Ken Adam ist tot: Viele James-Bond-Kulissen waren sein Werk

Als Schöpfer futuristischer Kulissen in legendären James Bond-Filme erlangte Ken Adam weltweiten Ruhm - nun ist der Szenenbildner im Alter von 95 Jahren gestorben.

Adam sei am Donnerstag in seinem Haus in London im Schlaf verschieden, teilte sein Biograf Christopher Frayling mit. Adam sei der "größte Produktionsdesigner im Film", den es jemals gegeben habe.

Sieben Bondfilme gestaltet

Im Laufe seiner jahrzehntelangen Karriere wirkte der einst in Berlin geborene Adam an mehr als 70 Filmen mit. Besonders geschätzt wurde er für seine unverwechselbare Filmszenengestaltung, die auch in sieben Streifen der James-Bond-Reihe zu bestaunen war.

Adams Handschrift trugen etwa der Fort-Knox-Tresorraum in "Goldfinger", das ikonische Vulkan-Versteck in "Man lebt nur zweimal" sowie Bonds mit technischen Finessen gespickter Aston Martin.

"Ein Kritiker fragte mal: 'Wie sind sie da überhaupt in den Vulkan reingekommen?'", sagte Adam der "Los Angeles Times" im vergangenen Jahr. "Ich bin gar nicht in den Vulkan hinein! Ich denke, die Aufgabe des Szenenbildners ist es, etwas zu schaffen, dass das Publikum noch nie gesehen hat."

Meisterwerk für Kubricks "Dr. Seltsam"

Die größte Errungenschaft der Filmgestaltung gelang Ken Adams nach einhelliger Meinung vieler Kenner jedoch mit seiner Arbeit an Stanley Kubricks Klassiker "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" (OT "Dr. Strangelove") von 1964. Eine besonders denkwürdige Szenerie im Kultfilm bietet ein aufwendiger, expressionistisch anmutender Luftschutzbunker mit einem runden, lampenbeleuchten Tisch in der Mitte, der an einen Pokertisch erinnern soll.