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Ruth Maria Kubitschek verabschiedet sich vom TV


Mit "Das Traumhotel"
Ruth Maria Kubitschek verabschiedet sich vom TV

Von t-online, dpa
31.10.2014Lesedauer: 3 Min.
Ruth Maria Kubitschek in ihrer letzten Rolle in "Das Traumhotel - Marokko"Vergrößern des BildesRuth Maria Kubitschek in ihrer letzten Rolle in "Das Traumhotel - Marokko" (Quelle: ARD Degeto/Lisa Film/Siffedine Elamine)
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Knapp sechs Jahrzehnte währte die Karriere von Ruth Maria Kubitschek - doch nun macht die 83-Jährige Schluss mit der Schauspielerei. Am 31. Oktober um 20.15 Uhr verabschiedet sich Kubitschek mit der 20. und letzten Episode der ARD-Reihe "Traumhotel" von Film und Fernsehen. Nie wieder will sie vor der Kamera stehen.

"Mich interessiert die Schauspielerei nicht mehr. Ich will nicht in irgendeinem Film irgendeine ältere Frau spielen. Dafür ist mir meine Zeit zu schade", sagte Kubitschek gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Nichts und niemand wird es schaffen, mich noch einmal vor die Kamera zu holen."

Schon vor drei Jahren sollte Schluss sein

Es sei eine Entwicklung, die sich schon lange angebahnt habe, so die Schauspielerin im Interview mit der dpa. "Eigentlich hatte ich mich schon vor drei Jahren dazu entschlossen, wollte nur noch zu Hause bleiben und malen." Bei den Angeboten zum Kinofilm "Frau Ella" (2013) mit Matthias Schweighöfer und der letzten Folge der ARD-Reihe "Das Traumhotel", die nach Marokko führt, sei sie jedoch schwach geworden.

Nun ist jedoch endgültig Schluss: "Ich habe nicht mehr viel Zeit. Meine Lebensspanne ist nicht mehr lang. Es ist die letzte Phase meines Lebens, und die möchte ich ganz bewusst erleben", so die deutsch-schweizerische Darstellerin.

Große Filmerfolge

Sie war die wunderschöne Titelleiche im dreiteiligen Krimi-Straßenfeger "Melissa" von 1966, die Brauereichefin Margot Balbeck bei den "Guldenburgs" und das Spatzl des "Monaco Franze" in den 80er Jahren. Sie reiste mit dem "Traumschiff" und besuchte "Rosamunde Pilcher". Vor kurzem sah man sie als attraktive Großmutterfee im TV-Märchen "Cinderella" (ARD). Jetzt will sich Kubitschek, Grande Dame des deutschen Fernsehens, anderen Neigungen widmen.

"Zu meinem Geburtstag im August habe ich beschlossen, nicht noch mal umzufallen", sagte die 1931 in Nordböhmen geborene Darstellerin, die ihr Debüt in den 50er Jahren am Stadttheater Halle (Saale) in Bertolt Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti" gab. "Ich finde, mit 83 kann man wirklich sagen, 'es war toll'." Sie wolle nicht "auf der Bühne" sterben, sondern freue sich auf eine neue Entwicklung, die mit "schöpferischer Eigenständigkeit" zu tun habe.

"Ich male, schreibe, habe einen großen Garten und meditiere. Vielleicht biete ich im Winter, wenn im Garten wenig zu tun ist, auch wieder Meditationskurse an", beschreibt Kubitschek, die 2013 mit ihrem Buch "Anmutig älter werden" viel Anklang fand, ihre Ideen, "vor allen Dingen möchte ich wieder frei sein von Muss-Terminen".

Geprägt von zwei Fluchten

Sie habe sich nie vom Fernsehen vereinnahmen lassen und sei "zum Beispiel nicht auf Partys gegangen, um einen Job zu bekommen", so Kubitschek. "Damit habe ich mir die Balance zwischen Arbeit und Zeit für mich erhalten." Stark geprägt hätten sie ihre Herkunft und zwei Fluchten - die eine kurz nach dem Krieg ohne Familie zu Fuß über das Erzgebirge nach Mitteldeutschland und die andere 1959, als sie nach einem Engagement im Westen blieb.

"Ganz allein mit meinem Vater habe ich 1945/46 nach der Flucht in die spätere DDR einen Hof bewirtschaftet. Ich habe den Pflug geführt, weil er - schwer verwundet - in keiner Furche gehen konnte. Meine Bildung habe ich aus Stücken bezogen, die mein Vater mir abends zum Lesen gegeben hat. Das Dorf musste sich dann meine Darbietungen anschauen", erinnert sich der Star, der in Halle und Weimar Schauspiel studiert hat und Hauptmanns schwere "Rose Bernd" am Theater in Schwerin als wichtigste Rolle empfindet.

"Am allerwichtigsten ist es, herauszufinden, wer man ist"

Und was würde Kubitschek jungen Menschen - Kollegen oder nicht - heute mit auf den Weg geben? "Schauspieler sollten am besten einen Zweitberuf erlernen, um ein Zubrot zu haben", antwortet die Schauspielerin, die mit dem "Traumschiff"-Produzenten Wolfgang Rademann (79) liiert ist und aus deren Ehe mit dem Berliner Opernchef Götz Friedrich (1930-2000) Sohn Alexander hervorging. "Aber am allerwichtigsten ist es, herauszufinden, wer man ist und welche Hauptaufgabe man auf Erden hat. Man ist neben seinem Beruf ja auch Mensch. Dieses Menschsein muss man erfüllen - mit Anstand, Verantwortung und positiven Gedanken."

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