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Gegen Homophobie im Fußball: "Der Tag wird kommen" sorgt für Schlagzeilen


Gegen Homophobie im Fußball
Video zum Song "Der Tag wird kommen" sorgt für Schlagzeilen

t-online, mth

Aktualisiert am 12.09.2014Lesedauer: 2 Min.
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Über 400.000 Abrufe hat das Video zu Marcus Wiebuschs Song "Der Tag wird kommen" bereits bei YouTube. Aber nicht nur deshalb sorgt das Stück zurzeit für jede Menge Schlagzeilen. Denn Wiebusch spricht ein Problem an, dass sehr gerne totgeschwiegen wird: Homophobie im Fußballsport.

Im siebenminütigen Song erzählt Wiebusch, auch als Sänger der Hamburger Indie-Band Kettcar bekannt, die Geschichte eines schwulen Profifußballers, der in der Öffentlichkeit seine sexuelle Neigung nicht zeigen darf. Denn noch gilt der Fußballsport als Domäne "echter Männer", in der Homosexualität keinen Platz haben darf.

Dieses Versteckspiel ist dabei für die Betroffenen eine Qual. Er habe Gespräche mit einem Sportjournalisten geführt, sagt Wiebusch - selbst heterosexuell - im Gespräch mit dem Fußball-Fachblatt "11 Freunde". "Er erzählte mir, was sie für ein Höllenleben führen", so der Sänger weiter.

Belastung für Spieler und Verein

Was in der Politik, der Musik und den meisten anderen Bereichen des öffentlichen Lebens mittlerweile zur Normalität gehört, gilt offenbar im Fußball nicht. Ein Kicker darf nicht schwul sein. Ein Outing könnte schwerwiegende Folgen haben. Das Aufsehen in der Presse, abspringende Sponsoren, gezielte homophobe Hasstiraden in den Fußballstadien würden zur Belastung für Spieler und Verein. Der Fall Thomas Hitzlsperger zeigt, welche Wellen so etwas schlagen kann. Weshalb der Ex-Nationalspieler es vorzog, sich erst nach Beendigung seiner Karriere zu outen.

"Der wichtigste Song des Jahres"

"Ich finde diesen Zustand unfassbar", sagt Wiebusch, der hofft, auch mit seinem Song und dem dazugehörigen, über Crowdfunding finanzierten Video zu einem Umdenken beizutragen. Ein Grund, weshalb die Zeitschrift "Stern" "Der Tag wird kommen" als wichtigsten Song des Jahres adelt.

"Wir sind Weltmeister. Und schwul sind wir auch."

Am besten wäre es, sagt Wiebusch, wenn sich eine Gruppe prominenter schwuler Fußballer die Last teilen und ein gemeinsames Coming-out vornehmen würde. "Was für ein unglaubliches, sportpolitisches Signal das gewesen wäre, wenn nach der WM drei Spieler gesagt hätten: 'Wir sind Weltmeister. Und schwul sind wir auch.'"

Bleibt zu hoffen, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sich die ersten Profi-Kicker offen bekennen und damit den Weg für ebenfalls homosexuelle Kollegen frei räumen. Denn ob ein Spieler jetzt Männer oder Frauen liebt, sollte für die Fans genauso egal sein, wie seine Hautfarbe. Auch das war ja vor nicht allzu langer Zeit ein Thema. Glücklicherweise ist mittlerweile in den meisten Stadien kein Platz mehr für Rassismus.

"Homophoben Vollidioten"

So sollte es sich auch mit der Homophobie verhalten. Denn, wie Wiebusch in seinem Song anmerkt, ist es tatsächlich nur eine kleine Minderheit von vielleicht zehn Prozent, die den Hass schürt. Und diese "homophoben Vollidioten" sollten eigentlich nicht die Macht besitzen, andere Menschen derart in ihrer Freiheit einzuschränken.

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