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Rapperin Schwesta Ewa in Frankfurt vor Gericht


Rapperin vor Gericht
Schwesta Ewa gibt Körperverletzung zu

Von dpa
Aktualisiert am 11.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Ewa Malanda, bekannt als Rapperin Schwesta Ewa, im Frankfurter Landgericht.Vergrößern des BildesEwa Malanda, bekannt als Rapperin Schwesta Ewa, im Frankfurter Landgericht. (Quelle: Arne Dedert./dpa)
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Frankfurt/Main (dpa) - Als Schwesta Ewa mit Handschellen im Saal des Landgerichts Frankfurt erscheint, hat sie sich für ein dezentes Outfit entschieden - ganz anders als in ihren Musikvideos, in denen die Rapperin auf enge, schrille und freizügige Klamotten setzt.

Als Angeklagte wirkt die 32-Jährige am Donnerstag fast blass, stellenweise ein bisschen leidend. Was auffällt, sind lediglich ihre langen, rosafarbenen Fingernägel, die großflächig tätowierte linke Handfläche und das tätowierte "S" am rechten Ringfinger. Sie ist eine der ganz wenigen Frauen in der von Männern dominierten Rapszene.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Zuhälterei, Menschenhandel, Körperverletzung und auch Steuerhinterziehung vor. Sie ist angeklagt, vier junge Frauen zum Anschaffen gezwungen zu haben. Schwesta Ewa sei auf "unreife, leicht zu beeinflussende Mädchen gestoßen", und habe bewusst ein Abhängigkeitsverhältnis herbeigeführt, indem sie sie psychisch unter Druck setzte.

Die 32-Jährige spricht über ein Thema, das sie in- und auswendig kennt: Sex gegen Geld. "Ich bin mit 17 Jahren Prostituierte geworden", sagt sie. "Bis vor fünf Jahren, als ich Musikerin wurde." Ihre Zeit als Prostituierte streift die in Polen geborene Schwesta Ewa nur kurz.

Schnell kommt sie zu den Vorwürfen der Anklage. Die will sie so nicht stehen lassen. "Die Mädchen haben wegen der Prostitution von sich aus mich gefragt, die wussten ja davon." Sie selbst habe damit sofort aufgehört, als sie mit dem Rappen angefangen habe. Auch von roher Gewalt will sie nichts wissen: "Es gab Ohrfeigen, aber nichts mit Platzwunden und blauem Auge." Sie hätte sonst mit den Mädchen gar nicht arbeiten können. "Ich hatte meine Ausraster", gesteht Schwesta Ewa ein, "es floss aber kein Blut", stellt sie klar. Wenn eine Prostituierte das anders schildere, "dann ist es extrem frech von ihr, so etwas zu behaupten".

Die jungen Frauen hätten oft Schulden bei ihr gehabt. Sie habe Geld vorgestreckt für Handys, Klamotten und Haarverlängerung. Die Frauen hätten sich in Hotels eingemietet - in mehreren Städten Deutschlands.

Der Vorsitzende Richter Martin Bach will von Schwesta Ewa wissen, ob sie sich nicht Gedanken gemacht habe. Prostitution mit 17 Jahren? "Für mich war das irgendwie normal", sagt die Sängerin. Das Urteil wird am 20. Juni erwartet.

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