Interview mit Anja Kling: "Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?"

Sie ist eine Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Im Gespräch mit t-online.de hat Anja Kling über die Frage aller Fragen gesprochen: Was erwartet uns, nachdem wir sterben?

Die Meinungen über ein Leben nach dem Tod gehen weit auseinander. Für manche ist klar: Da muss noch etwas kommen, andere sind sich sicher, dass unsere Zeit hier und jetzt ist und mit dem Sterben beendet wird. Die 47-Jährige gehört eher zu letzterer Fraktion. "Leider glaube ich, dass gar nichts passiert. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Es besteht ja die fünfzigprozentige Chance, dass doch etwas passiert", sagt sie im Interview.

Nach kurzem Überlegen fällt ihr eine Geschichte ein, die sie mit uns teilen möchte und dann fängt Anja Kling einfach an zu erzählen: "Es gibt dieses schöne Beispiel von Zwillingen im Bauch, die versorgt werden, durch die Nabelschnur und alles ist gut. Eines Tages sagt der eine Zwilling zum anderen: 'Bald ist das schöne Leben ja vorbei. Denn wenn wir hier rauskommen, wird die Nabelschnur abgeschnitten und dann ist alles vorbei.' Der andere sagt: 'Das weißt du ja gar nicht, vielleicht kommt etwas viel Schöneres.' Der andere sagt: 'Nein, wir wissen, dass die Schnur durchgeschnitten wird und wir nicht mehr versorgt werden können. Danach kann nichts mehr kommen.' Niemand ist aber je zurück in den Mutterleib gegangen, um den Embryos zu sagen, dass alles ganz toll wird. Daran halte ich mich fest."

Religiös sei sie nicht: "Ich bin nicht dazu erzogen worden, an ein Leben nach dem Tod zu glauben", sagt die gebürtige Potsdamerin. "Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass nach dem Tod das Leben erst richtig losgeht und wir nur die Embryonen sind." Ein schöner Gedanke.