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Royals – Kritik für Prinz Andrew nimmt zu: "Es hätte nicht schlimmer kommen können"


Nach Interview und E-Mail
"Es hätte für Prinz Andrew nicht schlimmer kommen können"

Von dpa
Aktualisiert am 03.12.2019Lesedauer: 3 Min.
Prinz Andrew: Er gerät immer stärker in die Kritik.Vergrößern des BildesPrinz Andrew: Er gerät immer stärker in die Kritik. (Quelle: Sang Tan/AP/dpa-bilder)
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Hat Prinz Andrew wirklich eine Minderjährige mehrmals missbraucht? Ein BBC-Bericht lässt ihn in einem noch schlechteren Licht erscheinen als zuvor. Zudem soll eine E-Mail den Sohn der Queen schwer belasten.

Der Druck auf Prinz Andrew nimmt immer weiter zu. Ein BBC-Interview mit Virginia Giuffre, die ihn beschuldigt, sie als Minderjährige missbraucht zu haben, ist nach Ausstrahlung am Montagabend auf ein starkes Echo gestoßen. "Es hätte für Andrew nicht schlimmer kommen können", sagte die Royal-Expertin Penny Junor. Zum Interview wurde nämlich außerdem eine E-Mail veröffentlicht, die Prinz Andrew 2015 geschrieben hat.

Die US-Amerikanerin Virginia Giuffre, damals noch Virginia Roberts, ist nach eigenen Angaben dreimal zum Sex mit dem Royal gezwungen worden, zweimal davon als 17-Jährige. Die Übergriffe sollen in den Jahren 2001 und 2002 erfolgt sein. Beweise für ihre Anschuldigungen hat die heute 35-Jährige nicht, doch was sie in die TV-Kameras sagte, hat zweifellos Auswirkungen auf Andrew und das gesamte Königshaus. Virginia Guiffre forderte die britische Öffentlichkeit auf, sie in ihrem Kampf zu unterstützen. Das sei keine schmuddelige Geschichte über Sex, es gehe um Missbrauch.

"Virginia Giuffre klingt in diesem Interview sehr plausibel, während hingegen die meisten Ausreden von Andrew in seinem Interview ... lachhaft waren", sagte Junor am Dienstag der Nachrichtenagentur PA. Guiffre habe einen viel sympathischeren Eindruck hinterlassen als Andrew.

Andrew hatte engen Kontakt zu Jeffrey Epstein

Der 59-Jährige Andrew steht seit Wochen wegen seiner Verbindungen zu dem verurteilten US-Sexualverbrecher Jeffrey Epstein am Pranger. Epstein hatte sich Anfang August in einem Gefängnis in Manhattan das Leben genommen, nachdem er erneut wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht gebracht werden sollte. Der bestens vernetzte Geschäftsmann wurde beschuldigt, Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht zu haben.

Andrew war jahrelang mit Epstein befreundet und mehrfach in verschiedenen Anwesen des US-Amerikaners Übernachtungsgast. Auch nach einem ersten Gefängnisaufenthalt Epsteins hatte Andrew den Kontakt zu ihm nicht aufgegeben, was er inzwischen öffentlich bedauert hat. Angeblich will der Prinz nichts von den Machenschaften seines Freundes mitbekommen haben. Mehrere mutmaßliche Missbrauchsopfer von Epstein widersprachen den Schilderungen des Prinzen bereits.

E-Mail bringt Andrew in Bedrängnis

Neben dem Interview mit Giuffre, das die BBC veröffentlichte, berichtete der Sender auch von einer E-Mail die Prinz Andrew am 3. Januar 2015 um 5.50 Uhr morgens an Ghislaine Maxwell, eine Vertraute Epsteins und mutmaßliche Managerin seines Pädophilenrings, schickte. "Lass mich wissen, wann wir reden können. Ich habe einige spezielle Fragen über Virginia Roberts", schrieb er. Maxwells Antwort: "Ich habe einige Infos. Ruf mich an, wenn du einen Moment Zeit hast."

Prinz Andrew hatte sich zuvor in seinem Interview mit der BBC um Kopf und Kragen geredet. Dabei wollte er durch dieses eigentlich seinen Ruf wiederherstellen. Experten sprachen von einer "PR-Katastrophe". Der Druck auf Andrew wurde so groß, dass er schließlich seine Aufgaben als Royal ruhen ließ – zumindest so lange, bis die Vorwürfe geklärt sind. Vonseiten des Palasts heißt es nach Veröffentlichung von Giuffres Interview, es werde weiterhin "ausdrücklich bestritten", dass Andrew "irgendeine Form von sexuellem Kontakt oder Beziehung zu Virginia Roberts hatte". Jede gegenteilige Behauptung sei "falsch und unbegründet".

Prinz Andrew muss möglicherweise in den USA aussagen

Momentan wirft auch in den USA keine Behörde Andrew offiziell Fehlverhalten vor. Ob das auch in Zukunft so bleibt, ist fraglich. Der BBC zufolge muss Andrew bei Reisen in die USA künftig damit rechnen, zur Zeugenaussage vorgeladen zu werden. Der Royal könnte wichtige Informationen über den Fall Epstein haben, sagte ein Anwalt von fünf Frauen, die den toten US-Multimillionär des sexuellen Missbrauchs beschuldigen, zu "BBC Panorama".

So mancher ist sauer, dass die Vorwürfe erst so spät ernstgenommen werden. "Die Königin und Charles haben schon acht Jahre lang von diesen Anschuldigungen gewusst und nichts unternommen, bis es zu diesem PR-Desaster kam", sagte Graham Smith von der Organisation Republic, die sich für die Abschaffung der Monarchie einsetzt. Auch das Verhalten der Polizei in London in dem Fall nannte er "skandalös".


Scotland Yard wollte eine Anzeige Giuffres wegen Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung gegen den US-Multimillionär Jeffrey Epstein und dessen langjährige Partnerin Ghislaine Maxwell nicht weiter verfolgen. Die mutmaßlichen Straftaten hätten sich größtenteils außerhalb Großbritanniens ereignet. Daher fehle die Zuständigkeit.

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