Kino "Spieglein Spieglein": Disneyland in Bollywood
News folgenKann ein Film über Schneewittchen bunter sein als Walt Disneys Zeichentrick-Klassiker aus dem Jahr 1937? Seit Tarsem Singhs ("Krieg der Götter") Version des Grimmschen Werks lautet die Antwort: Ja. Sein "Spieglein Spieglein" ist ein zuckersüßer, bonbonfarbener Trip ins Märchenland, der für eher nüchtern angelegte Zuschauer allerdings schwer verdaulich ist.
Julia Roberts schlüpft in die Rolle der bösen Königin, die ihre Stieftochter Schneewittchen (Phil Collins' Tochter Lily) in den Wald verbannt. Der Grund: Ihr Zauberspiegel hat der nicht mehr ganz taufrischen Königin erklärt, dass das Mädchen ihr mittlerweile an Schönheit überlegen sei. Im Wald trifft Schneewittchen auf sieben kleinwüchsige Herumtreiber, mit denen zusammen sie beschließt, ihre Stiefmutter zu stürzen. Doch die hat bereits den schönen Prinz Andrew (Armie Hammer) darauf angesetzt, Schneewittchen ein für alle Mal zu beseitigen.
Es kommt, wie es kommen muss: Schneewittchen und Andrew verlieben sich ineinander, während die Königin ihrerseits ein Auge auf den gut betuchten jungen Mann geworfen hat und alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzt, um Andrew für sich zu gewinnen.
Albern, extravagant und ein bisschen verrückt
Tarsem Singh versetzt die altbekannte Geschichte mit ein paar neuen Zutaten und garniert das Ganze mit viel Humor und Slapstick. Darüber hinaus legt der Regisseur auch bei seinem vierten Film wieder außerordentlich viel Wert auf ein extravagantes Design, das in diesem Fall wirkt, als habe man Disneyland in Bollywood aufgebaut. Wer das mag und sich für die liebeswerten wenn auch teilweise recht albernen Gags begeistern kann, dürfte eine echte Kinosternstunde erleben. Freunde eher bodenständiger Unterhaltung dürften unverständig den Kopf schütteln.
Kinostart "Spieglein Spieglein": 5. April 2012
