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Ralph Giordano ist verstorben - Nach Sturz nicht mehr erholt


Nach Sturz nicht mehr erholt
Schriftsteller Ralph Giordano ist gestorben

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 10.12.2014Lesedauer: 2 Min.
Schriftsteller Ralph Giordano ist tot.Vergrößern des BildesSchriftsteller Ralph Giordano ist tot. (Quelle: dpa-bilder)
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Der Schriftsteller und Publizist Ralph Giordano ("Die Bertinis") ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Ein Familienmitglied bestätigte am Mittwoch einen Bericht der Zeitung "Express" (Online-Ausgabe).

Wie die Zeitung schreibt, wurde ihm ein Oberschenkelhalsbruch zum Verhängnis, den er sich vor mehreren Wochen bei einem Sturz zugezogen hatte. Von der anschließenden Operation erholte sich Giordano nicht mehr.

Der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) bezeichnete Giordano als das "Gewissen einer ganzen Generation".

Der Schriftsteller wurde als Sohn eines Pianisten und einer jüdischen Klavierlehrerin in Hamburg-Barmbek geboren. Er überlebte mit seinen Eltern und Geschwistern die Verfolgung in einem Keller in Alsterdorf, als die Deportation der Mutter drohte.

40 Jahre an "Die Bertinis" gearbeitet

Er schrieb 23 Bücher, von denen viele Bestseller wurden, auch im Ausland. Im Jahr 1982 veröffentlichte Giordano "Die Bertinis", ein teilweise autobiografisches Werk. Daran hatte er fast 40 Jahre gearbeitet, sechs Jahre später wurde die Geschichte um eine jüdische Familie in der Zeit des Nationalsozialismus für das ZDF verfilmt. In seinem Buch "Die zweite Schuld oder Von der Last, Deutscher zu sein", setzte sich Giordano mit dem Fortleben des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland auseinander. Auch das Werk "Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte" stammt aus seiner Feder.

Viel beachtet wurde auch seine Autobiografie "Erinnerungen eines Davongekommenen". Giordano drehte außerdem zahlreiche TV-Dokumentationen. "Mein Verhältnis zu Deutschland ist gespalten, aber unauflösbar, heimisch, oft schmerzhaft, aber auch oft glücklich", sagte er 2009 zum 60. Gründungstag der Bundesrepublik. Seit 1972 lebte er in Köln.

Giordano war drei Mal verheiratet. Seine letzte Ehefrau Roswitha war an Krebs erkrankt und der Schriftsteller berichtete nach ihrem Tod dem Magazin "Stern", dass sie durch aktive Sterbehilfe zu Tode gekommen sei.

In einer vorherigen Version dieses Artikels stand, Giordanos Mutter habe die Deputation gedroht statt - wie orthographisch korrekt - die Deportation. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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