Lady Gaga über ihre Depressionen: "Ich habe kein Licht mehr gesehen"

Sie ist eine der schillerndsten Figuren, die die Popwelt im letzten Jahrzehnt hervorgebracht hat. Doch was den Fans von Lady Gaga so glamourös erscheint, hat durchaus seine Schattenseiten. Denn so ausgelassen und voller Power, wie sich die 28-Jährige ihren Anhängern stets präsentiert, war sie nicht zu jeder Zeit. Gegenüber dem "Stern" sprach sie jetzt über ihre Depressionen, die sie in der jüngsten Vergangenheit plagten: "Ich habe kein Licht mehr gesehen. Nirgendwo mehr."

Sie habe unter Depressionen und Angstzuständen gelitten und sei völlig überarbeitet gewesen. So sei es keineswegs selbstverständlich gewesen, dass sie ihren 28. Geburtstag überhaupt erlebt hat.

"Aus meinem Team war niemand da"

"Die letzten paar Jahre waren schon dunkel", verrät Gaga. Anfang 2013, am Ende ihrer "Born-this-way"-Tour, sei sie hinter der Bühne vor Erschöpfung sogar zusammengebrochen. Hinzu kam, dass ihre Hüfte gebrochen war. "Ich musste operiert werden, meine letzten 21 Konzerte wurden abgesagt. Ich habe mich sehr einsam gefühlt. Aus meinem engsten Team war niemand für mich da - während meinen Operationen, während meiner gesamten Genesung."

Sie habe in ihrem Krankenhausbett gelegen und sich "wie eine Kuh" gefühlt, die die ganze Zeit gemolken wurde. "Aber als ich krank wurde und keine Milch mehr geben konnte, da sagten sie nur: 'Ruft uns an, wenn die Kuh wieder gesund ist!'" Über die Zeit nach ihrer Verletzung verriet sie außerdem der britischen "Times", dass sie damals bis zu 15 Joints am Tag geraucht habe: "Jeder geht mal durch schwierige Zeiten", wird Gaga zitiert.

"Jetzt bin ich Teflon-Gaga"

Ihre Rettung sei der Jazz-Star Tony Bennett gewesen, den sie in dieser Zeit kennenlernte. "Tony Bennett ist ein Gentleman, seine Werke haben Tiefe. Und er akzeptierte mich so, wie ich bin. Er hat mich als Sängerin und Musikerin wieder ernst genommen, mich zu meinen Wurzeln zurückgeführt, dem Jazz."

Zusammen mit Bennett hat Gaga ein Jazz-Album veröffentlicht und sich damit musikalisch deutlich verändert. Seitdem gehe es ihr auch gesundheitlich wieder gut. Ihre Angstzustände, Depressionen und Essstörungen habe sie nun unter Kontrolle. Auch Meditation habe ihr geholfen, zu sich zurück zu finden. Zudem habe sie sich von den Leuten, die sie schlecht beraten hätten, getrennt und sich wieder auf sich selbst konzentriert. "Jetzt bin ich Teflon-Gaga. An mir prallt alles ab."