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"Der Bergdoktor"-Star: Wovon sich Hans Sigl jetzt eine Auszeit nimmt


"Bergdoktor"-Star
Hans Sigl: "Musste diese Informationsflut mal unterbrechen"

InterviewVon Maria Bode

Aktualisiert am 29.12.2022Lesedauer: 4 Min.
Interview
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Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Hans Sigl: Das Fernsehpublikum kennt ihn als Bergdoktor im ZDF.Vergrößern des Bildes
Hans Sigl: Das Fernsehpublikum kennt ihn als "Bergdoktor" im ZDF. (Quelle: ZDF/Erika Hauri)

Schauspieler Hans Sigl erreicht als "Bergdoktor" ein Millionenpublikum. Bei t-online spricht er über das, was ihn aufregt, ihn runterholt – und die "Letzte Generation".

Bei sich angekommen sein, was heißt das eigentlich? Schauspieler Hans Sigl weiß es. Im t-online-Interview erklärt der 53-Jährige, welche Antwort er für sich auf die Frage gefunden hat. Außerdem erzählt er, wovon er sich manchmal eine Auszeit nimmt.

t-online: Der Bergdoktor Martin Gruber kommt in den neuen Folgen von einer Auszeit zurück. Wovon könnten Sie mal eine Auszeit gebrauchen, Herr Sigl?

Hans Sigl: Wenn ich eine Auszeit brauche, dann nehme ich sie mir. Letztes Jahr habe ich mich komplett von Social Media zurückgezogen. Das kann ich nur empfehlen. Bewusste Momente tun immer gut und sind wichtig.

Wieso haben Sie sich aus Social Media zurückgezogen?

Ich musste diese Informationsflut mal unterbrechen. Man scrollt nicht einfach entspannt durch Instagram und Facebook, sondern nimmt mit jedem Post Informationen auf. Es ist einfach gut, wieder mal analog zu sein.

Wie lange haben Sie verzichtet?

Drei Monate. Das war eine lange Zeit. Ich werde das um Weihnachten herum wieder machen. Ich lösche die Apps vom Handy, und dann ist Stille angesagt.

Wäre eine Auszeit wie die des "Bergdoktors", allein in einer abgelegenen Hütte, auch etwas für Sie?

Ja, auf jeden Fall. Bei mir ist immer viel los. Durch meine Arbeit und insbesondere durch den "Bergdoktor" bin ich sehr exponiert. Da kommt schon mal der Gedanke an das einsame Haus am Meer oder am Berg, wo ich meine Ruhe haben kann.

Würden Sie jemanden mitnehmen?

Ich würde gerne meine Frau mitnehmen. Aber auch wenn man die Frau über alles liebt und es schön ist, wenn sie dabei ist, sollte man sich mal allein zurückziehen – um ganz banal bei sich anzukommen.

Und haben Sie das schon erreicht: Sind Sie bei sich angekommen?

Nein, das würde ich nicht sagen. Ich glaube, ich bin für mein Alter relativ okay bei mir angekommen. Aber es gibt weiterhin einen neugierigen Menschen in mir, der auf der Suche ist und Dinge erkunden will. Bei sich angekommen sein heißt für mich im Stillstand, aber in Zufriedenheit zu leben. Da ist für mich noch viel Luft nach oben und eine große Reise zu machen. Ich rege mich aber auch noch über viele Dinge auf.

Über was zum Beispiel?

Es gibt so vieles: Dass irgendwelche Diktatoren versuchen, die Welt aus dem Gleichgewicht zu bringen, dass es im Iran eine Diktatur gibt. Es beunruhigt mich, dass hierzulande Menschen glauben, sie müssten die Demokratie gefährden. Auch dieses Unmaß an Intoleranz und Ignoranz. Wann herrscht endlich ein Common Sense? Wann braucht es keine Aktionen von der "Letzten Generation" mehr und die Politik versteht, dass wir handeln müssen? Wir brauchen eine Klimarettungsindustrie, keine Rüstungsindustrie. Doch bei all dem Schlechten ist es umso wichtiger, positiv zu denken und im persönlichen Umfeld dafür zu sorgen, dass Toleranz und Menschlichkeit gelebt werden.

Wie stehen Sie zu den Aktionen der "Letzten Generation"?

Ich finde die super positiv. Es ist absolut notwendig, dass die "Letzte Generation" mit krassen Mitteln auf die Klimakrise aufmerksam macht. Zu oft sind die Aktionen meiner Meinung nach aber nicht zielführend. Muss man einen Monet mit Kartoffelbrei vollschütten? Nein. Das war, finde ich, nicht so clever. So haben sie sich selbst Schlagkraft genommen. Und das ist schade.

Die "Letzte Generation" argumentiert aber, nur so Aufmerksamkeit zu bekommen: Wenn es allen wehtut.

Ja, aber das bezweifle ich: Sie brauchen andere Ideengeber, müssen es cleverer angehen. Es gibt Möglichkeiten, die Industrie direkt zu treffen mit einem riesigen Einfluss. Es wäre auch krasser, wenn sich eine Menschenkette der "Letzten Generation" vors Bundeskanzleramt klebte und die Diskussionen auf eine andere Ebene brächte.

Wenn Sie so vieles umtreibt und aufregt, was holt Sie wieder runter?

Indem ich einfach mal nicht an dem schillernden Treiben des Lebens teilnehme, sondern die Füße stillhalte. Auf Social Media zu verzichten ist das Eine. Es tut aber auch gut, einfach mal ein Wochenende nichts zu tun und das genießen zu können, auch in den Wald zu gehen zum Beispiel. Wenn ich das ein bisschen ausdehne, komme ich wieder zur Ruhe.

Zum Jahresende läuft "Die große Silvester Show" im Ersten. Mit Ihnen und Francine Jordi als Moderationsduo. Was mögen Sie am Moderieren?

Es ist viel spontaner als die Schauspielerei. Dort ist eine Szene nicht gut, wenn sie nicht 40 Mal durchdiskutiert wurde. Beim Moderieren ist das anders, entspannter.

Schauspielerei, Moderation, Lesungen: Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg?

Erst einmal durch harte Arbeit. Ich hätte gerne schon mit Mitte 30 alles gemacht, was ich jetzt mache, aber da war ich noch nicht so weit. Ich habe Zeit gebraucht, und bis dahin muss man wehmütig das tun, wozu man aufgefordert ist. Ich bin der Meinung, es kommt alles immer zur richtigen Zeit.

Fans von Sigl kommen zum Jahresende voll auf ihre Kosten. Seit dem 22. Dezember können die neuen "Bergdoktor"-Folgen in der ZDF-Mediathek gestreamt werden. Am 29. Dezember läuft die Episode "Paradies" um 20.15 im linearen Programm. Am 31. Dezember begrüßt Sigl gemeinsam mit Francine Jordi zur "Großen Silvester Show" im Ersten. Los geht es um 20.15 Uhr.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Hans Sigl
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