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Dieter Hildebrandt: Jochen Busse nimmt mit bewegendem Nachruf Abschied


Nachruf auf Dieter Hildebrandt
Jochen Busse: "Ich dachte, er wird 94 Jahre alt, so wie seine Mutter"

t-online, sgü

Aktualisiert am 21.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Jochen Busse: Er steht schon seit über 60 Jahren auf der Bühne.Vergrößern des BildesDer Schauspieler und Kabarettist Jochen Busse schrieb einen Nachruf auf seinen langjährigen Freund Dieter Hildebrandt. (Quelle: imago)
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Jahrzehnte lang waren sie Freunde und arbeiteten zusammen: Nun nimmt der Schauspieler und Kabarettist Jochen Busse im Kölner "Express" mit bewegenden Worten Abschied von "seinem lieben Freund" Dieter Hildebrandt. "Ich dachte, er wird 94 Jahre alt. So wie seine Mutter", trauert er um den großen Kabarettisten.

Zuletzt habe er im Mai - an Hildebrandts Geburtstag - mit ihm gesprochen. Da sei sein Freund lustig gewesen und habe aufgeräumt gewirkt: "Da ahnte Dieter wohl noch nicht, dass er nicht mehr lange zu leben hat." Erst im Sommer erhielt Hildebrandt die schreckliche Diagnose. Busse über seinen Kampf gegen den Krebs: "Er war so tapfer und mutig und wollte sich dem Krebs nicht beugen. Er, mit dieser unglaublichen Stärke. Dieter war sportlich, spielte Fußball und Tennis. Und er war ein sinnlicher Mensch. Dass er jetzt schon sterben muss, hätte ich nie für möglich gehalten."

"Der einzige wirklich genialische Mensch"

Der legendäre Wortkünstler arbeitete bis zuletzt und sei für Busse immer ein Vorbild gewesen: "Der einzige wirklich genialische Mensch, der mir im Leben begegnet ist. Eine große Integrationsfigur – und zwar nicht nur auf der Bühne, sondern vor allem auch dann, wenn wir probten. Er kümmerte sich, wenn wir von Montag bis Freitag für den 'Scheibenwischer' unser Programm einstudierten, um jeden einzelnen – und schuf damit ein Ensemble mit einer eigenen Identität."

"Er war privat so, wie er auf der Bühne war"

Besonders habe ihn fasziniert, dass Dieter Hildebrandt so echt war: "Dieter lebte auch privat so, wie er auf der Bühne war. Es gab keinen Unterschied zwischen der Figur und dem Menschen. Eine solche Authentizität, wie er sie hatte, ist fast nicht zu erreichen. Es war bewundernswert, wie er die Dinge im Kern erfasste, sich nicht einfach Pointen ausdachte, es waren häufig gleich Aphorismen."

"Nicht mit Absicht auf der Bühne gestottert"

Über das legendäre Stottern des scharfzüngigen Kabarettisten sagt Busse: "Viele haben ja geglaubt, er würde mit Absicht so unnachahmlich auf der Bühne stottern. Das war aber gar nicht so. Erst schrieb er seinen ursprünglichen Text für seinen Auftritt von mindestens 7 bis 12 Minuten. Weil er sich aber immer in der Vorbereitung um alle anderen kümmerte, hatte er gar nicht die Zeit, alles auswendig zu lernen."

"Er improvisierte, aber mit dem Text im Kopf"

So sei Hildebrandts außergewöhnliche und unnachahmliche Art entstanden, auf der Bühne vermeintlich nach den richtigen Worten zu suchen: "Er improvisierte, aber mit dem Text im Kopf. Ein Genie."

"Viel zu früh von uns gegangen"

Zum Abschluss seiner Hommage an den geschätzten Freund findet Jochen Busse traurige Worte: "Lieber Dieter, du bist viel zu früh von uns gegangen. Ich werde die Zusammenarbeit mit dir nie vergessen. Und vor allem nicht den schönen Satz, den du immer wieder zu mir gesagt hast: 'Ich schreib es hin, du sagst es her!'"

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