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"Tatort: Paradies" auf den Spuren von "Breaking Bad"


"Tatort: Paradies"
"Breaking Bad" im Seniorenheim

t-online, Christina Kühnel

Aktualisiert am 01.09.2014Lesedauer: 2 Min.
Peter Weck (li.) glänzte in "Tatort: Paradies" als skrupelloser Kopf einer Rentner-Gang.Vergrößern des BildesPeter Weck (li.) glänzte in "Tatort: Paradies" als skrupelloser Kopf einer Rentner-Gang. (Quelle: ARD Degeto/ORF/Hubert Mican)
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Eine Senioren-Gang schmuggelt auf vermeintlichen Kaffeefahrten Crystal Meth aus Ungarn nach Österreich. Ganz schön harter Stoff, den sich die "Tatort"-Macher da einfallen ließen, aber auch ganz schön unterhaltsam. Kein Wunder, dass in diesem Krimi der Satz fiel: "Das ist ja wie bei 'Breaking Bad'!" Denn in der Tat fühlte man sich vage an die Kultserie um einen Drogen produzierenden Chemie-Lehrer erinnert - ohne dass die Story zu bemüht wirkte. Einziges Manko: Auf den letzten Metern ging diesem "Tatort" die Luft aus.

Der erste Krimi der neuen "Tatort"-Saison konnte sich trotzdem sehen lassen. Der zehnte gemeinsame Fall der österreichischen Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) war kurzweilig, aber nicht zu seicht, durch den Tod von Fellners Vater mit einer Prise Schwermut versehen, aber nicht zu düster, mit starken Bildern und tollen Darstellern. Gerade die Seniorenriege glänzte - insbesondere Peter Weck in seiner Rolle als Kopf der Senioren-Gang.

Weck kehrt nach zwei Jahren zurück ins TV

Der Altstar Weck, der nach zweijähriger Pause auf den Bildschirm zurückkehrte, verkörperte den verarmten Ex-Unternehmer Paul Ransmayr. Der wurde in seinem Betrieb von seiner eigenen Tochter ausgebootet, fristete ein tristes Dasein in einem heruntergekommenen Altersheim und versuchte mit allen Mitteln daraus zu entkommen, um seinen Lebensabend im sonnigen Süden verbringen zu können. Dabei zeigte sich der auf den ersten Blick so harmlos wirkende Alte so skrupel- wie herzlos.

Doch auch sein Gegenspieler überzeugte, der pensionierte Polizist Sommer (Branko Samarovski), den Eisner und Fellner bei ihren inoffiziellen Ermittlungen als Under-Cover-Cop ins Altersheim einschleusten. Der wurde allerdings schon bald zum Opfer von Ransmayr und seinen Kumpanen. Sobald diese vermuteten, dass er mit der Polizei unter einer Decke steckt, wurde er brutal zusammengeschlagen.

Story gegen Ende zu überzogen

Ab da ließ der so unterhaltsame "Tatort" allerdings nach: Die Story wirkte immer überzogener, die Charaktere immer holzschnittartiger - so wie Ransmayrs Enkel Daniel (Laurence Rupp). Der Unternehmerspross machte mit seinem elektrobetriebenen Sportwagen, dem stets der Strom ausging, eine mehr als lächerliche Figur. Dass er der skrupellose Drogenhändler war, der das von den Rentnern ins Land geschmuggelte Crystal Meth vertickte, nahm man ihm nur schwerlich ab.

Noch unglaubwürdiger war die Tatsache, dass sein eigener Großvater ihn ohne mit der Wimper zu zucken erschlug, weil der Enkel den Senior und dessen Rentner-Gang nicht länger als Drogenkuriere einsetzen wollte. Auch Ransmayrs Tochter Dagmar (Petra Morzé), die seine Firma übernommen hatte und erst in den letzten Minuten des Krimis zu sehen war, war ein wandelndes Klischee. Ihre eiskalte Art war so dick aufgetragen wie ihr roter Lippenstift - auf diese Figur hätte der Zuschauer gern verzichten können.

Schade, dass dem "Tatort" auf den letzten Metern etwas die Luft ausging. Doch insgesamt war der Krimi ein gelungener Start in die neue "Tatort"-Saison - und bot mit Peter Weck als Walter White des Altersheims wohl das TV-Comeback des Jahres.

Mit knapp neun Millionen Zuschauern vor den TV-Geräten fiel die Quote für den ersten "Tatort" nach der Sommerpause zwar eher mittelmäßig aus. Dennoch schafte es der Krimi dem Mediendienst "DWDL" zufolge, mit 27 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum den Tagessieg einzufahren.

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