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Dschungelcamp: So kontrolliert Tessa ihre Bipolarität


Expertin über Tessas Verhalten
"Denke, dass die Ärzte von RTL das gut geprüft haben"

  • Steven Sowa
Von Steven Sowa, Laura Helbig

Aktualisiert am 18.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Tessa Bergmeier: Im Dschungelcamp hat sie offen über ihre Bipolarität gesprochen.Vergrößern des Bildes
Tessa Bergmeier: Im Dschungelcamp hat sie offen über ihre Bipolarität gesprochen. (Quelle: RTL)

Es ist eines der größten Themen im diesjährigen Dschungelcamp: das Verhalten von Tessa Bergmeier. t-online hat die Situation von einer Expertin einschätzen lassen.

An Tag fünf im Dschungel kann sie sich eine Verschnaufpause gönnen – das erste Mal. Tessa Bergmeier wurde zuvor in jede Prüfung gewählt, musste sich mit Innereien übergießen lassen, alle Arten von Krabbeltieren an ihrem Körper aushalten und einen Parkour nach dem anderen absolvieren. Sie wirkte erschöpft, physisch, aber auch psychisch. Ihre kurze Zündschnur führte zu zahlreichen Auseinandersetzungen mit anderen Stars in der RTL-Show.

Am vergangenen Sonntag hat sie schließlich näher über ihren Gesundheitszustand informiert – und dabei ausführlich über ihre bipolare Störung gesprochen. "Viele beschreiben es so, dass man sich wie Jesus fühlt. Du weißt, du bist Gott", sagte sie und führte aus: "Ich war im Licht und ich habe gespürt, wir sind alle verbunden und ich bin alles und nichts."

2010 sei sie ins Krankenhaus eingeliefert worden, ein Jahr nach ihrer Teilnahme bei "Germany's next Topmodel". Damals war Tessa Bergmeier Anfang 20. "Ich habe viele solcher Phasen durchlebt. Ich dachte, ich wäre so verloren." Sie habe unter Depressionen, Schlafstörungen und Fressattacken gelitten. Die Mutter von zwei Töchtern im Alter von sieben und drei Jahren sagte: "Es ist wichtig, dass man bei sich bleibt und Hilfe annimmt." Die Krankheit habe sie inzwischen gut im Griff, die bipolare Störung verlaufe "rückläufig". "Ich bin jetzt so gut eingestellt, dass die Krankheit nicht mehr da ist", so Tessa.


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Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ärzte von RTL das gut geprüft haben.


Nadja Stehlin


Nadja Stehlin ist stellvertretende Vorsitzende der deutschen Gesellschaft für bipolare Störungen (DGBS). Sie hat für t-online die Berichte von Tessa eingeordnet und erklärt: "Wenn sie medikamentös gut eingestellt ist, dann bedeutet das, dass sie entweder vielleicht gar keine Symptome mehr hat oder aber, wenn depressive oder manische Phasen auftreten, dass sie in einem sehr geringerem Ausmaße erfolgen und deswegen dann auch gar nicht so eine große Auswirkung haben."

Tessa Bergmeier und ihre Medikamente gegen Bipolarität

Weiter sagt Stehlin: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ärzte von RTL das gut geprüft haben werden und Tessa weiterhin mit ihren Medikamenten versorgt wird." RTL bestätigt das t-online auf Nachfrage. "Alle Stars bekommen die Medikamente, die ihnen ärztlich verschrieben wurden. So auch Tessa", sagt ein Sendersprecher am Dienstag.

Das Dschungelcamp scheint für Tessa dennoch eine besondere Herausforderung. Das sieht auch die Expertin so. "Bei manchen kann eine außerordentliche Stresssituation wie das Dschungelcamp eine sehr große Belastung sein", so Stehlin. Betroffene müssten "gute Techniken" entwickeln und "die passende Medikation" haben. Heilen lasse sich so eine Störung nicht, "man kann sie aber behandeln und damit umgehen".

Die emotionale Belastung durch den Druck der Gruppe, Tessa müsse bei den Prüfungen liefern, wird außerdem durch weitere Faktoren begünstigt: Es gibt wenig Essen, oft herrscht Schlafmangel, die Umgebung ist ungewohnt, ständig sind Kameras auf einen gerichtet. Das alles könne zwar Auswirkungen auf Tessa haben, sagt Nadja Stehlin. Sie schränkt aber ein: "Viel wichtiger ist, dass die Hirnchemie, also die Abläufe in der Gehirnstruktur mit den Botenstoffen, durch den Einsatz von Medikamenten ausgeglichen ist."

Der Körper könne das nicht selbst bereitstellen, die Expertin zieht einen einfachen Vergleich: "So wie ein Diabetiker zum Beispiel, der kein Insulin produzieren kann und sich Insulin zuführen muss, dann aber auch ganz normal leben kann wie jeder andere."

Verwendete Quellen
  • Anfrage an RTL
  • Eigene Beobachtungen
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