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Kommentar T-Online: Dieter Bohlen und seine Castingshow DSDS haben die besten Zeiten hinter sich


Kommentar: "Bei DSDS ist die Luft raus"
Wie lange sucht Deutschland noch den "Superstar"?

t-online, Birgit Aßmann

02.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Aktuelle DSDS-Jury: Marianne Rosenberg, Mietzekatz, Kay One und Dieter Bohlen (v.li.n.re.)Vergrößern des BildesAktuelle DSDS-Jury: Marianne Rosenberg, Mietzekatz, Kay One und Dieter Bohlen (v.li.n.re.) (Quelle: dpa)
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Mit fiesen Pöbeleien, Beleidigungen und Gemeinheiten der Extraklasse gegen junge Kandidaten machte Dieter Bohlen sich und seine Castingsshow "Deutschland sucht den Superstar" berühmt – und ebenso berüchtigt. (Fast) jeder schaltete ein, wenn der Pop-Titan ohnehin bedauernswerte Jugendliche verbal niedermachte, deren hoffnungsfrohe Seelen durch den Fleischwolf schredderte und abschließend noch auf ihrer Persönlichkeit herumtrampelte.

Doch mit einer beliebten Castingshow ist es wohl wie in einer Ehe – irgendwann ist die Luft raus, die Leidenschaft lässt nach und die Beteiligten leben nur noch gelangweilt nebeneinander her. Dann helfen auch wohlwollende Wiederbelebungsversuche á là "Alle Macht den Kandidaten" nichts mehr, um das Zusammensein spannend zu gestalten. Wollten in den ersten Staffeln der Bohlen-Fiesling-Show noch Millionen dabei sein, verabschiedeten sich in den vergangenen Jahren die Zuschauer zusehends.

Sinkende Zuschauerzahlen, langweilige und untalentierte Kandidaten und ständig nach Bohlen-Gutdünken wechselnde Juroren sind jedenfalls nicht das Erfolgsrezept für eine weiterhin erfolgreiche Castingsshow! Man soll ja bekanntermaßen Schluss machen, wenn es am Schönsten ist. Und dieser Punkt ist leider schon etwas länger überschritten – klammern und mit aller Macht an etwas festzuhalten ist weder für eine Beziehung noch für eine Fernsehsendung das richtige Mittel.

Bohlen hat ein Herz für die Schwachen

Bohlens Boshaftigkeiten riefen den Jugendschutz auf den Plan und so wurde der Pop-Titan für sein Verhalten zurechtgewiesen und wandelte sich plötzlich zum Casting-Papa.In seiner neuen Rolle bei DSDS kümmerte Bohlen sich mit Vorliebe um die gescheiterten Existenzen im Casting-Karussell. War das womöglich der Zeitpunkt, seit dem es für DSDS langsam bergab geht? Denn wenn wir ehrlich sind, wollten die Millionen Zuschauer eigentlich beim alt bekannten Casting-Massaker dabei sein und nicht bei der weichgespülten Variante miterleben, wie ein Chaot wie Pietro Lombardi kaum einen Ton trifft, sich keine Texte merken kann und trotzdem von einem Bohlen und seiner Jury immer wieder in den Himmel gelobt wird. Nun ist Lombardi ein "Superstar" – entgegen jeder Definition.

Ein Star ist eine prominente Persönlichkeit, die sich durch überragende Leistungen auf einem bestimmten Gebiet hervorgetan hat. Das hatte so manch ein DSDS-Sieger ganz gewiss: dummerweise oft nicht durch außergewöhnlich guten Gesang. In den ersten Staffeln brachte die Show tatsächlich noch Sänger hervor, deren Namen noch heute mit Musik in Verbindung gebracht werden. Alexander Klaws (2002), Mark Medlock (2007) oder Thomas Godoj (2008). Auch Beatrice Egli schaffte es 2013 in den Charts-Olymp, sahnte mit Hilfe des Pop-Titans Musikpreise ab und füllte ihr und Bohlens Konto vermutlich sehr üppig auf.

DSDS-Juroren stellen sich in den Mittelpunkt

In diesem Jahr sinken die Zuschauerzahlen immer mehr – und das zurecht. Die musikalischen Darbietungen, die die Bohlen-Schützlinge abliefern, sind durchschnittlich bis unerträglich. Und so wird seit Wochen ein kleiner Nebenschauplatz eröffnet. Anstatt die Kandidaten und deren Können zu bewerten, gehen nun die Juroren lieber selbst aufeinander los. Rapper und Gewohnheits-Rüpel Kay One beleidigt mit wachsender Begeisterung Schlager-Urgestein Marianne Rosenberg und die meist still vor sich hin schnurrende MiezeKatz. Aber auch bei der Beurteilung der Kandidaten sind für Kay leider oft knackige weibliche Rundungen ausschlaggebender als der Trainingszustand der Stimmbänder.

Auch der ewige Partnertausch an Bohlens Jury-Pult dürfte für die DSDS-Ehe eine stetige Belastung gewesen sein. Kaum hatte man den ein oder anderen Juror ins Herz geschlossen, wurde dieser auch schon wieder abgesägt. Wir erinnern uns zurück: Neben vielen No-Names saßen schon Thomas M. Stein, Patrick Nuo, Fernanda Brandao, Bruce Darnell und Bill &Tom Kaulitz an der Seite des Pop-Titanen. Und wie es aussieht, werden auch in diesem Jahr zumindest die weiblichen Juroren aus der Jury gekickt – der fiese Kay One dagegen hat scheinbar trotz oder gerade durch seine Bösartigkeiten in Bohlen einen Freund gefunden.

Nicht mehr länger an DSDS festhalten

An diesem Samstag wird nun also der nächste "Super-Star" am Musikhimmel aufgehen. Doch bei der Auswahl zwischen Meltem Acikgöz, Aneta Sablik und Daniel Ceylan fällt es leicht, eine flüchtige Affäre mit der Musikbranche vorauszusagen, denn echte Ausstrahlung, Talent und Biss lassen alle drei vermissen.

Vermissen würden wir allerdings nichts, wenn RTL plötzlich mitteilen würde, dass es doch keine zwölfte Staffel im kommenden Jahr geben wird. Deutschland hat lange genug Superstars gesucht, die am Ende oft nicht hielten, was sie in der Show noch versprochen haben.

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