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Filmlegende Werner Herzog: Schauspieler wird 80 Jahre alt


Er drohte Kinski, wurde selbst angeschossen
Regielegende Werner Herzog wird 80

Von t-online, spot on news
Aktualisiert am 05.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Werner Herzog: Der Regisseur feiert heute Geburtstag.Vergrößern des BildesWerner Herzog: Der Regisseur feiert heute Geburtstag. (Quelle: Pascal Le Segretain / Getty Images)
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Er zähmte die "Bestie" Klaus Kinski, war Teil von "Star Wars" und wurde während eines Interviews angeschossen: Werner Herzog feiert seinen 80. Geburtstag.

Er drohte, Wüterich Klaus Kinski (1926-1991) "acht Kugeln durch den Kopf" zu jagen, wurde selbst während eines Interviews (durch eine "unbedeutende" Kugel) angeschossen und stand zuweilen der Manie seiner Filmfiguren in nichts nach. Werner Herzog ist nicht nur ein Ausnahmeregisseur, er ist deutsches Kulturgut.

Werner Herzog, der Showman

Für einen ersten großen Aufreger sorgte Werner Herzog bereits mit seinem zweiten Spielfilm "Auch Zwerge haben klein angefangen" von 1970. Die surreale Gesellschaftskritik dreht sich einmal mehr um den verzweifelten Ausbruchsversuch aus der Konvention und entstand unter derartig chaotischen Bedingungen, dass angeblich ein Darsteller von einem Auto überrollt wurde und später auch noch Feuer fing.

Den Schauspieler verleitete dies zu einer Wette: Sollten alle Darsteller den Dreh überleben, so würde er für sie in einen Kaktus springen. Sie überlebten. Er sprang: "Es war ein fieser Kaktus, er hatte sehr lange Stacheln." Zugleich hielt er fest: "Es birgt nichts Selbstzerstörerisches, in einen Kaktus zu hüpfen."

Ärger mit Klaus Kinski

"Ich sagte ihm, ich habe ein Gewehr. Er würde höchstens die nächste Flussbiegung erreichen und dann würde er acht Kugeln durch den Kopf haben – und die neunte wäre für mich. Er hatte Instinkt genug zu wissen: Das war jetzt kein Spaß mehr." Schon Werner Herzogs erste Zusammenarbeit mit Klaus Kinski, der im Jahr 1972 erschienene "Aguirre, der Zorn Gottes", gipfelte in Fluchtversuchen des Hauptdarstellers und Morddrohungen, nicht nur durch den Filmemacher.

Immer wieder hätten ihm die indigenen Statisten angeboten, Kinski um die Ecke zu bringen. So auch bei seinem wohl berühmtesten Film "Fitzcarraldo" (1982). Das ginge natürlich nicht, er müsse schließlich den Film zu Ende drehen, habe Werner Herzog daraufhin geantwortet. Mehr als ein Kopfnicken seinerseits hätte der Auftrag zum Mord jedoch angeblich nicht in Anspruch genommen.

Insgesamt fünf gemeinsame Streifen mit der "Bestie" Kinski, die es ein ums andere Mal zu "domestizieren" galt, stellten Werner Herzogs Leidensfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis. Ebenso wie seine eigene Manie: Um den Wahnsinn eines Mannes zu zeigen, der ein riesiges Dampfschiff über einen Berg bugsieren lässt — ließ der 80-Jährige ein riesiges Dampfschiff über einen Berg bugsieren.

Dass er für seine Kunst zum Äußersten bereit sei, beschrieb der Schauspieler gewohnt theatralisch in seinem ersten Talkshow-Auftritt vor 40 Jahren, zu Gast bei dem heute 75-jährigen David Letterman: "Sollte es notwendig sein, so würde ich in die Hölle hinabklettern und einen Film aus den Klauen des Teufels ringen." Die 1999 erschienene Dokumentation "Mein liebster Feind" legt nahe, dass Herzog wegen Kinski mehrfach die Steigeisen anlegen musste.

Herzog in der Popkultur

Der letzte Ort, an dem man Werner Herzog angesichts dieser Vorgeschichte vermuten würde, ist die Popkultur. Doch diese Limitierung würde dem Filmemacher nicht gerecht. Dem Instinkt für symbolträchtiges Geschichtenerzählen steht sein Sinn für Humor in nichts nach. Das bewies er mit Sprechrollen bei den "Simpsons", "American Dad" oder "Rick and Morty", wo er als Außerirdischer einen Monolog über Peniswitze hielt.

Und auch dem (neben Marvel) größten Franchise stattete er schon einen Besuch ab: In der "Star Wars"-Serie "The Mandalorian" setzte er als "Der Auftraggeber" den Grundstein für die weitere Handlung der Serie rund um Baby Yoda.

Ein besonders surrealer Vorfall sorgte gar dafür, dass Herzog ein eigenes Lied gewidmet wurde: "Werner Herzog Gets Shot" der Band Get Well Soon. Der britische BBC-Filmkritiker Mark Kermode hatte Herzog anlässlich seines Films "Grizzly Man" (2005) auf offener Straße in den USA interviewt – als ein Unbekannter mit einem Luftgewehr auf den Regisseur schoss und ihn schräg unterhalb des Bauchnabels traf.

Werner Herzog wiegelte kurz danach mit einem Lachen ab, dass es keine "bedeutsame" Wunde sei, als er seine Hose aufknöpfte und zum Beweis den Bluterguss in die Kamera zeigte. Die schockierendste Erkenntnis sei laut Kermode in diesem Moment nicht gewesen, dass Werner Herzog der coolste Mensch der Welt ist. Sondern, dass er dabei Boxershorts mit Paisleymuster trägt.

Verwendete Quellen
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