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"Ice Age 4 - Voll verschoben": Interview mit Otto Waalkes


"Ice Age 4 - Voll verschoben"
Otto Waalkes im Interview mit t-online.de

t-online, mth

Aktualisiert am 28.06.2012Lesedauer: 5 Min.
Gute Freunde. Otto Waalkes und Faultier SidVergrößern des BildesGute Freunde. Otto Waalkes und Faultier Sid (Quelle: 20th Century Fox)
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t-online.de: Otto, wie war denn das Wiedersehen mit Faultier Sid?

Otto Waalkes: Das war für mich eine große Freude. Wir machen das jetzt ja seit zehn Jahren. Otto und Sid verschmelzen schon zu einer Einheit. Aber wenn du dann wochenlang im Studio sitzt mit dieser großen Leinwand und diesem großen Mikrofon und dieser großen Frau, die daneben sitzt und das alles auch noch groß kontrolliert, und das täglich zehn Stunden – dann ist das auch anstrengend. Da musst du immer kräftig Kamillentee trinken, damit du fit bleibst.

Wie viel Otto steckt eigentlich in Sid? Sogar John Leguizamo, der Originalsprecher von Sid, imitiert deinen Stil.

Das Absurde war, dass der Film hier vergleichsweise erfolgreicher als in Amerika war. Das hat die Macher verwundert. Deshalb hat man mich nach New York eingeflogen, total verföhnt (sic!), und dann hab ich vorgesprochen (mit Sids Stimme) „Manni, Diego, wo seid ihr?“, und das fanden die vorbildlich. Dann hat John Leguizamo das übernommen. Ich habe mit ihm ein bisschen geübt, und dann war das überhaupt kein Problem. Sid wird auch in seinen Bewegungen immer Otto-ähnlicher. Ich musste bestimmte Gänge vormachen, und die Animateure saßen da und versuchten das einzubinden. Es kam also zu einer Verschmelzung von Otto und Sid.

Sid hat ja seine Oma mitgebracht, die im Trailer einige der witzigsten Szenen hat. Wie ist Sids Verhältnis zu ihr?

Erst freut es ihn, sie wiederzusehen. Aber dann macht sich seine Familie aus dem Staub und er hat ein Problem: Oma entpuppt sich nämlich als Nervensäge. Aber zum Ende wird sie zur großen Heldin, und es kommt zu einer Familienzusammenführung, die mich als Familienmensch sehr gerührt hat.

Einige Sprecher von „Ice Age“ sind seit dem ersten Teil dabei. Wie ist das, wenn man sich wiedersieht?

Das ist auch eine Familienzusammenführung. Arne Elsholtz („Manni“) und Thomas Fritsch („Diego“) sind natürlich gestandene Leute, große Synchronstars. Da freut man sich, dazugehören zu dürfen. Und sie akzeptieren mich als Synchronsprecher. Ich bin ja von Haus aus keiner. Ich komme von der Bühne. Sie haben mir wertvolle Tipps gegeben und unser Zusammenspiel wird immer selbstverständlicher – auch privat: Vielleicht gründen wir eine Synchron-WG.

Ihr habt ja auch einige Neuzugänge dabei. Wie hat denn Wolfram Kons seine Aufgabe gemeistert?

Der ist ein Profi und hat Talent und Routine. Wir waren zusammen im Studio und haben sehr viel Spaß gehabt. Ein erstklassiger Typ – ich mag ihn sehr gerne: Spontan, schlagfertig und sehr charmant. Und darum haben wir ihm auch gleich die Rolle eines Stinktiers gegeben.

Und dann ist außerdem das „Twilight“-Sprechertrio dabei. Weht dann auch ein Hauch von Teenie-Romanze durch „Ice Age 4“?

Teenie-Romanze? Kann sein, da lassen wir uns mal überraschen. Das ist eine Interpretationsfrage. Aber die Sprecher von „Twilight“ geben dem Ganzen dieses leicht unheimliche Flair. Wenn dann die zwielichtigen Piraten auftauchen … Aber ich will nicht zu viel verraten. Denn es kommt eine Überraschung nach der anderen. Ich hätte nie gedacht, dass noch soviel möglich ist.

„Ice Age“ zählt zu den weltweit erfolgreichsten Animationsfilmreihen. Kannst Du das Erfolgsrezept erklären?

Das ist der Charme dieser Figuren, die inzwischen Starqualität haben: einen gewissen Wiedererkennungswert. Dann gibt es diese freundschaftliche und familiäre Zusammengehörigkeit, die große Identifikationsmöglichkeiten schafft. Da wäre man gern dabei. Das ist nicht zu manieriert. Das ist richtig lebensecht und bleibt trotzdem märchenhaft. Obwohl natürlich die Geschichte so zugespitzt ist: mit der Verschiebung der Kontinente, ausgelöst durch Scrat, der zum Erdkern vordringt und dadurch die Rotation in Bewegung bringt. Völlig irrsinnig, aber was man gern sieht, glaubt man auch.

