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Scorpions im Interview: "Das war für eine deutsche Band das Nonplusultra"


Scorpions
"Die Einschläge kommen näher"

InterviewVon Sebastian Berning

17.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Interview
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Die Scorpions touren noch immer weltweit: Klaus Meine (l.) und Matthias Jabs bei einem Konzert in El Salvador im April 2023.Vergrößern des Bildes
Die Scorpions touren noch immer weltweit: Klaus Meine (l.) und Matthias Jabs bei einem Konzert in El Salvador im April 2023. (Quelle: APHOTOGRAFIA/Getty Images)

Seit über 50 Jahren sind die Hannoveraner Hardrocker Scorpions im Geschäft. Im Interview mit t-online sprechen sie über Touren, das Ende der Band und eine Welt ohne Rockgrößen.

2022 feierten die Scorpions mit ihrem aktuellen Album "Rock Believer" einen weltweiten Charterfolg. Dieser soll nun mit einer großen Tour gefeiert werden. Im Interview mit t-online sprechen Sänger Klaus Meine und Gitarrist Matthias Jabs über die Herausforderungen von Konzertreisen, weinende Kollegen und Fitness.

t-online: Ozzy Osbourne hat seine Konzertkarriere beendet, Kiss und Roger Waters befinden sich gerade auf Abschiedstour: Wie lange werden die Scorpions noch auftreten?

Klaus Meine: Wir machen das, solange wir Spaß haben und vor allem die Nachfrage noch da ist. Es ist ein großes Privileg, nach all den Jahren noch immer auf der ganzen Welt spielen zu können.

Sie touren tatsächlich immer noch gerne?

Meine: Ja. Was natürlich schlaucht – heute mehr als früher – sind lange Strecken zwischen den Shows. Besonders in Amerika, wo man bis zu 14, 15 Stunden im Bus sitzt, ist das hart. Da hilft auch die gute alte Rock-'n'-Roll-Romantik nichts. Da will man eigentlich nur, dass die Reise vorbei ist.

Matthias Jabs: Wir reisen allerdings bequem. Das macht es erträglich. Und wir müssen nicht in der Schlange am Frankfurter Flughafen stehen. Das ist ganz cool.

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Haben Sie trotzdem schon mal über den Schlussakt gesprochen?

Meine: Nein, da machen wir uns ehrlich gesagt keine Gedanken mehr.

Noch. Die Zeit wird allerdings kommen, da sich die großen Rockbands nach 40, 50 Jahren Karriere verabschieden.

Meine: Ja, die Einschläge kommen näher. Aber wie gesagt: Uns macht es noch Spaß und wir sind es gewohnt abzuliefern. Es ist doch großartig, dass mittlerweile drei Generationen vor der Bühne stehen.

Wie erklären Sie sich das?

Meine: Irgendwas scheinen wir richtigzumachen.

Müssen Sie vor einer Tour eigentlich noch proben?

Jabs: Wir spielen ja nicht jedes Jahr die gleiche Show, unsere Shows werden für die Tour immer wieder neu konzipiert und geprobt. Neue Songs kommen dazu, die andere Abläufe verlangen, ein anderes Bühnenbild, vielleicht sogar veränderte Bühnen. Jeder von uns bereitet sich dann am Abend individuell intensiv auf Shows vor. Aber ein "Rock You Like a Hurricane" haben wir natürlich drauf, das müssen wir nicht mehr durchgehen.

Und körperlich? Sie stehen anderthalb bis zwei Stunden auf der Bühne. Das ist anstrengend. Trainieren Sie vor Auftritten?

Meine: Man muss sich zwischen den Touren in Schuss bringen. Da ist Planung wichtig. Auch ein Personal Trainer hilft. Ich mache zudem ein wenig Kraftsport. Es ist wichtig, dass man sich körperlich betätigt. Konzerte halten mich im Herzen jung, das beflügelt mich natürlich zusätzlich.

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Haben Sie auf Tour manchmal Heimweh?

Meine: Nein, nicht wirklich. Das hatten wir nie, weil wir gerne unterwegs waren. Besonders in den USA. Das war für eine deutsche Band das Nonplusultra. Aber ich erinnere mich, dass wir in den Achtzigern mit den Def Leppard unterwegs waren. Das war vor deren Durchbruch, und sie waren unsere Vorband. Nach einigen Tagen Tour komme ich eines Morgens zum Frühstück und vor mir steht ihr Gitarrist mit Tränen in den Augen und sagt, dass er zurück nach Sheffield möchte.

Eine eher ungewöhnliche Szene, oder?

Meine: Das ist öfters vorgekommen, dass die vermeintlich harten Rocker angefangen haben zu weinen.

Auch die Scorpions?

Jabs: Das habe ich bei uns so nie erlebt. Wenn wir unterwegs sind, dann genießen wir das. Nach ein paar Wochen USA- oder Asien-Tour freut man sich dennoch, wieder bei der Familie und den Freunden zu sein, um die Batterien aufzuladen.

Wir sprachen schon übers Aufhören. Mangelt es an Rockbands, die Ihnen nachfolgen und die wie Sie den Sprung in die Arenen schaffen?

Jabs: Sagen wir mal so: Der Veranstalter des Wacken Open Airs sagte schon vor vielen Jahren, dass die Headliner, also die Hauptattraktionen, aussterben. Ihn betrifft es zurzeit noch nicht, weil Wacken selbst zum großen Event geworden ist. Die Menschen kaufen bereits Tickets, ohne zu wissen, wer auftreten wird. Aber ja, man wird in einer Rockwelt ohne uns, ohne Metallica oder ohne Iron Maiden leben werden. Nur wie soll die aussehen?

Das frage ich Sie.

Jabs: Das ist schwierig, sich vorzustellen. Noch sind wir alle da und was uns betrifft, ist der Stachel noch ausgefahren.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit den Scorpions
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