihrem Sieg, mit der Siegertrophäe in der Hand: "Ich möchte wirklich Frieden und Liebe für jeden."

Russlands Hoffnung Sergey Lazarev, bis zuletzt bei allen Buchmachern der Favorit auf den Sieg, lieferte eine spektakuläre Show ab. Sie ähnelte allerdings dem Auftritt des letztjährigen Siegers Mans Zelmerlöw und wirkte zu abgeklärt. Jamalas Leidenschaft besiegte schließlich die sterile Pop-Performance.

"Ich war mir sicher, wenn man über die Wahrheit singt, kann das die Menschen berühren", sagte Jamala auf der Pressekonferenz nach der Show. Und fügte sichtlich berührt hinzu: "Es wäre mir lieber, das alles wäre damals nicht passiert und es würde diesen Song nicht geben."

Weder bei den Jurys noch im Televoting auf Platz 1

Erstaunlich allerdings: Weder bei den Jurys noch beim Zuschauervoting lag die Ukraine auf Platz 1. Die Jurys sahen Australien vorne, die TV-Zuschauer aus ganz Europa wählten Russland an die Spitze. Da beide Punktzahlen am Ende aber zusammengezählt wurden, hatte die Ukraine am Ende die Nase vorn.

Aus Deutschland bekam die Ukraine übrigens sieben Punkte von der Jury – die Höchstpunktzahl ging an Israel. Russland bekam keinen einzigen Punkt von der Jury, von den Zuschauern dagegen die Höchstpunktzahl 12.

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