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"Millionärswahl" versagt: miese Kritiken und erboste Zuschauer


Schlechte Quoten, miese Kritiken
Die "Millionärswahl" versagt auf ganzer Linie

nho

Aktualisiert am 10.01.2014Lesedauer: 3 Min.
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Die Konkurrenz auf anderen Sendern war nicht besonders groß, trotzdem legte die neue Show "Millionärswahl" auf ProSieben einen miesen Start hin. Doch nicht nur die Quoten der Auftaktsendung fielen bescheiden aus, auch das Medienecho liest sich alles andere als wohlwollend. Zu miesen Kritiken gesellen sich außerdem noch jede Menge erboste Zuschauer. Die neue Sendung, die von Raabs Show-Praktikant Elton moderiert wird, steht also unter keinem guten Stern.

Nur 1,89 Millionen Zuschauer schalteten am Donnerstagabend um 20.15 Uhr die erste Folge der auf acht Teile angelegten Showreihe ein, die abwechselnd auf ProSieben und Sat.1 zu sehen ist. Der Marktanteil betrug damit schwache 6,3 Prozent. Dabei war die Konkurrenz auf den anderen Sendern eher harmlos. Sogar das Promi-Magazin "red!" und Stefan Raabs "TV Total" litten unter dem schwachen Start der im Vorfeld groß angekündigten Show.

"Als Show verkleideter TV-Totalunfall"

Doch damit nicht genug. Die Kritiken zur Auftaktsendung lesen sich geradezu vernichtend. Das Branchenblatt "dwdl.de" bezeichnet die Show als einen "merkwürdigen Wettkampf von ungleichen Kandidaten, den man nicht ernst nehmen kann". Das Online-Portal "Meedia" spricht von einem "als Show verkleideten TV-Totalunfall", die "FAZ" von einem "ermüdenden und vor allem rätselhaften Abend, bei dem man als Zuschauer keine Antwort auf die Frage nach dem Warum fand".

Demokratische Abstimmung stößt auf Kritik

Die stellte sich dem Zuschauer vor allem nach der Bekanntgabe des ersten Finalisten. Anders als erwartet, gewann nämlich nicht Kandidat Ralf Zander, der für sein krankes Patenkind Neele antrat, sondern der Breakdancer Bendedikt, der Mithilfe seiner Konkurrenten den Einzug ins Finale schaffte.

Nach dieser Entscheidung wurde es im Studio still, sowohl die Moderatoren Jeannine Michaelsen und Elton als auch die Zuschauer im Saal konnten es nicht wirklich fassen. Auch auf Facebook reagierten die User geschockt: "Super enttäuschende Wahl....das schau ich mir nicht mehr an...Ralf ist der Gewinner der Herzen....sehr traurig" oder "Was für ne Sauerei!! Typisch! Man gönnt noch nicht mal 'nem kranken Kind was!!". Weiter regten sich die Zuschauer über das Punktesystem auf, das am Ende die Stimmen der Zuschauer dann doch irgendwie zunichte machte. Jeder Kandidat kann nämlich insgesamt vier Punkte vergeben. Die Anrufe der Zuschauer machen am Ende der Show lediglich einen mickrigen Punkt aus.

Unfreiwillig gequälter Kandidat

Und dann war da noch die geradezu sadistische Aufgabe, die Kandidat Ralf Zander bewältigen musste. Dass dieser sich einfach nur ein besseres Leben für seine Nichte Neele wünscht, die unter einem Chromosom-Defekt leidet und ihr ganzes Leben mit körperlichen und geistigen Behinderungen zu kämpfen hat, schien den Machern der Show nämlich offenbar nicht zu genügen. Deshalb stellten sie ihm eine fiese Aufgabe, die er selbstverständlich ganz freiwillig zu bewältigen hatte. Dass sich Ralf, der unter akuter Höhenangst leidet, nicht die Blöße geben würde, diese Aufgabe abzulehnen, war für alle Beteiligten klar. Und so lief er in der Show angeseilt eine steile Hauswand herunter und weinte danach bittere Tränen der Angst. Der Zuschauer stellte sich danach die Frage: Muss das sein?

Fragwürdige Talente

Denn während Zanders echten Mut bewies, versuchten seine Mitstreiter mit fragwürdigen Talenten zu glänzen. Da wären zum Beispiel die Beats Brothers. Fünf starke Jungs, die ein paar Klimmzüge und Turnübungen an Trainingsstangen vollführten. Oder Jan Winter und Gianna Chanel, zwei Sex-Talker vom YouTube-Channel "61 Minuten Sex", die dem Publikum erklärten, wie man aus zwei Spülschwämmen und einem Gummi-Handschuh eine Taschenvagina bastelt. Und natürlich der Gewinner der Show, Benedikt Mordstein, der durchaus Talent als Breakdancer besitzt, bei einer Show, in der er auf seinesgleichen treffen würde aber sicherlich blass aussehen würde.

Erste Reaktion auf Kritik

Immerhin scheinen sich die Macher der Show die erste Kritik zu Herzen zu nehmen. "Wir reagieren auf die Kritik der Zuschauer und ändern das Wahlverfahren", zitierte "dwdl.de" die Verantwortlichen der Show via Twitter. Und auch Moderator Elton meldete sich einsichtig zu Wort. Auf Facebook schrieb er: "Ich kann euren Unmut absolut verstehen. Auch ich bin überrascht, weil keiner so wirklich damit gerechnet hat." Zum Abschluss schob er noch ein persönliches Anliegen hinterher: "Schiebt es aber bitte jetzt nicht auf mich. Das ist nicht fair."

Ob ein verändertes Wahlverfahren dabei hilft, bereits verprellte Zuschauer zum erneuten Einschalten zu bewegen, bleibt allerdings fraglich. Und auch für Ralf Zander, der wie ein Löwe um die Millionen kämpfte, kommt diese Entscheidung zu spät.

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