Carlos Saldenha, der Regisseur der ersten drei „Ice Age“-Teile, ist nicht mehr dabei. Hat sich denn ohne ihn etwas geändert?

Nicht wesentlich, es ist eher eine Steigerung. Die Animationen sind besser geworden. Die 3D-Effekte wurden perfektioniert. Wir sind technisch und inhaltlich mit den neuen Regisseuren (Steve Martino und Mike Thurmeier, Anm. d. Red.) sehr glücklich, weil sie die Sache souverän im Griff haben. Durch die Gagdichte kommt noch eine Dimension hinzu, ich hätte nicht gedacht, dass sich das Vergnügen noch steigern lässt. Ich war sehr skeptisch, aber jetzt bin ich sowas von angenehm überrascht, dass ich auch bei „Ice Age 5“ wieder dabei sein will. Wo wird das wohl spielen? Etwa in Ostfriesland? Lasst euch überraschen!

Du bist ja kein Synchronsprecher …

Nein, bin ich nicht. Ich bin Alleinunterhalter. Ich war erstmals Synchronsprecher in einem Film, der hieß „Mulan“. Die Figur des Drachen Mushu habe ich da gesprochen. Nicht ganz mein Charakter, aber ich hatte zoologische Gründe: Ich brauchte die Mäuse.

Aber wenn jetzt irgendjemand mit einem Angebot für eine Synchronrolle auf dich zukäme …

Nein, die Angebote liegen ja ständig vor. „Shrek“ und „Shrink“ und „“Dings“ und „Bums“ – und wie sie alle heißen. Aber das geht nicht. Ich bleibe Sid treu, und ich werde immer Sid sein und kein Synchronsprecher. Die Symbiose mit Sid, die ist einzigartig für mich, und die möchte ich nicht durch inflationären Einsatz in anderen Filmen gefährden. Das war und ist eine so tolle Arbeit, die mir so viel Spaß macht, da möchte ich mir nicht selbst Konkurrenz machen. Und die Kinder honorieren das. In Stuttgart hielt mich jemand an und sagte zu seiner Tochter (auf schwäbisch): „Schau‘ Marie, desch is‘ des Sidle.“ Das freut den Sprecher. Da hat man es geschafft.

Es ist tatsächlich außergewöhnlich, sich so mit einer animierten Figur zu verbinden. Das hat vielleicht noch Johnny Depp in „Rango“ geschafft.

Ja, der Film war auch perfekt gemacht. War zwar nicht so erfolgreich, das spricht aber nicht gegen die Qualität. Depp war auch eine Besetzung, die funktioniert hat. Viele versuchen das, aber einfach ist es nicht. Nur wenn man Glück hat und so ein adrettes Faultier zu fassen bekommt …

Könntest du dir vorstellen, selbst einen Animationsfilm zu inszenieren oder zu produzieren?

Wir können ja mal versuchen, den Zwergenfilm zu animieren. Aber mit den Amerikanern kannst du kaum mithalten. So etwas ist kosten- und zeitintensiv und erfordert viel Liebe fürs Detail. Ob wir soviel Geld und Zeit haben?

Wobei Bully es ja mit „Lissi und der wilde Kaiser“ versucht hatte …

Er hat das gut gemacht. Das ist ja nicht nur ein Versuch, sondern ein gelungener Versuch. Als komischer Animationsfilm in 3D hat „Lissy“ wunderbar funktioniert. Zwei Millionen Zuschauer sind schon viel für einen Animationsfilm - meine Hochachtung. Aber ich weiß nicht, ob ich das jemals machen werde. Das kostet dich Jahre deines Lebens – so viel hab ich davon nicht mehr! Und das Knowhow dafür, das habe ich auch noch nicht. Ich kann Gitarre spielen und komische Sachen erzählen. Hollladihiti. Und wie ein Hund kann ich bellen. (bellt). Biste ruhig! Und wie Sid sprechen: (mit Sids Stimme) „Manni, Diego, wo seid ihr? Am 2.Juli geht´s los!“

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Was wird es denn außer „Ice Age 4“ in nächster Zeit Neues von Otto Waalkes geben?

Eine Party, wenn Deutschland Europameister wird. Dann bereite ich für nächstes Jahr einen neuen Film vor – die Zwergen-Trilogie voll machen. Und eine neue Tournee wird es geben: „Geboren um zu blödeln“.

Vielen Dank Otto Waalkes für dieses Interview.

Kinostart "Ice Age 4 - Voll verschoben": 2. Juli 2012

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