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Udo Lindenberg: Mit 50 völlig fertig, mit 70 stärker denn je


Udo Lindenberg wird 70
Mit gezielter Ballerei in den Club der Hundertjährigen

t-online, dpa, mmh

Aktualisiert am 17.05.2016Lesedauer: 3 Min.
Rockstar Udo Lindenberg wird 70.Vergrößern des BildesRockstar Udo Lindenberg wird 70 und alles ist "geilomatik". (Quelle: dpa-bilder)
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Panik-Rocker Udo Lindenberg wird 70 und bringt eine volle Ladung Udopium für seine Fans mit: Eine Tournee, ein Film und eine neue CD. "Stärker als die Zeit" ist sein Motto.

Keine Panik auf der Titanic, denn hinterm Horizont geht's weiter, außerdem ist alles klar auf der Andrea Doria - darauf einen Eierlikör, den nämlich hat Udo zum Kultgetränk gemacht.

Die Wohngemeinschaft mit Otto Waalkes, Marius Müller-Westernhagen und Udo Lindenberg in den 60er Jahren in Hamburg dürfte eine Oase des kreativen Chaos gewesen sein.

Markenzeichen: Enge Hose, Hut und Sonnenbrille

Heute ist das Hotel Atlantic sein Zuhause und aus dem erfolgreichen Schlagzeuger bei dem Jazz-Bandleader und Filmkomponisten Klaus Doldinger wurde der deutsche Rocker Udo Lindenberg. In den 70er Jahren machte er die enge Beinbekleidung, genuschelte deutsche Texte und später Sonnenbrille und Hut über den langen Haaren zu seinen Markenzeichen.

Udo Lindenberg erfand in den Zeiten, als guter Rock eigentlich immer englisch gesungen wurde, sein eigenes Vokabular, mit dem sich sogar die Intellektuellen beschäftigt haben.

Nuscheln gehört dazu

Die Autoren Benjamin von Stuckrad-Barre und Moritz von Uslar würdigen in dem Buch "Am Trallafitti-Tresen" (2008) die "Leichtigkeit, Beiläufigkeit, Schnoddrigkeit, das Doppeldeutige und das Fingerschnippen" in Lindenbergs Liedtexten.

Typische "Udo-Vokabeln" sind: "irgendwie"; "einfach mal"; "so 'n bisschen"; "mal sehen"; "und so"; "alles klar"; "und dann war ich wieder völlig fertig".

Er erfand Charaktere wie das Alkoholmädchen, Jonny Controlletti, Bodo Ballermann, Rudi Ratlos, Sister King Kong, Gene Galaxo, Gerhard Gösebrecht, Wotan Wahnwitz, Elli Pirelly, Emanuel Flipmann und Lady Whisky.

Das ist die "Udo-Panik"

Panik ist das Wort, das man sofort mit dem Sänger assoziiert. Erstmals tauchte die "Udo-Panik" "Hoch im Norden" auf, später war seine Band das Panik-Orchester - dann wurde Panik das Synonym für alles, was Udo gut findet, also subversiv, chaotisch, aufregend.

Udo der Politik-Aktivist

Richtig politisch wurde seine Musik, als er mit dem "Sonderzug nach Pankow" fuhr und dem DDR-Staatschef Erich Honecker eine Lederjacke und eine Gitarre überreichte, im Gegenzug erhielt er von "Honey" eine Schalmei.

Lindenberg machte Wahlkampf gegen den CSU-Kanzlerkandidaten Franz Josef Strauß und ging für die SPD auf die Straße. Seine früher ausgeprägte politische Aktivität ist in den Hintergrund gerückt, dafür malt er.

Schon mit Anfang 40 hatte er einen Herzinfarkt, mit Mitte 50 kam er mit 4,7 Promille ins Krankenhaus. Es habe eine Phase gegeben, in der er nur noch Restblut im Alkohol gehabt habe, sagte Lindenberg der "Bild"-Zeitung.

Mit 50 völlig fertig

Udo war am Tiefpunkt. Alkoholexzesse statt Musik-Höhenflüge. Es gibt Songs über Lady Whisky, Bilder - die Likörellen - mit Schnapsfarben gemalt, und ein Dankeschön an seinen Körper (2003): "Ich hab' geraucht so wie ein Schlot und gesoffen wie ein Loch. Ich hab' dich super hart geschunden, trotzdem leben wir immer noch." Immer wieder räumte er aber auch ein: "So manche hohe Wissenschaft und Symphonien und höhere Sphären wär'n nicht entstanden, wenn die Kollegen immer nur nüchtern geblieben wären."

Mit "gezieltem Saufen" hatte er wieder die Kurve gekriegt. Dem Magazin "GQ" sagt er: "Irgendwann musst du dir die Frage stellen: Wie entwickelst du dich zu einem würdevollen Rock-’n’-Roll-Chansonnier, wenn du älter wirst ... 60, 70, 80 oder 90. Um weiterzumachen, musste ich wieder schlank werden. Fit und schnell. Ich hab dann umgestellt auf gezieltes Saufen, gezielte Wirkstoffeinnahme. Nicht mehr rund um die Uhr, nicht mehr Mengenlehre nach dem Motto 'Mehr ist mehr'."

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Statt Dauerballerei und Heavy-Saufen wollte er wieder Musik machen: "Die Bühne hat mir gefehlt zu der Zeit. Dafür wollte ich wieder fit sein. Wieder reich und sexy sein." Täglich geht er joggen und ist mit 70 fitter als mit 50. Vor 20 Jahren hätte er dieses straffe Tournee-Programm gar nicht geschafft, gibt er zu. Auf seiner Playlist sind beim Laufen AC/DC, Lady Gaga und Schuhmann - alles, was gut knallt.

"Mit der gezielten Ballerei komm ich gut klar", sagte er dem Männermagazin. "Und Konzerte sind ja auch wie ’n Rausch.“ Mit 50 habe er aber schon mit seinem Ableben gerechnet: "Da war ich kurz davor abzufliegen. Jetzt hab ich den Club der Hundertjährigen als Ziel."

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