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Dr. House - Serienfinale: House hängt den Gehstock an den Nagel


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Dr. House hängt den Gehstock an den Nagel

t-online, jho

04.12.2012Lesedauer: 3 Min.
Dr. House: Am 4. Dezember läuft die letzte Folge der Serie auf RTL.Vergrößern des BildesDr. House: Am 4. Dezember läuft die letzte Folge der Serie auf RTL. (Quelle: RTL)
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Zynisch, mürrisch, unverschämt, gnadenlos egoistisch - aber absolut brillant: Acht Jahre lang hat "Dr. House" gezeigt, dass TV-Ärzte nicht immer nur einfühlsam und sympathisch sein müssen, um beim Publikum anzukommen. Doch nun hängt der schmerzmittelabhängige Diagnostik-Spezialist seinen Gehstock endgültig an den Nagel: Auf RTL läuft am Dienstagabend (21:15 Uhr) die letzte Folge "House" - und die verspricht noch einmal emotional und dramatisch zu werden.

In der letzten Episode geht es für Gregory House um Existenzielles: Während sein bester Freund Wilson dem Krebstod ins Auge sieht, droht House eine Gefängnisstrafe und damit der Verlust wertvoller Zeit mit Wilson. Und das nur, weil er im Krankenhaus mutwillig einen Wasserschaden provozieren musste, der aus Versehen auch das teure MRT zerstört und damit seine Bewährung aufs Spiel gesetzt hat.

Kann House einen seiner Kollegen vielleicht zu einem Meineid überreden, so dass er die Schuld nicht auf sich nehmen muss? Oder hilft ihm sogar ein Patient? Und wie weit würde House gehen, was würde er riskieren, um nicht die letzten Monate mit seinem besten Freund zu verpassen? Würde er sogar sein eigenes Leben aufs Spiel setzen? Sicher ist auf jeden Fall, dass die Abschlussfolge noch einmal mit jeder Menge Drama aufwartet. So, wie es der Serie und ihrem Hauptdarsteller nach 177 Episoden würdig ist.

Der Arzt, der keinem Patienten vertraut

Mit dem miesepetrigen Menschenfeind Dr. Gregory House betrat im November 2004 ein Arzt die Fernseh-Landschaft, wie ihn die TV-Welt bis dahin noch nicht erlebt hatte. Statt eines strahlenden Halbgottes in Weiß präsentierte sich hier zwar ein fachliches Genie, das andere Menschen liest wie ein Buch und den abenteuerlichsten und seltensten Krankheiten auf die Spur kommt, das im sozialen Umgang dafür aber immer wieder versagt.

Wegen eines arteriellen Verschlusses im Oberschenkel und der folgenden Entfernung von Muskulatur ist House nicht nur gehbehindert, sondern leidet auch permanent an Schmerzen, die ihn tablettenabhängig gemacht haben.

Sein Credo ist, dass alle Menschen - und vor allem alle Patienten - lügen. Dementsprechend vertraut er nur auf objektive Analysen und rationale Fakten. Er ist manipulativ und missachtet mit Freude Privatsphäre, Krankenausregeln und wenn nötig auch Gesetze, wenn es seinem persönlichen Vorteil dient - oder bei der Diagnose hilft. Eigenschaften, die man Medizinern normalerweise zuschreibt, wie Einfühlungsvermögen oder Mitgefühl, gehen im völlig ab. Dass er seinen Job behält, liegt allein an seinen einzigartigen Fähigkeiten als Diagnostiker, auf die niemand freiwillig verzichten will.

Emotionale Verletzlichkeit

Doch ein reines, grundunsympathisches Ekel ist House dabei keineswegs, ganz im Gegenteil. Denn gerade die Ambivalenz seiner Figur und seine emotionale Verletzlichkeit haben immer den besonderen Reiz der Serie ausgemacht. House widersetzt sich Autoritäten vor allem, um deren Verbohrtheit offenzulegen. Er ist unberechenbar, sarkastisch und zynisch, lässt aber durch seine Taten durchscheinen, dass ihm sein Umfeld und seine Patienten letztlich doch nicht egal sind. Er ist ein medizinischer Spürhund mit einem äußert feinen Riecher, der selbst in scheinbar ausweglosen Situationen nicht aufgibt - und sei es nur, weil er es nicht erträgt, ein Rätsel nicht lösen zu können.

Ein Privatleben hat House kaum, die einzige Konstante ist seine Freundschaft zu Dr. James Wilson, während seine komplizierte Liebe zu seiner Vorgesetzten Dr. Cuddy im Desaster endet. Obwohl auch Wilson immer wieder Opfer von House' Manipulationen wird, ist er doch der Einzige, der Einfluss auf ihn ausüben kann und ihn ungestraft kritisieren darf. Und House wiederum würde alles für seinen besten Freund riskieren. Wie viel, wird spätestens im Serien-Finale klar.

In den USA überzeugte die letzte Folge bei ihrer Ausstrahlung im Mai bereits mit starken Quoten: Insgesamt 8,7 Millionen Zuschauer sahen das Serienfinale und waren hellauf begeistert. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge können Fans nun auch im deutschen Fernsehen der letzten Folge der Kultserie entgegensehen. Denn einen so präzise ausgearbeiteten, ambivalenten und gleichzeitig abstoßenden wie sympathischen Charakter sieht man im Fernsehen selten.

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