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Zum Tod von Roger Willemsen: "Doppelbegabung von Schreiben und Reden"


Zum Tod von Roger Willemsen
"Ein lästerndes, lüsternes, kiffendes, krähendes Genie"

Von t-online
Aktualisiert am 10.02.2016Lesedauer: 2 Min.
Roger Willemsen war Bestsellerautor und Fernsehmoderator.Vergrößern des BildesRoger Willemsen war Bestsellerautor und Fernsehmoderator. (Quelle: dpa-bilder)
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Am 7. Februar ist Roger Willemsen an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben. Seine Bücher waren Bestseller, seine Fernsehsendungen für geistreiche Interviews berüchtigt. Wir haben ein paar Salutschüsse zusammengetragen, die das Feuilleton für den großen Intellektuellen abgefeuert hat.

Nils Minkmar kannte Willemsen gut: 1997 war er Redakteur bei dessen ZDF-Sendung "Willemsens Woche". In einem Nachruf auf "Spiegel Online" würdigt er seinen früheren Weggefährten als "lästerndes, lüsternes, kiffendes, krähendes Genie." "Ohne ihn werden wir kämpfen müssen, um nicht in einer Republik von Langweilern zu enden." Willemsen habe als Mittler zwischen der Welt der Literatur, der Musik, der Kunst und der deutschen Provinz fungiert, so Minkmar. "Alle wollten sein wie er. Schlagfertig, belesen, weitgereist, engagiert und intelligent."

Auf "Zeit Online" äußert sich Matthias Kalle. Er war Willemsens Redakteur, als der fünf Jahre lang für das "Zeit Magazin" die Kolumne "Willemsens Jahreszeiten" beisteuerte. Kalle meint, es sei eine der großen Künste des Autors gewesen "mit dem Ernsten zu unterhalten und das Unterhaltende ernst zu nehmen. Eine Kunst, mit der er im deutschen Fernsehen eigentlich zu früh dran war – so wie mit seinen Kolumnen."

"Anspruch und Blödelei waren nie Gegensätze"

Auf "Suddeutsche.de" erklären die Autoren Johanna Bruckner und Julian Dörr: "Bei Roger Willemsen waren Anspruch und Blödelei nie Gegensätze, sie ergaben eine wunderbare Symbiose. Und so möchte man ihm stundenlang zuhören - wenn man denn nur könnte." Er habe den richtigen Tonfall für Anekdoten aus dem afghanischen Flüchtlingslager gefunden und sei sich nie zu fein gewesen, seine Rolle als großer Beobachter hin und wieder anzusägen, heißt es weiter.

Auf "Welt.de" nennt Marc Reichwein Willemsen den "ersten Intellektuellen im Privatfernsehen" und erläutert: "Im rotwangigen Elan seiner Ausführungen durfte man sich den Intellektuellen Willemsen als glücklichen Menschen vorstellen. So ansteckend (und nicht anstrengend) geistreich, wie er war, hätten sowohl das Fernsehen als auch der Universitätsbetrieb, in dem er neben seiner Karriere als Publizist tätig war, mehr von seinesgleichen vertragen. Den Frauen gefiel er sowieso."

"Doppelbegabung von Schreiben und Reden"

Für "Tagespiegel.de" bescheinigt Gregor Dotzauer dem Verstorbenen eine "zur Hyperaktivität neigenden Präsenz", mit der er einen Typus des Intellektuellen verkörperte, "der über die mitreißende Doppelbegabung von Schreiben und Reden verfügte – beides im Zweifel so komplex, wie es das jeweilige Thema erfordert."

Auf "n-tv.de" fasst es Sabine Oelmann etwas hemdsärmeliger zusammen: "Für die einen war er sicher ein Klugscheißer, ein Besserwisser, so ein feiner Herr, den man aber doch ernst nahm. Und respektierte. Für die anderen war er einer der großen Intellektuellen unseres Landes, einer, der als Autor und Moderator etwas bewegen konnte, mit seiner leisen Art, seinem feinen Lächeln und seinem großen Wissen."

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