Im Alter von 86 Jahren "Loriot"-Produzent Dieter Ertel ist gestorben
News folgenDieter Ertel prägte das deutsche Fernsehen bis Ende der 80er Jahre - und war für SDR, Radio Bremen, WDR und SWF tätig. Er gilt als Erfinder von "3nach9" und brachte "Loriot" auf den Bidlschirm. Nun ist Ertel im Alter von 86 Jahren gestorben.
Dieter Ertel ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb der Erfinder der Talkshow "3nach9" und Mitbegründer der Fernsehserie "Loriot" bereits in der vergangenen Woche im Alter von 86 Jahren in Stuttgart. Ertel kam 1974 zu Radio Bremen und war fünf Jahre lang als Fernseh-Programmdirektor tätig.
Ebenfalls in seine Bremer Zeit fiel die Zusammenarbeit mit Vicco von Bülow, alias Loriot, der in Bremen seine Fernsehserien produzierte und den Ertel aus seiner Zeit beim Süddeutschen Rundfunk kannte. Von den 60ern bis Mitte der 70er Jahre gehörte Dieter Ertel bereits zu den prägendsten Programmköpfen des damaligen Süddeutschen Rundfunks (SDR) in Stuttgart. Unter anderem entstand in dieser Zeit beim SDR die Fernsehserie "Cartoon" mit Vicco von Bülow.
"Ein Glücksfall"
Von Bülow sagte bei Ertels Wechsel an die Weser: "Wenn mich ein Bremer fragen würde, wer das denn sei, dieser Dieter Ertel, und ich müsste mich kurz fassen, dann würde ich sagen: ein Glücksfall." Nachdem er zwischenzeitlich auch für den WDR tätig war, zog es Ertel 1981 zum Südwestfunk (SWF) nach Baden-Baden, wo er bis zu seinem Ruhestand 1989 Fernsehdirektor war. Von 1976 bis 1986 leitete er mit einer zweijährigen Unterbrechung die ARD-Unterhaltungskoordination. Begonnen hatte seine Karriere allerdings beim "Spiegel". Doch ganz offensichtlich reizte ihn das Fernsehen mehr als das Gedruckte.
Fernsehprogramm nachhaltig geprägt
"Ohne Dieter Ertel sähe die deutsche Fernsehlandschaft anders aus, nämlich ärmer. Dieter Ertel hat als Programmmacher und als Programmgestalter für die beiden Vorgängersender des SWR unser heutiges Verständnis eines modernen und regional verankerten Fernsehprogramms ganz wesentlich mitgeprägt", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust. "Für ihn gab es kein Entweder-Oder zwischen leichter Unterhaltung und kritischer Dokumentation. Dieser vermeintlich schwere Spagat war für ihn immer eine kreative Herausforderung. Du sollst nicht langweilen war dabei stets oberste Maxime für ihn. Mit dieser zuschauerorientierten Haltung ist er auch heute noch Vorbild für uns", so Boudgoust weiter.
