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Jenny Elvers ein Jahr nach Suff-Auftritt: "Ich empfinde Abscheu"


Jenny Elvers
"Die Person, die ich da sehe, erkenne ich nicht"

18.09.2013Lesedauer: 3 Min.
Jenny Elvers spricht ein Jahr nach ihrem Suff-Auftritt im Fernsehen über ihre Alkohol-Abhängigkeit.Vergrößern des BildesJenny Elvers spricht ein Jahr nach ihrem Suff-Auftritt im Fernsehen über ihre Alkohol-Abhängigkeit. (Quelle: picture alliance/rtn - radio tele nord)
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Genau ein Jahr ist Jenny Elvers' denkwürdiger Suff-Auftritt in der NDR-Sendung "Das!" nun her. Es folgten turbulente zwölf Monate mit einer Entziehungskur, der Trennung von ihrem Mann und einer neue Liebe. Den Jahrestag ihres unfreiwilligen Alkoholiker-Outings feierte die Schauspielerin nun ausgerechnet im Sat.1-"Promi Big Brother"-Haus. Vor ihrem Einzug in den Container hat die 41-Jährige der "Bild"-Zeitung aber noch ein Interview gegeben, in dem sie das letzte Jahr Revue passieren lässt.

Ihr 45-Minuten-Auftritt in der Talkshow "Das!" mit Bettina Tietjen hat vor einem Jahr riesige Wellen geschlagen. Ganz angesehen habe sie sich die Sendung bis heute nicht, sondern nur "immer mal einen Teil", erzählt Jenny Elvers. "Ich packe das nicht. Die Person, die ich da sehe, erkenne ich nicht. Ich empfinde Abscheu, Erschrecken, Ekel. Es ist traurig und demütigend. Ich habe mich zu Tode geschämt - vor meinem Sohn, meiner Familie, vor allen anderen." Rückblickend kann sie ihrem Auftritt aber doch etwas Positives abgewinnen, es sei richtig, dass ihr das damals passiert sei. "Vielleicht hätte ich mich sonst tot gesoffen."

Elvers muss sich nicht schämen

Heute schäme sie sich nicht mehr, so Elvers, sie habe in der Therapie gelernt, dass sie das nicht muss. "Jeder kennt jemanden, der ein Alkohol- oder Drogenproblem hat", erklärt sie. "Ich bin nicht allein. Was mir unheimlich geholfen hat, sind die vielen, vielen Menschen, die mir geschrieben haben. Die mich aufgebaut haben, mir Bücher geschickt haben. Kistenweise. Alte Damen, die verzweifelt sind, weil ihr Sohn trinkt. Kinder, die um ihre Mütter bangen. Ich habe fast allen geantwortet."

Auslöser für die Abhängikeit

Als Auslöser für ihre Abhängigkeit habe es verschiedene Faktoren gegeben, ein Hauptgrund sei eine Fehlgeburt gewesen, die sie 2005 erlitten habe, erzählt Elvers. "Ich habe meine Unsicherheiten durch Alkohol gedämpft und versucht zu bekämpfen", so die 41-Jährige. "Und ich leide seit Jahren unter extremer Schlaflosigkeit. Ich kann nachts höchstens drei, vier Stunden schlafen." Sie habe dann Schlaftabletten und ein Glas Rotwein genommen - und brauchte morgens Sekt, um wieder in Schwung zu kommen. Bei einem Glas sei es dann nicht geblieben. "Ich hatte nicht mehr so viele Hemmungen, war mutiger und besser drauf und konnte wunderbar so arbeiten."

Die logische Folge war nicht nur psychische, sondern auch körperliche Abhängigkeit. "Ich hatte jeden Tag ganz starke Entzugserscheinungen und musste den Pegel auffüllen, sobald der Alkohol abgebaut wurde." Schließlich habe sie sich selbst nicht mehr erkannt. "Als ich angefangen habe, den Alkohol zu verstecken und heimlich zu trinken, habe ich realisiert, dass ich ohne nicht mehr leben konnte."

Angemerkt habe man ihr das nicht. "Ich habe funktioniert", erzählt Jenny Elvers. "Nirgendwo - außer beim NDR an diesem Abend - verbrannte Erde hinterlassen. An diesem Abend brach das alles zusammen. Da konnte ich nicht mehr für mich selbst entscheiden - das hätte jemand anders für mich tun müssen."

"Glücklich, dass ich eine Kämpferin bin"

Jetzt, nach der Therapie, sei es die beste Hilfe gegen Alkohol, ihr nicht die Entscheidung abzunehmen, Alkohol zu trinken. "Ich möchte selbst die Wahl haben - auch wenn diese Wahl immer 'Nein' lauten muss", erklärt die Schauspielerin. Sie sei nicht stolz darauf, die Kurve bekommen zu haben, aber "glücklich, dass ich eine Kämpferin bin".

Es habe schon "ein oder zweimal kurz solche Situationen" gegeben, in denen die Gefahr eines Rückfalls bestand, gibt Jenny Elvers zu. Aber "heute ist das Thema Alkohol für mich weg. Ich weiß nicht, wie das in Zukunft sein wird. Ich bin das erste Mal in meinem Leben Alkoholikerin." Das Schönste, was sie in den letzten Monaten erlebt habe, sei der Zuspruch: "Es kommen fremde Menschen auf mich zu. Nehmen meine Hand und sagen 'bleiben Sie stark'. Ich bekomme einen Zuspruch, den ich zuvor nicht kannte."

"Vielleicht noch ein Baby"

Auch privat scheint bei der Schauspielerin inzwischen wieder eitel Sonnenschein zu herrschen, nachdem sie die Trennung von ihrem Mann Götz Elbertzhagen verkraften musste. Mit ihrem neuen Freund ist sie glücklich. "Er tut mir unheimlich gut", so Elvers, "er ist ruhig, ausgeglichen und hat mir geholfen, zu mir zurückzufinden. Er schubst mich nicht in seine Richtung. Ich entscheide alles selbst."

Für die Zukunft habe sie sich vor allem drei Ziele gesteckt: "Nicht trinken. Glücklich sein. Vielleicht noch ein Baby, wenn mein Körper mitmachen sollte."

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