Sibel Kekilli: "Bekomme wegen meiner Herkunft weniger Rollen"

Schauspielerin Sibel Kekilli sieht sich wegen ihrer türkischen Herkunft diskriminiert. Sie kenne Rassismus "von klein an" und sei für die einen "zu deutsch", für die anderen "nicht deutsch genug".

"Ich bin mir sicher, dass ich wegen meiner türkischen Herkunft auch weniger und andere Rollen bekomme", schreibt Sibel Kekilli in der Wochenzeitung "Die Zeit", die am Donnerstag erscheint. Ein Regisseur habe einmal die bereits gegebene Zusage für eine Hauptrolle aus rassistischen Motiven zurückgezogen.

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Es frustriere sie, dass Medienvertreter immer wieder irritiert seien, wenn sie keine Türkin spiele, schreibt die 38-Jährige außerdem. "Menschen mit Zuwanderungsgeschichte" erhielten als Schauspieler nicht die gleichen Chancen: "Gleich gut zu sein reicht hier definitiv nicht." Die einstige "Game of Thrones"-Darstellerin meint: "Ich bin für die Türken zu deutsch, für die Deutschen nicht deutsch genug." Sie wünsche sich ein Ende jeglichen Schubladendenkens.

Sibel Kekillis Eltern kamen aus der Türkei nach Deutschland, sie selbst wurde in Deutschland geboren. Bis 2017 spielte sie die Ermittlerin Sarah Brandt im Kieler "Tatort". Von 2011 bis 2014 war sie außerdem in 20 Episoden der internationalen Erfolgsserie "Game of Thrones" zu sehen. Ihren Durchbruch schaffte Kekilli 2004 in Fatih Akins "Gegen die Wand". Sie spielte die Hauptrolle, erhielt dafür direkt eine Gold-Lola und weitere renommierte Preise.