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ZDF-Zweiteiler "Verschollen am Kap": Gelungener Öko-Thriller


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ZDF-Zweiteiler "Verschollen am Kap": Gelungener Öko-Thriller

t-online, CK

Aktualisiert am 15.11.2011Lesedauer: 3 Min.
Barbara Auer in "Verschollen am Kap"Vergrößern des BildesBarbara Auer in "Verschollen am Kap" (Quelle: ZDF / Boris Guderjahn)
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Wasser ist die Grundlage allen Lebens - doch es ist eine äußerst knappe Ressource, die mit stetig zunehmender Weltbevölkerung und steigendem Wasserverbrauch immer knapper wird. Experten entwerfen deshalb düstere Szenarien für die Zukunft und vermuten, dass es schon bald Kriege um Wasser geben wird. Doch wer beschäftigt sich schon gern mit so beunruhigenden Themen? Um dem Zuschauer die Problematik näher zu bringen, hat das ZDF deshalb einen spannenden und unterhaltsamen Öko-Thriller inszeniert. Im Zweiteiler "Verschollen am Kap", dessen erster Teil am Montagabend lief, dreht sich alles um die knappe und kostbare Ressource Wasser, mit der sich jede Menge Geld machen lässt. Verwoben ist das Ganze jedoch mit einer dramatischen Familiengeschichte, die mitreißt und dafür sorgt, dass der Film nicht zu einer trockenen Dokumentation verkommt.

Und darum geht es in "Verschollen am Kap", dessen zweiter Teil am Donnerstag um 20.15 Uhr zu sehen sein wird: Claas Lohmann (Heino Ferch) ist erfolgreicher Manager des internationalen Wasser- und Energiekonzerns GERAG und ermöglicht mit seinem Verdienst seiner Frau Judith (Barbara Auer) und seiner Tochter Karla (Nadja Bobyleva) ein sorgenfreies Leben. Doch nicht alle seine Machenschaften im Konzern sind ganz sauber. Karla gerät deshalb mit ihrem Vater ständig aneinander und eröffnet ihm, für ein Jahr nach Südafrika zu gehen, um dort für eine humanitäre Organisation zu arbeiten und so das Karma der Familie aufzubessern. Vor Ort verliebt sie sich in den afrikanischen Aktivisten Jonah Maduna (Tony Kgoroge), doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Denn der Masulu-See, die wichtigste Trinkwasserquelle für Kapstadt, wird nach einem Unfall verseucht. Jonah entwendet an der Unfallstelle eine Wasserprobe und spielt sie Klara zu, weil er verfolgt wird. Kurz darauf wird Klara entführt. Doch warum? Was hat es mit der Wasserprobe auf sich? Und was hat Claas Lohmann mit der Verseuchung des Sees zu tun? Das versucht seine immer skeptischer werdende Gattin Judith herauszufinden, die bei der Suche nach ihrer Tochter selbst in Lebensgefahr gerät.

Hebt sich wohltuend von anderen Fernsehfilmen ab

"Verschollen am Kap" mag zunächst nach einem gewöhnlichen 08/15-Fernsehfilm klingen - doch das ist er zum Glück nicht. Denn auch wenn Event-Movie-Hopper Heino Ferch mitspielt und der Handlungsort Afrika einen an gruselig klischeebeladene Fernsehfilme wie "Die Minensucherin" mit Christine Neubauer denken lässt: "Verschollen am Kap" ist anders. Statt Schwarzweißmalerei zu betreiben, wie das im Event-Movie-Genre zumeist üblich ist, zeichnet der Öko-Thriller ein durchaus differenziertes Bild und kommt ohne Heldenpathos und ohne Stars, die sich in den Vordergrund spielen, aus. So spielt Barbara Auer die Figur einer Mutter, die nach ihrer entführten Tochter sucht, zurückhaltend und eindringlich zugleich und hebt sich wohltuend von den löwenhaften Muttertypen ab, die Veronica Ferres so gern in Fernsehfilmen verkörpert.

"James Bond"-Bösewicht hat die spannendste Rolle

Überhaupt sind es vor allem die Schauspieler, die diesen Film so stark machen. Nadja Boyleva überzeugt als junge Idealistin Karla und wirkt selbst in den Entführungs- und Folterszenen überaus glaubhaft. Auch Heino Ferch ist als Claas Lohmann eine gelungene Wahl. Denn er verkörpert den Manager und Familienvater zugleich sympathisch und undurchsichtig, so dass man bis zuletzt an seiner Glaubwürdigkeit und moralischen Integrität zweifelt. Die wohl spannendste und am stärksten besetzte Rolle ist jedoch die von Claas Lohmanns südafrikanischem Freund und Kollegen Henk Leeven, der von "James Bond"-Bösewicht Jesper Christensen gespielt wird. Er hilft den Lohmanns bei der Suche nach ihrer entführten Tochter - doch irgendetwas an ihm wirkt suspekt. Kann man Leeven wirklich trauen?

Unterhaltsamer und lehrreicher Öko-Thriller

"Verschollen am Kap" bietet jedoch nicht nur überzeugende und starke Charaktere, sondern auch eine zumeist fesselnde Story. Nur im zweiten Teil hat diese stellenweise Durchhänger und wie so viele andere TV-Zweiteiler hätte man auch diesen wohl problemlos auf einen Teil zusammendampfen können. Auch die Aufklärung am Ende des Films kann nicht ganz überzeugen - doch das sind die einzigen Kritikpunkte an dem ZDF-Streifen. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass "Verschollen am Kap" sich wohltuend von der Mehrheit der Fernsehfilme abhebt und ein sowohl unterhaltsamer als auch lehrreicher Öko-Thriller ist. Drehbuchautor Christian Jeltsch und Regisseur Andreas Senn ist mit dem Film genau das gelungen, was sie vorhatten - nämlich dem Zuschauer auf eindringliche und packende Weise das Problem der Wasserknappheit näherzubringen. Wer also den ersten Teil am Montag nicht gesehen hat, sollte zumindest am Donnerstag Teil zwei einschalten. Es lohnt sich.

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