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Patrick Macnee ist gestorben: Star aus "Mit Schirm, Charme & Melone"


"Mit Schirm, Charme und Melone"
Der britische Schauspieler Patrick Macnee ist tot

Von ap, t-online
Aktualisiert am 26.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Die Rolle seines Lebens: Patrick Macnee als John Steed in "Mit Schirm, Charme und Melone".Vergrößern des BildesDie Rolle seines Lebens: Patrick Macnee als John Steed in "Mit Schirm, Charme und Melone". (Quelle: dpa-bilder)
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Er repräsentierte den Gentleman der alten britischen Schule wie kaum ein anderer Darsteller. In "Mit Schirm, Charme und Melone" lehrte Patrick Macnee Verbrecher das Fürchten und fühlte sich ein wenig wie einer der Beatles. Nun ist der Schauspieler tot. Er sei am Donnerstag im kalifornischen Rancho Mirage im Alter von 93 Jahren eines natürlichen Todes gestorben, teilte sein Sohn Rupert mit. Demnach war seine Familie an Macnees Seite.

Macnees Name war untrennbar mit der britischen Kult-Serie "Mit Schirm, Charme und Melone" verbunden, in der geschickt Action-, Drama- und Spionagethriller-Elemente vermengt werden. In der Serie verkörperte er den stets adrett gekleideten Agenten John Steed, der sich gern mit schönen Frauen umgibt.

"Mit Schirm, Charme und Melone" feierte 1961 in Großbritannien Premiere. Insgesamt acht Staffeln wurden produziert, noch heute laufen weltweit Wiederholungen der Serie.

"Wir waren die TV-Beatles"

"Wir waren in unserer eigenen irren, verrückten Welt", erinnerte sich Macnee 2003 in einem Interview der Zeitung "Wichita Eagle". "Wir waren die TV-Beatles. Wir filmten sogar im gleichen Studio wie sie."

Zwischen der TV-Figur John Steed und dem Leben des Schauspielers gab es einige verblüffende Paralellen, wie Macnee 1992 in seiner humorvollen Autobiografie "Blind in One Ear" (deutsch: "Auf einem Ohr blind") feststellte. Der fiktive John Wickham Gascoyne Berresford Steed wurde Mitte der 1920er Jahre in eine britische Adelsfamilie hineingeboren, besuchte das Eliteinternat Eton und diente während des Zweiten Weltkriegs im Militär.

Sohn von Exzentrikern

Daniel Patrick Macnee kam am 6. Februar 1922 in London als Sohn von Exzentrikern zur Welt, wie er selbst erzählte. Auch er ging nach Eton, flog aber nach eigenen Angaben später wegen Teilnahme an Pferdewetten und Pornografie von der renommierten Schule. Auch er kämpfte im Zweiten Weltkrieg, als Kapitän von Torpedobooten, die in französischen Gewässern U-Boote der Nazis zerstören sollten.

Noch vor seiner Zeit am Eton College sollte Macnee die Schauspielerei für sich entdecken. Am British Theater lernte er sein Handwerk, später trat er in Provinztheatern auf. Sein Filmdebüt feierte er 1938 als Komparse im Streifen "Pygmalion".

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"Ich ließ meine Familie im Stich"

Nach dem Krieg beendete Macnee zwar die Schauspielschule, hatte aber Schwierigkeiten, ein Engagement zu finden. Er zog vorübergehend nach Kanada. Damals ließ er seine zwei kleinen Kinder aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Barbara Douglas zurück. "Ich ließ meine Familie im Stich", bekannte Macnee in der "Sunday Mail."

1965 heiratete Macnee die Schauspielerin Kate Woodville, sie ließen sich vier Jahre später scheiden. 1988 ging er seine dritte und letzte Ehe mit Baba Majos de Nagyzsenye ein. Seit 1967 lebte Macnee, der die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm, in Palm Springs.

An der Seite von James Bond

Neben seiner Rolle als John Steed trat Macnee auch in etlichen Filmen wie "Hamlet", "Young Doctors in Love" und "Sweet 16" auf. 1985 durfte er in "James Bond 007 - Im Angesicht des Todes" an der Seite von Roger Moore einen britischen Geheimagenten mimen. Die Rolle des Sir Godfrey Tibbett wirkte wie eine ältere Version Steeds und war eine Hommage an diese Figur, die in gewisser Weise der Vorgänger von 007 war.

Überhaupt war es "Mit Schirm, Charme und Melone", womit Macnee seinen Lebensunterhalt bestritt. Er hielt 2,5 Prozent an den Einnahmen der noch heute populären Sendung. In der Zeitung "Deseret News" versuchte er sich einst an einer Erklärung des Erfolgs der Serie: "Es gibt einen ganz einfachen Grund: Sie ist extrem gut. Es erfüllt mich mit Genugtuung und Freude, dass die Show nach all den Jahren funktioniert."

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