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Roland Kaiser: Bei dieser TV-Show wäre er dabei


Kein Interesse an ESC und DSDS
Roland Kaiser: Bei dieser TV-Show wäre er dabei

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 22.02.2016Lesedauer: 4 Min.
Roland KaiserVergrößern des BildesRoland Kaiser (Quelle: Sandra Ludewig)
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Er ist Deutschlands erfolgreichster Schlagerstar mit unzähligen Hits und Millionen verkaufter Platten: Roland Kaiser. Ob "Santa Maria", "Joana" oder "Amore Amore" - fast jeder kennt diese Lieder. Mit "Auf den Kopf gestellt" hat der 63-Jährige gerade sein 26. Album veröffentlicht und ist auf Rang zwei der Charts eingestiegen.

Im Interview mit t-online.de verrät der Sänger, bei welcher TV-Show er gerne mitmachen würde und welche Musiksendungen ihn gar nicht interessieren. Außerdem untermauert er noch einmal seine Anti-Pegida-Aussagen.

t-online.de: Sie haben erzählt, dass Sie das Lied "Sieben Fässer Wein" nicht auf Konzerten singen. Welche Lieder sind auf einem Roland-Kaiser-Konzert unverzichtbar?

Roland Kaiser: Meine ganzen Hits natürlich. Ich habe auch nichts gegen "Sieben Fässer Wein". Nur ist dieses Lied musikalisch völlig anders als alle anderen, so dass sie live kaum eine Einheit bilden.

Jetzt gibt es ein neues Roland-Kaiser-Album. Wonach entscheiden Sie, ob Sie eines der neuen Lieder auch live spielen?

Das richtet sich danach, ob die Lieder zum Live-Programm passen. Man kann nicht alle nehmen, es muss eine gesunde Mischung aus großen Hits und neuen Liedern sein. Und die Auswahl wird von Tournee zu Tournee schwerer, weil es immer mehr Lieder werden.

Gibt es dafür ein Patentrezept?

Nein. Ich versuche immer mal wieder ein paar alte Schätzchen auszugraben. Oder bekannte Lieder neu zu interpretieren. Das ist jedesmal wieder spannend.

Auf Ihrem neuen Album fällt der Song "Hör' auf dein Herz" auf. Den singen Sie mit einer Sängerin und er enthält eine Passage mit Sprechgesang. Wie ist das Lied entstanden?

Die Sängerin ist Julia Kroehnert und sie ist Teil einer Autorengruppe, die mir viele Titel angeboten hat. Die Lieder haben es zwar nicht aufs Album geschafft. Aber als es um ein Duett ging, erinnerte ich mich an ihre Stimme und lud sie ein. Und das Stück ist wirklich sehr schön und modern geworden. Man muss sich heute bei den Kompositionen und Arrangements an den großen dieser Welt orientieren, um erfolgreich zu sein und Gehör zu finden.

Dresden ist Roland-Kaiser-Stadt. Dort spielen Sie jedes Jahr vor vielen Tausend Menschen bei den Filmnächten am Elbufer. Dresden ist aber auch Pegida-Stadt. Und Sie haben gegenüber dieser fremdenfeindlichen Bewegung klare Worte gefunden. Braucht es mehr Prominente wie Sie, die dazu klar Stellung beziehen?

Ich bin nicht der Mann, der Empfehlungen zu geben hat. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich habe ja keine Brandrede gegen diese Leute gehalten. Ich habe für Toleranz und Dialog geworben. Ich habe gesagt, ich bin stolz darauf in einem Land leben zu dürfen, in dem Menschen die auf der Flucht sind, ein menschenwürdiges Leben führen können. Und wenn das bei manchen Leuten dazu geführt hat, dass sie meinen, meine Schallplatten wegwerfen zu müssen oder meine Konzertkarten zu zerreißen, dann müssen sie das tun. Aber das wird meine Meinung nicht ändern.

Haben Sie nach Ihrer Dresdener Rede konkrete Reaktionen - Zuspruch oder Protest - bei Ihren Konzerten gespürt?

Nein, es gab keine Reaktionen.

Pegida-Mitbegründerin Kathrin Oertel äußerte sich und zeigte sich sehr von Ihnen enttäuscht.

Was Frau Oertel meint, ist mir nicht wichtig. Wenn sie sich von mir abwendet, weil sie nicht verstanden hat, was ich gesagt habe, dann ist das ihre Sache.

Was kann die Gesellschaft, was kann Deutschland tun, um Pegida oder der AfD Einhalt zu gebieten?

Ich bin der Meinung die Verantwortlichen in der Politik müssen mit dem Thema Flüchtlinge äußerst sensibel umgehen. Man sollte Stammtischparolen vermeiden. Ich glaube auch, dass das Ganze inzwischen ein europäisches Problem ist. Wenn alle 28 EU-Länder im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl Flüchtlinge aufnehmen würden, gäbe es keine Diskussion. Aber wir sind in Europa zurzeit dermaßen unsolidarisch, dass man versucht die Belastungen auf Deutschland, Schweden und Österreich zu verteilen. Das kann nicht funktionieren. Und wenn wir immer darüber reden, dass hier Kulturkreise aufeinander prallen, dann möchte ich sagen, dass unser Kulturkreis ein christlicher ist. Da gibt es zwei ganz zentrale Begriffe: Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Mit diesen Werten sollten man die Problematik meiner Meinung nach angehen.

Am 25. Februar ist der ESC-Vorentscheid. Verfolgen Sie den Wettbewerb?

Nein, das interessiert mich nicht.

Unterhaltungsshows, speziell die großen Samstagabendshows, haben es immer schwerer im TV. Zuletzt erwischte es den Musikantenstadl. Er wurde abgesetzt. Spüren Sie das, in dem Sie weniger TV-Angebote bekommen?

Der Stadl war nie meine musikalische Heimat. Ich habe genügend Foren auf denen ich mich präsentieren kann.

Dafür wird der Schlager für die Castingsshows immer interessanter. Bei DSDS saßen schon Schlagerstars wie Heino, Marianne Rosenberg und Michelle in der Jury. Wäre das was für Sie?

Nein. Das würde ich nicht machen.

Was halten Sie von Xavier Naidoos Tauschkonzert "Sing meinen Song"?

Das ist ein sehr interessantes Format. Leider fehlt mir dafür momentan die Zeit.

Das heißt, Sie würden teilnehmen, wenn es ein Angebot gibt?

Natürlich. Aber es muss eben alles passen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Lars Schmidt

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