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"Hochzeit auf den ersten Blick": In neuer Sat.1-Kuppelshow heiraten wildfremde Menschen


"Hochzeit auf den ersten Blick"
In neuer Sat.1-Kuppelshow heiraten wildfremde Menschen

dpa, t-online, JK

Aktualisiert am 16.11.2014Lesedauer: 2 Min.
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Diese neue Show ist polarisierend und aus ethischen Gründen verwerflich. Für Sat.1 ist "Hochzeit auf den ersten Blick" ein soziales Experiment zu Unterhaltungszwecken. Denn in der Kuppelshow, die am Sonntag um 18 Uhr startet, heiraten wildfremde Menschen rechtskräftig.

Der Kern der Show, die ursprünglich aus Dänemark kommt: Acht paarungs- und heiratswillige Menschen, vier Männer und vier Frauen, wollen in den Stand der Ehe treten. Aber bis zum Gang zum Standesamt haben sie ihren Partner, dem sie das Jawort geben können, aber nicht müssen, noch nie gesehen.

Vier "Experten" haben die Paare zusammengestellt

Damit die Showteilnehmer über ihre kommenden besseren Hälften gut Bescheid wissen, muss jeder von ihnen Daten ausspucken, was das Zeug hält. Die Psychotherapeutin Sandra Kohldörfer checkt die acht auf Unverträglichkeiten, alle würden "gereifter aus dem Prozess herausgehen", sagt sie im Sat.1-Interview. Ein Wohnpsychologe ist ebenso eingeschaltet wie eine Paar-Therapeutin und ein Theologe. Wenn die Ehe vor den Kameras geschlossen wird, sei sie rechtsgültig, unterstreicht ein Sat.1-Sprecher. Dann folgen die üblichen Flitterwochen. Wer sich danach gegen die Ehe entschließe, müsse sich scheiden lassen wie andere Paare auch und ebenso die Konsequenzen tragen.

Die für die deutschen Standesbeamten zuständige Akademie für Personenstandswesen sieht die Sendung sehr kritisch: Unter vielen Standesbeamten (30.000 gibt es in Deutschland) sei darüber diskutiert worden. Eine abschließende Meinungsbildung sei aber nicht erfolgt, sagte der Studienleiter Gerhard Bangert der Nachrichtenagentur dpa. "Im Bürgerlichen Gesetzbuch steht, dass Verheiratete füreinander Verantwortung tragen." Dies sei bei dem TV-Format fraglich, auch ob sich die Teilnehmer darüber wirklich bewusst seien.

Scheidung müssen die Kandidaten selbst zahlen

In Dänemark war das Format ein Quotenhit. Allerdings trennten sich dort alle Paare nach der arrangierten Hochzeit wieder. Dazu erklärte Sender-Sprecherin Diana Schardt in der "Bild"-Zeitung: "Die Kosten einer möglichen Scheidung tragen die Kandidaten. Sie haben für ihre Teilnahme an 'Hochzeit auf den ersten Blick' eine angemessene Aufwandsentschädigung erhalten, die unabhängig vom Jawort ausbezahlt wurde."

Gute Quoten dank Skandal-Image?

Ob bei einem der Paare tatsächlich Liebe entstehen kann, darf stark angezweifelt werden. Spannend, und vielleicht auch ein bisschen zum Fremdschämen, dürfte die Show allemal werden. Und skandalös für diejenigen, die den Stand der Ehe als heilig und als etwas von Gott Gegebenes ansehen. Das wiederum dürfte den Sender keineswegs stören - sorgen doch Formate, die stark polarisieren und über die heiß diskutiert wird wenigstens für gute Einschaltquoten...

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