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Coldplay - "Ghost Stories": Geister einer zerbrochenen Liebe


Coldplay mit "Ghost Stories"
Geister einer zerbrochenen Liebe

Eva Fritsch

Aktualisiert am 16.05.2014Lesedauer: 3 Min.
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Coldplay-Sänger Chris Martin und das Cover des neuen Albums "Ghost Stories".Vergrößern des Bildes
Coldplay-Sänger Chris Martin und das Cover des neuen Albums "Ghost Stories". (Quelle: Warner Music/dpa-bilder)

Das sechste Album der britischen Band Coldplay strotzt nur so vor Trennungsschmerz und Schwermut. In sehnsuchtsvollen Liedtexten und sanften Klängen verarbeitet Sänger Chris Martin auf „Ghost Stories“ die Trennung von Ehefrau Gwyneth Paltrow.

Wer Coldplay kennt, weiß: Die vier Jungs beherrschen besonders die zarten Töne, was vor allem Chris Martins Stimme zu verdanken ist. Coldplay zählen ohne Zweifel zu den erfolgreichsten Bands des letzten Jahrzehnts. Sie schrieben Songs, die zu Pop-Hymnen wurden. Mit den bisher veröffentlichten Alben - angefangen bei "Parachutes" aus dem Jahr 2000 und dem letzten Album "Mylo Xyloto" von 2011 - landete die Gruppe weltweit zahlreiche Nummer-Eins-Platzierungen in den Albumcharts.

Dramatische Klänge und Gänsehaut - daraus waren Coldplays Songs in der Vergangenheit gemacht. Die Gänsehaut gibt es immer noch, allerdings hat der Sound der Band seit dem Album "Viva la Vida" von 2008 einige Änderungen durchgemacht. Auch auf "Ghost Stories" sind experimentelle Klänge zu finden. Dafür sorgte das Produzententeam um Jon Hopkins und Paul Epworth, der schon für Bloc Party produzierte. Die Songs sind schwermütig, melancholisch und vor allem eins: elektronischer. Zuweilen erinnern sie an die Londoner Indieband "The xx": klare Stimmen und elektrische Klänge, die fast schon hypnotisch anmuten.

Neben den sphärischen, ruhigen Tracks taucht "A Sky Full Of Stars", eine Zusammenarbeit mit dem schwedischen DJ und Musikproduzenten Avicii, wie eine überschäumendes Klangfeuerwerk auf. Enthusiastischer Bombast-Pop wie den Avicii-Titel mag man der Gruppe nicht so recht abnehmen: es klingt zu laut, zu aufgebauscht. Coldplay stehen die ruhigen Töne einfach besser.

Spukgeschichten in Singapur und Helsinki

Selbst eine der erfolgreichsten Bands der Welt kommt nicht ohne gute PR aus. Das Management von Coldplay hat sich zu diesem Zweck etwas Kluges einfallen lassen: Handgeschriebene Texte der neuen Songs wurden in verschiedenen Bibliotheken auf der ganzen Welt versteckt. In Johannesburg, Dublin, Tauranga in Neuseeland, New York, Kent, Barcelona, Helsinki, Singapur und Mexico City. Passenderweise allesamt in Spukgeschichten von Sherlock Holmes bis zu Peter Washingtons titelgebender Geschichtensammlung. Per Twitter und dem Hashtag #lyricshunt gab es Hinweise für Fans, die nicht genug bekommen konnten von mysteriösen "Ghost Stories".

Die Magie bleibt

Die plötzliche Trennung von Sänger Chris Martin und Gwyneth Paltrow bestimmt ganz klar das neue Album. Denn alle Lieder behandeln die Liebe - oder besser gesagt: die Sehnsucht nach einer Liebe, die schon längst dem Auseinanderbrechen geweiht ist.

Der erste Song "Always in My Head" eröffnet das Album mit den deprimierenden Zeilen "I think of you/ I haven't slept/ I think I do, but/ I don't forget/ my body moves/ goes where I will/ but though I try my heart stays still." Trennungsschmerz in seiner reinsten Form. Der zweite Albumtitel "Magic" überzeugt mit einem Sound, den man nicht mehr so schnell loswird: "Call it magic/ call it true/ I call it magic/ when I'm with you/ And I just got broken, broken into two/ Still I call it magic, when I'm next to you".

Bonjour Tristesse

Das eingängige "A Sky Full Of Stars", das mit Klavierklängen beginnt und sich als stimm- und soundgewaltiger Hit entpuppt, vermag aus der Lethargie zu entreißen, in die der Hörer bei den Klängen der Lieder zuweilen stürzt. Doch genau dieses lethargische, schwermütige ist jenes "martineske", wenn man so will, das der gemeine Coldplay-Hörer schätzt. Aus diesem Grund hat man es mit einem Album zu tun, das alle Erwartungen erfüllt und doch zugleich ganz anders ist: Elektroklänge mischen sich mit Chris Martins trauriger, sehnsuchtsvoller und charakteristischer Stimme. In dem Track "Midnight" klingt Martin gar wie ein Phantom, ein Geist, irgendwie irreal.

Der letzte Song auf dem Album, "O", wird von den Klängen des Klaviers und Martins Stimme dominiert. Ein ruhiger, optimistischer Abschlusstrack, der das Album mit den Worten schließt: "Fly on, right through/ Maybe one day/ I can fly with you". Eines ist zumindest sicher: Egal, wie es Martin privat zu gehen scheint, ein musikalischer Höhenflug ist ihm mit "Ghost Stories" in jedem Fall gelungen.

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