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Mia Julia Brückner: "Beim Porno muss man ein typisches Mädchen sein"


Ballermann-Sängerin Mia Julia
"Beim Porno muss man ein typisches Mädchen sein"

Denis Mohr

18.10.2016Lesedauer: 4 Min.
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Mia Julia Brückner bei der Eröffnung der Venus Erotikmesse in Berlin.Vergrößern des Bildes
Mia Julia Brückner bei der Eröffnung der Venus Erotikmesse in Berlin. (Quelle: Imago)

Mia Julia Brückner ist der derzeit schwer beschäftigt. Als Nackedei-Sängerin ist sie das große Ding auf dem Ballermann, als Erotikmodel war sie das Gesicht der diesjährigen "Venus". Mit t-online.de sprach die 29-Jährige über ihren jüngsten Stress mit Niels Ruf, ihre Karriere als Pornodarstellerin und ihren Traum von einer "Tatort"-Rolle.

t-online.de: Mia, du hast deine Moderation für den Venus Award wegen Niels Ruf abgesagt. Die Begründung in den Medien lautete, du würdest dich an seinem Post zum Tod von Roger Cicero stören. War das alles?

Mia Julia Brückner: Ich habe nicht abgesagt, sondern abgelehnt. Ich wurde gefragt und habe nein gesagt, denn mit diesem Menschen möchte ich nicht arbeiten. Wegen der Sache mit Roger und der vielen anderen Dingen, die man von ihm hört. Ein bisschen fieser Humor darf schon sein, aber nicht ganz so dunkelschwarz. Meine Eltern haben mir beigebracht, man soll nicht auf Schwächere losgehen. Und er ist nicht nur auf Schwächere losgegangen, sondern auf einen Verstorbenen, der sich nicht mehr wehren kann. Das finde ich unter aller Sau. Er ist einfach respektlos, beleidigt Leute und macht, was er will. Die Vorstellung, dass er bei den Awards an meiner Seite einen blöden Satz bringt, war mir einfach unangenehm.

Was würdest du ihm sagen, wenn er dich persönlich auf den Vorfall anspricht?

Wenn er mich niveauvoll anspricht und fragt, ob wir drüber reden wollen, wäre ich die letzte, die ablehnt. Würde ich aber merken, dass es dann doch wieder kindisch, peinlich, oder niveaulos wird, würde ich auf das weitere Gespräch verzichten. Angst vor ihm habe ich aber nicht. Dafür habe ich ein viel zu großes Mundwerk.

Deine Kollegin Micaela Schäfer meinte, dein Verhalten sei divenhaft. Zitat: „Sie hat sicher Angst, an der Seite eines Profis zu moderieren.“ Was sagst du dazu?

Es ist mir völlig egal, was eine Micaela Schäfer von mir hält. Das ist eine lächerliche Kindergarten-Aussage, eine kindische, mädchenhafte Antwort. Ihr geht es nur darum, mitzureden und dafür zu sorgen, dass die Luft blubbert. Ich stehe fast jeden Tag alleine auf der Bühne, teilweise vor 40.000 Leuten, und singe, performe und moderiere. Ich habe also sicherlich keine Angst, vor Leuten zu reden - geschweige denn, mit einem Profi zu arbeiten. Im Gegenteil: Ich freue mich immer, mit Profis zu arbeiten, weil man von denen meistens noch was lernen kann. Niels Ruf ist allerdings nicht meine erste Wahl.

Momentan bist du die "Göttin von Mallorca", wie dich deine Fans augenzwinkernd nennen. Schon eine Idee, was du nach deiner Sängerkarriere machst?

Ich habe ein starkes Team hinter mir, dem sicher immer wieder etwas einfällt, das es weiter geht. Wir haben auf jeden Fall vor, noch ganz lange in der Musikbranche zu sein. So schnell kriegt man uns nicht mehr los, wir können sehr penetrant sein. (lacht) Aber eines Tages würde ich mich auch gerne in der Schauspiel-Ecke versuchen. Das steht definitiv auf meiner To-Do-Liste. Zum Beispiel beim „Tatort“. Das wäre sehr fein.

Wenn du deine Zeit als Pornodarstellerin mit deiner Karriere am Ballermann vergleichst: Wo hast du für dich selbst die interessanteren Erfahrungen gemacht?

Ich war ja nur zwei Jahre lang Darstellerin – eigentlich ziemlich kurz. Aber auch in diesen zwei Jahren haben wir einiges geschafft. Das hat Spaß gemacht und ich bereue es nicht. Aber was ich jetzt mache, da wollte ich hin. Ich bin halt eine Krawallmaus. Beim Porno muss man ein typisches Mädchen sein - und obwohl ich wie ein Mädchen aussehe, bin ich innerlich ein Kerl. Deshalb passe ich einfach besser auf die Bühne. Was ich jetzt mache, ist außerdem emotional viel heftiger. Ich habe schon so oft auf der Bühne geheult, weil die Fans so lange und laut meinen Namen gesungen haben, dass ich nicht mehr zu Wort kam. Da kommen meine zwei Jahre Porno-Karriere leider nicht gegen an.

Du machst keinen Hehl aus deiner Zeit als Hardcore-Darstellerin, bei deinen Auftritten gibt es viel zu sehen. Gibt es Fans, die dir zu nahe kommen und Grenzen nicht akzeptieren?

Das passiert extrem selten. In einer Saison kann ich das an einer Hand abzählen. Und die Sachen, die tatsächlich vorkommen, sind meistens ziemlich harmlos. Da versucht vielleicht mal einer, mir an den Po zu grabschen, aber Schlimmeres passiert eigentlich nie. Da haben andere Mädchen aus der Branche viel größere Probleme, obwohl sie gar nichts mit Erotik zu tun haben. Die Leute haben wahnsinnigen Respekt vor mir, weil ich der Kumpeltyp und nicht auf den Mund gefallen bin. Meine Fans wissen, dass ich mir sowas nicht gefallen lasse. Ich bin nicht der Nackedei, der sich anbiedert und sagt: "Bitte schaut mich an und nehmt mich." Ich bin eher der Nackedei, der auf die Kacke haut.

In Interviews erzählst du oft, dass Sex und Erotik dir auch privat sehr wichtig sind. Hast du manchmal das Gefühl, dass die Deutschen noch sehr verklemmt ist?

Absolut. Sex und Erotik sind in Deutschland immer noch Themen, die schräg von der Seite beäugt werden. Das ist nicht immer einfach für mich, aber ich versuche das Thema normal, locker und lustig rüberzubringen. Nach dem Motto: "Leute, wir haben alle Sex, sonst wäre keiner von uns hier. Also stellt euch nicht so an." Ich gehe selbst sehr offen damit um, weil ich es als ganz natürliche Sache wahrnehme. Ich versuche, normal darüber zu sprechen, ohne niveaulos zu werden. Das ist auch der Grund, weshalb es mir die Leute nicht übel nehmen.

Liebe Mia, vielen Dank für dieses Gespräch.

Das Gespräch führte Denis Mohr

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