Jeanette Biedermann muss in Ofarim-Prozess aussagen

Ungewöhnliche Zeugin im Prozess um Gil Ofarim: Jeanette Biedermann muss in Leipzig erscheinen. Dies hat das Landgericht nun offiziell bekannt gegeben.

Die Sängerin und Schauspielerin Jeanette Biedermann ist als Zeugin im Prozess gegen den jüdischen Musiker Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigungen geladen. Die 43-Jährige und ihr Ehemann sollen am Dienstagmorgen vor dem Landgericht Leipzig aussagen, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Auch der Musiker Gregor Meyle sei vorgeladen worden.

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Anfang Oktober 2021 hatte Ofarim in einem Instagram-Video schwere Antisemitismusvorwürfe gegen den Manager eines Leipziger Hotels erhoben. Der Musiker solle seinen Davidstern abnehmen, erst dann dürfe er einchecken, soll der Mann nach Darstellung des Sängers gesagt haben. Nach umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft folgte jedoch eine Anklage gegen Ofarim selbst. Das Verfahren gegen den Hotelmanager wurde eingestellt.

Biedermann war nach Angaben eines Gerichtssprechers zwar nicht in dem Hotel, soll aber wenig später Kontakt mit Ofarim gehabt haben. Außerdem hatte sie eben jene TV-Show moderiert, zu deren Aufzeichnung Ofarim am 4. Oktober 2021 in Leipzig war.

Einladung von Biedermann sei von Beginn an geplant gewesen

Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, sollen sich die Musiker Meyle und Biedermann an jenem Abend nach dem Vorfall im "Westin" bei Ofarim gemeldet und später in einem anderen Leipziger Hotel mit ihm getroffen haben. Später hatte sich Ofarim ausdrücklich bei Biedermann, Meyle und den anderen Musikerkollegen per Instagram für deren Hilfe bedankt.

Laut dem Gericht sei die Einladung des Popstars keine Überraschung. So habe es von Beginn an den Plan gegeben, Jeanette Biedermann als Zeugin im Prozess aussagen zu lassen. Nur der Termin dafür sei mehrfach verschoben worden, weil die Beweisaufnahme langsamer als geplant vorankommt. Bei der Polizei habe die Sängerin bereits nach dem Vorfall im Hotel eine Aussage gemacht.