Conchita Wurst posiert oben ohne für den "Rolling Stone"

Etwas mehr als ein Jahr ist Conchita Wursts Sieg beim Eurovision Song Contest nun her. Doch im Gegensatz zu vielen anderen ESC-Gewinnern, die schon kurz nach ihrem Triumph in Vergessenheit gerieten, ist die bärtige Drag Queen aus der Popkultur kaum noch wegzudenken.

Der "Rolling Stone" widmete der als Tom Neuwirth geborene Sängerin nun das Cover seiner aktuellen Ausgabe. Darauf ist die 26-Jährige in provokanter Pose mit nassen Haaren, nacktem Oberkörper und abgeklebten Brustwarzen zu sehen.

"Noch lange nicht angekommen"

Im Magazin selbst zieht Wurst Bilanz über die gesellschaftlichen Veränderungen, die seit ihrem ESC-Sieg stattgefunden haben. "Ich glaube, es gibt viele Menschen, die Toleranz nun verinnerlicht haben, die verstehen wollen, wie andere Menschen leben", so die österreichische Drag-Künstlerin. Es sei viel in Bewegung geraten, "aber wir sind noch lange nicht angekommen".

Nach Wursts Meinung gehören Diskussionen über Geschlechterrollenbilder noch mehr in die Mitte der Gesellschaft. "Denn viele Menschen haben einfach keine Berührung mit der Lesbisch-schwulen-Transgender-Community und können daher viele Dinge nicht wissen. Daraus entstehen Unsicherheit und Aggressivität", so die Sängerin.

"Tom singt und Conchita spricht"

Die ESC-Gewinnerin sprach auch darüber, wie sich die Privatperson Tom Neuwirth musikalisch mit der Bühnenfigur Conchita Wurst versteht: "Tom singt und Conchita spricht. Der Gesang ist pure Emotion, da wäre ich nicht fähig, mir eine Rolle zurechtzulegen. Aber durch Conchita kann ich größer sein, leidenschaftlicher, als ich es als Tom war."