Fahri Yardim im Interview "Ich bin die Ausnahme, die die Regel bestätigt"
Schauspieler Fahri Yardim ist der Meinung, dass in deutschen Filmen und Serien häufig noch in überholten Stereotypen gedacht wird. "Da wird teilweise fantasielos und altbacken besetzt", sagt Yardim im Interview mit t-online.de.
Er wünscht sich von den Filmemachern mehr Mut und kritisiert: "Das, was wir häufig sehen, hinkt einem modernen Deutschlandbild hinterher. Die Realität ist bunter als auf den Leinwänden." Er selbst habe aber in seiner Karriere mit den Rollenangeboten Glück gehabt. "Ich bin eher die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Meine Palette hat sich glücklicherweise bunt gehalten", sagt er.
"Bei Gümer steht die Persönlichkeit im Vordergrund"
Als positives Beispiel sieht Yardim seine Figur Yalcin Gümer aus den "Tatort"-Folgen mit Til Schweiger. Bei Gümer, wie Yardim selbst türkischer Abstammung, werde zwar dessen Migrationshintergrund angesprochen, aber nicht zum Thema gemacht. "Die Persönlichkeit steht im Vordergrund – wenn überhaupt Verortung stattfindet, dann als Hamburger, Yalcin ist ein klassischer Matrose", sagt Yardim. "Der Migrationshintergrund wird nicht unnötig breit in den Vordergrund gezerrt. Er verliert sich in Selbstverständlichkeit."
Sprechrolle als Puschelhäschen
Seinen nächsten Auftritt im Kino hat Fahri Yardim ab dem 28. Juli, auch wenn er dann nur zu hören ist. In dem Animationsfilm "Pets" leiht er Häschen Snowball seine Stimme. "Süß ist Snowball leider nur auf den ersten Blick", sagt er über seine Figur. "Man merkt schnell, dass unter dem puscheligen Äußeren ein tief frustrierter Typ steckt, der sich an der Welt rächen will."
"Pets" ist der neue Film der "Minions"-Macher von Illumination Entertainment und Yardim verspricht "fantastische Unterhaltung". "Wenn ich in eine gute Komödie gehe, will ich lachen. Und ich bin bei „Pets“ an vielen Stellen umgeknickt vor Lachen."