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Von Freifrau von Kö bis Nina Queer: So schrill sind Conchitas Dragqueen-Kolleginnen


Von "von Kö" bis Nina Queer
So schrill sind Conchitas Dragqueen-Kolleginnen

t-online, sko

16.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Galionsfiguren der Dragqueen-Szene: Conchita Wurst, Freifrau von Kö und Nina QueerVergrößern des BildesGalionsfiguren der Dragqueen-Szene: Conchita Wurst, Freifrau von Kö und Nina Queer (Quelle: Viennareport, Rheinbahn AG, Metodi Popov/imago-images-bilder)
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Nicht erst seit dem ESC-Sieg von Conchita Wurst ist ein regelrechter Hype um die so genannten Dragqueens entstanden, die in schrillen Frauenkleidern und mit Unmengen von Make-up für Aufsehen sorgen. Schon zuvor erfreute sich Dschungelcamperin und Kiez-Koryphäe Olivia Jones größter Popularität, und zwar ebenso wie Ex-"Wahre Liebe" Moderatorin Lilo Wanders oder das einstige Travestie-Duo Mary und Gordy. Doch neben all der Show geht es den meisten von ihnen auch darum, durch ihr Auftreten gezielt zu provozieren, um so für Toleranz gegenüber Homosexuellen einzutreten.

Knallbunte Frauenoutfits und Schminke, schräger Humor und Schlagfertigkeit: Mit diesen Attributen werden die so genannten Dragqueens in der Regel in Verbindung gebracht. Doch während nur wenige von ihnen den Bekanntheitsgrad einer Olivia Jones oder Conchita Wurst erlangen, strotzt die Szene innerhalb und außerhalb der Republik vor ebenso schrillen Exemplaren.

Freifrau von Kö und die Currywurst

Beispielhaft ist die Freifrau von Kö, die - wenn man so will - das Düsseldorfer Gegenstück von Reeperbahn-Galionsfigur Olivia Jones ist. Während Jones Touristen über den Kiez führt, lädt die nicht weniger aufgebretzelte Freifrau zu Kaffefahrten oder "Glamourstadtbummel" auf der Düsseldorfer Shoppingmeile Königsallee ein.

Als hätte die Freifrau Conchitas Grand-Prix-Sieg bereits vorausgeahnt, veranstaltet sie derzeit unter dem Pseudonym "Frau Wurst" auch Privattouren mit der Düsseldorfer Rheinbahn zum Thema "Currywurst und Hochkultur". Das legt die Vermutung nah, dass man sich in der Szene durchaus gegenseitig beäugt und durchaus auf Aktionen von Kolleginnen reagiert.

"Man rollt uns den roten Teppich aus"

Auch Nina Queer, die als bekannteste Dragqueen Berlins gilt, hat Conchitas phoenixhaften Aufstieg genau beobachtet. Entgegen dem allgemeinen Jubel über ihren ESC-Erfolg sieht sie diesen aber nicht als Sinnbild für die neue Toleranz gegenüber Homosexuellen, wie sie in der N24-Takshow "Studio Friedman" sagte. "Natürlich, uns rollt man den roten Teppich aus, und da ist es ganz schnell und einfach zu glauben, jetzt ist das alles erledigt (...). Aber so ist es nicht. Wenn man aus dieser homosexuellen Blase raus geht, gibt es ganz viele spießige, heterosexuelle, konservative Menschen, die sagen: So, mein Freundchen, hier hört die Toleranzgrenze auf."

"Kein akzeptierter Teil der Freak-Kreise"

Ein Lied, das schon Andy Warhol zu singen wusste, wenn er nach der Rolle von Dragqueens im New York der 1960er Jahre gefragt wurde: "'67 waren Dragqueens noch kein akzeptierter Teil der Mainstream-Freak-Kreise (...). Aber dann (...) fingen die Leute an, (...) sie als gewagte sexuelle Avantgarde statt als Verlierertypen zu sehen. So kam es, dass in den 1968er Jahren die Leute (...) sogar mit ihnen flirteten und sie überall hin einluden", womit der Gründer der berühmten Factory-Studios aber lediglich die subkulturellen Zirkel der Stadt meinte.

So entwickelte sich gerade in den als prüde geltenden USA vergleichsweise früh eine breitere Dragqueen-Szene. Dazu zählt beispielsweise die 1974 verstorbene Candy Darling, die Anfang der 1970er Jahre im Warhol-Streifen "Woman in Revolt" eine Frau mimte. Ebenso die 1988 verstorbene Divine, die in zahlreichen Film wie "Pink Flamingos" (1972) mitwirkte, als Sängerin Charts-Erfolge feierte und Berichten zufolge kurz vor ihrem Tod für die Rolle von Peggy Bundys Mutter in "Eine schrecklich nette Familie" vorgesehen war.

Zu den bekannteren US-Dragqueens zählt auch RuPaul, die als Schauspielerin und Sängerin zu Berühmtheit gelangte und erst Ende vergangenen Jahres zusammen mit Lady Gaga deren Hit "Fashion" in der Muppet Show performte.

"Daran geglaubt, ein paar Meinungen zu ändern"

Die Liste ähnlich schillernder Kunstfiguren der Szene ließe sich endlos fortsetzen. Den meisten von ihnen ist gemein, dass sie über die Verwirrung der Geschlechter gezielt provozieren wollen, um so die Grenzen zwischen Heterosexuellen und Schwulen zu beseitigen - oder, wie Conchita kurz nach ihrem ESC-Sieg sagte: "Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich gewinne. Aber ich habe schon daran geglaubt, dass ich zumindest ein paar Meinungen ändern werde."

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