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Herzogin Meghan und die Queen: "Charlie Hebdo"-Cover sorgt für Wirbel


"Charlie Hebdo"-Cover
Karikatur über Meghan und die Queen löst Empörungswelle aus

Von t-online, sow

Aktualisiert am 15.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Herzogin Meghan und Queen Elizabeth II.: Das neue Titelblatt der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" zeigt die beiden Frauen nach dem Oprah-Winfrey-Interview.Vergrößern des BildesHerzogin Meghan und Queen Elizabeth II.: Das neue Titelblatt der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" zeigt die beiden Frauen nach dem Oprah-Winfrey-Interview. (Quelle: Jeff J Mitchell/Getty Images)
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Das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" hat mit einer Karikatur über Herzogin Meghan und Queen Elizabeth II. für Wirbel gesorgt. Auslöser der Empörung ist eine Anspielung auf den gewaltsamen Tod von George Floyd.

Was darf Satire? Wieder einmal steht diese Frage im Zentrum einer aufgeregt geführten Diskussion in den sozialen Medien. Und wieder einmal dient eine Aktion der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" dafür als Auslöser. Auf dem neuen Cover des französischen Magazins sind Herzogin Meghan und Queen Elizabeth II. abgebildet. Die Ehefrau von Prinz Harry befindet sich auf der Zeichnung am Boden. Auf ihrem Hals kniet die 94-jährige Monarchin.

Das Bild erinnert an den Tod des US-Amerikaners George Floyd. Er starb am 25. Mai 2020 infolge von Polizeigewalt. Ein Beamter hatte sein Knie insgesamt acht Minuten und 46 Sekunden auf den Hals des 46-Jährigen niedergedrückt. Der Hilferuf "I can't breathe" ("Ich kann nicht atmen") ging infolge seines Tods als Statement gegen rassistische Polizeigewalt um die Welt.

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Die Schlagzeile auf dem Cover von "Charlie Hebdo" lautet "Warum Meghan ging" – die Herzogin antwortet in der auf dem Titelblatt abgebildeten Karikatur mit den Worten: "Weil ich nicht mehr atmen konnte." Eindeutige Anspielungen auf die Ereignisse im Mai 2020, als George Floyd durch einen brutalen Polizeieinsatz starb, sowie auf die Aussagen von Meghan in dem aufsehenerregenden Interview mit Oprah Winfrey. Dort schilderte die 39-Jährige unter anderem, unter Suizidgedanken gelitten zu haben. Sie berichtete außerdem von Rassismus innerhalb des Palasts gegenüber ihr und ihrem ungeborenen Sohn.

"Schande über 'Charlie Hebdo'"

Auf Twitter hat das Cover eine Kontroverse ausgelöst. Der türkische NBA-Profi Enes Kanter nannte das Titelbild "Terrorismus". Der Basketballer erklärte: "Schande über 'Charlie Hebdo' für die Unterstützung von Rassismus, Xenophobie, Islamophobie und Sexismus." Das Magazin würde "Unterdrückung und Ungerechtigkeit für eine Pointe auf die leichte Schulter nehmen". Der 28-Jährige urteilte: "Rassismus ist keine freie Rede."

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Die Rassismusexpertin Halima Begum vom britischen Thinktank Runnymede Trust empfand die Karikatur als "auf jeder Ebene falsch". Sie begründet ihre Bewertung so: "Dies verschiebt keine Grenzen, bringt niemanden zum Lachen oder stellt Rassismus infrage. Es würdigt die Probleme herab und verursacht auf der ganzen Linie Beleidigungen."

Doch es gab auch prominente "Charlie Hebdo"-Unterstützer. Die schwarze belgische Europa-Politikerin Assita Kanko meinte: "Charlie Hebdo, mach weiter". Satire sei "manchmal geschmackvoll, manchmal geschmacklos", aber dies sei "ein Zeichen für eine ordnungsgemäß funktionierende Demokratie und sollte daher niemals verboten werden".

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Ein weiterer User kritisiert die Karikatur, unterstreicht allerdings auch die Presse- und Redefreiheit: "Ich stimme mit ihr nicht überein. Ich finde sie falsch, kindisch, beleidigend und respektlos. Aber ich unterstütze voll und ganz das Recht, sie zu veröffentlichen. Darum geht es bei der Redefreiheit."

Anschlag auf "Charlie Hebdo"-Redaktion

Es ist längst nicht das erste Mal, dass "Charlie Hebdo" Empörung auslöst und die Meinungen spaltet. 2005 hatten umstrittene Mohammed-Karikaturen vor allem Kritik unter Muslimen ausgelöst. Am 7. Januar 2015 wurde dann die Macht der Satire auf tragische Weise deutlich. Islamistische Terroristen stürmten die Redaktion der französischen Satirezeitschrift in Paris und erschossen insgesamt zwölf Menschen – und gaben die vermeintliche Muslimfeindlichkeit des Mediums als Grund an. Unter dem Begriff "Je suis Charlie" ("Ich bin Charlie") solidarisierten sich daraufhin weltweit Millionen Menschen mit den Opfern des Anschlags.

Die überlebenden Mitarbeiter versprachen anschließend, sich auch zukünftig im Andenken an ihre toten Kollegen nicht von dem Attentat zum Schweigen bringen zu lassen – und sorgen seitdem weiter mit spitzen Karikaturen für Aufsehen, so wie jetzt im Fall von Meghan und der Queen.

Verwendete Quellen
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