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Heinz Schenk ist tot: Schenk prägte Fernseh-Unterhaltung


Trauer um Fernsehstar
TV-Legende Heinz Schenk ist tot

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 02.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Heinz Schenk ist tot. Die TV-Legende starb im Alter von 89 Jahren.Vergrößern des BildesHeinz Schenk ist tot. Die TV-Legende starb im Alter von 89 Jahren. (Quelle: dpa)
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Der frühere Fernsehmoderator und Entertainer Heinz Schenk ist tot. Er starb im Alter von 89 Jahren in der Nacht zum Donnerstag in seinem Wohnort Wiesbaden, wie sein langjähriger Manager Horst Klemmer mitteilte. "Es war ein friedlicher Tod, er ist einfach eingeschlafen", sagte Klemmer.

Vor knapp einer Woche habe Schenk einen Schlaganfall erlitten und seither im Koma gelegen. Heinz Schenk wurde einem Millionenpublikum durch seine Fernsehshow "Zum Blauen Bock" bekannt, die er bis 1987 moderierte. Mit seiner Frau Gerti - einer gelernten Friseurin - war er seit dem Jahr 1951 verheiratet. Gerti starb bereits im Dezember 2013. "Ich habe meine große Liebe verloren. Ich werde sie nie vergessen und bin unendlich traurig", sagte Schenk damals.

Schenk werde in den kommenden Tagen im engsten Freundeskreis beigesetzt, sagt Klemmer. Er werde seine letzte Ruhe in einem Doppelgrab neben seiner Frau finden. Schenk hinterlasse ein Millionenvermögen, aus dem nun eine Heinz-Schenk-Stiftung für Unterhaltungskünstler gegründet wird. Diese werde das Ziel haben, junge Musiker und andere Bühnenkünstler beim Karrierestart finanziell zu unterstützen.

"Ein Leben für die Show"

"Es war ein Leben für die Show", sagte Klemmer über Schenk. Als 18-Jähriger habe Schenk erstmals auf der Bühne gestanden und sei dieser ein Leben lang treu geblieben. "Er hatte nie einen anderen Beruf." Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Moderator schrieb Schenk mehr als 600 Lieder und war jahrzehntelang als Unterhaltungskünstler auf Tour.

Die steile TV-Karriere Schenks, der aus der Fastnachtshochburg Mainz stammte, ist untrennbar mit dem "Blauen Bock" verbunden. Die Sendung gehörte zur goldenen Ära des deutschen Fernsehens. Bis zu 20 Millionen Menschen schalteten die Sendung regelmäßig ein. An Spitznamen hat es Heinz Schenk nicht gefehlt: Als "Ebbelwoi-Babbler" oder "hessisches Schlappmaul" wurde der populäre Fernseh-Wirt des "Blauen Bock" bekannt, den er 21 Jahre moderierte.

Von 1966 an lud Schenk zur allerbesten Sendezeit am Samstagnachmittag insgesamt 208 Mal als Wirt und Oberkellner in den "Blauen Bock" ein. Mit seiner Fernsehpartnerin Lia Wöhr schenkte er bis Ende 1987 rund 125.000 Liter Apfelwein aus der traditionellen Äppelwoi-Kanne aus und verteilte rund 6500 "Ehrenbembel" an alle Gäste. Der schlagfertige Schenk war aber nicht nur der Babbler, er war der Kopf der Sendung und benötigte weder Teleprompter noch Gagschreiber. Er lieferte die Ideen, schrieb neben den Texten auch fast alle Lieder selbst.

Auch nach dem Ende der Bembel-Sendung blieb Schenk im Fernsehen aktiv. Nachdem er die 80 überschritten hatte, zog er sich jedoch immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Sein Haussender, der Hessische Rundfunk, feierte ihn zuletzt 2007 mit einer eigenen Sendung.

"Schenk prägte Fernseh-Unterhaltung"

HR-Fernsehdirektor Manfred Krupp würdigte Schenk am Donnerstag als "großartigen Entertainer": "Mit seiner Vielseitigkeit und Kreativität prägte er die Fernseh-Unterhaltung im Hessischen Rundfunk ganz entscheidend." Der Sender änderte sein Programm und stellte ein Online-Kondolenzbuch auf seine Internetseite.

"Heinz Schenk war ein großer Hesse, der unser Land weit über seine Grenzen hinaus bekannt gemacht hat", sagte Regierungschef Volker Bouffier (CDU). "Er hat über viele Jahrzehnte das Bild der Hessen in ganz Deutschland mitgeprägt." Auch für Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel war Schenk "über zwanzig Jahre lang das Musterbeispiel eines Hessen".

Schenk galt als passionierter Skatspieler, Hobbygärtner und -fotograf. Und er war - in seinem Alter eher ungewöhnlich - stark an Computern interessiert. Zu seinem Manager hatte er ein enges Verhältnis. "Wir hatten nie einen Vertrag", sagte Klemmer. "Es war ein Handschlag. Und daraus ist eine enge Partnerschaft und eine lebenslange Freundschaft geworden."

Beichtstuhl wurde zum Kasperletheater

Schenk wurde am 11. Dezember 1924 in Mainz als Sohn eines Drogisten und einer Tänzerin geboren. Seine spezielle Begabung zum Frohsinn zeigte sich recht früh. Schon als Kind funktionierte er den Beichtstuhl im Dom zum Kasperletheater um. Fast wurde er vom Bischof der Schule verwiesen.

Mit kaum zehn Jahren stand Schenk bereits zum ersten Mal in der Bütt. Nach dem Krieg wechselte der gelernte Schauspieler nach Kabarett-Auftritten zum Radio, wo er wie Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld Auftritte im "Frankfurter Wekker" hatte, der legendären komödiantischen Frühsendung des Hessischen Rundfunks. 1966 wurde er Nachfolger von Otto Höpfner im "Blauen Bock".

TV-Abschied Ende der 80er Jahre

1987 verabschiedete sich das "Schlappmau" vom "Blauen Bock" - zum Abschluss gab es nochmals eine Traumquote von 15,9 Millionen Zuschauern. Schenk widmete sich dann wieder verstärkt der Bühne. Der oft unterschätzte Schauspieler wurde zu einer Stütze am Frankfurter Volkstheater. Zu seinen Paraderollen gehörte 1991 "De Geizhals", die hessische Version von Molières "Der Geizige".

Selbstironie zeigte Schenk 1992 mit einem Auftritt in Hape Kerkelings Film "Kein Pardon". Dort spielte er einen alternden intriganten Showmaster, der seinen Assistentinnen nachstellt.

Schenks Hobbys: Skatspielen, das Gärtnern und die Fotografie. Und er war - in seinem Alter eher ungewöhnlich - ein Computerfreak.

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